Galerie Mundart

Uff 'm Woifest.....


Zu de Woifeste strömen se vun noh un fern,

all trinken unsern Pälzer Woi so gern,

'ne deftige Brotzeit noch dezu,

unser Pälzer - Saumache is de Clou.

Dezu a echtes Lewwerworschtebrot,

aus richtigem Korn und gemalenem Schrot,

frohe Lieder klingen durch die Nacht,

die Pälzer Buwe sich han ausgedacht.

En Genuss für die Ohre un de Bauch,

Weck, Worscht und Woi, so ist es Brauch,

zum Woifest sin se alle da

bei Musik und Tanz wie jedes Jahr.

Man muss uns Pälzer eefach liewe,

ach wemmer uns in de Hoor liege,

es wird gestrietzt un ach gehetzt,

doch keener fiehlt sich debei verletzt,

mir Pälzer han a dickes Fell,

vergesse und vergewwe schnell!


© Michael Wies


Rheinische Mundart


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Ein Mundartgedicht


A Tratscherei (Plausch)

Sou a klenna Tratscherei

wo mer glei des Neusta hört

die kann ja ganz lusti sei.

Mer muss sie ja nit glei verschwör.


Des Mitanonner muss mer pflech. Sünst

wäss mer ja nit was sich tut.

A wenn sich moncher do aufreecht,

es tut en in der Seel doch guat.


Monch enner wär sünst ganz allee,

tät kenner mit na red.

Mer wüsst ja gor nit was in spe

auf uns zukumma tät.


Des Laabn, des it doch sou scho schwer

a bissla Tratsch muss sei.

Loss des Gschend, stell di nit quer

soulangs mit bös it- allaweil. 😉   


© Margarete Meier


Mainfränkischer Dialekt


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Winzer


Willsch als Winzer dich erprobe

Sött`sch als Erscht’s es Hängli rode

Denn mit me Pflüegli umestäche

Und alli Steinli uuseräche


Jetzt muesch mit Hammer, muesch mit Zange

Pföste setze, Dröhtli spanne

Häsch für Bio dich entschiede

Wird künschtlich`s Dünge ganz vermiede


Ändlich isch es nümme z`früe

Dezwüsche grad es Gräbli z`zieh

Stönt d`Pflänzli schön in einer Reihe

Chasch zwüsche inne besser maie


Damit sich d`Räbe nit scheniere

In Abständ setze und fixiere

Sodass si au bi grossem Wind

Allgemein stabiler sind


Du kennsch es us em eigne Garte

Bim Wachstum muesch jetzt eifach warte

Wartisch nit bis sie parat

Häsch suure Wii als Resultat


Am Öchsligrad da chasch erkenne

Wenn d`Truube muesch fum Stämmli trenne

Wimme macht so richtig Spass

Sie zwicke und dänn ab ins Fass


S`Einzig was dier chönnti stinke

Chasch de Wii nit sofort drinke

Es bitzli Ziit sött`sch im gewähre

Schliessli muess är zerscht no gähre


Nach zwei drei Johr darfsch dich entschliesse

Langsam s´erschti Gläsli z´gniesse

Nit z`viel Gläsli dörfet´s sii

Susch isch de Spass dänn gschwind vorbii…O_°


© Osswald Mueller


Schwyzerdütsch


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Albtraum der Kindheit



Während ich am Daumen nuckel

flücht ich übbern "Katzenbuckel"

Guck zum Himmel bin perplexe

Um Töpferei Schornstein fliecht ne Hexe.

De Panik lässt mich runner rennen.

Schreit doch das Biest:

Heut wirste brennen!



Und jebe noch mehr Zaster.

Stürze übbers Kopfsteinpflaster.

De Olle Hexe macht vill Wesen

Folgt mir off ihrm heissen Besen.

Halte erst an vor "Pfeiffers" Pflaumenboom.

Kicherts fies von oben:

Bürschlein, ich kriech dich schon!



Reiss vom Boom schnell ab een Blatt

Setz mich droff und hebe ab.

Doch der Sturm trächtst fort von hinnen.

Fliejend fang ich an zu Schwimmen.



De Hexe schon janz dicht

Hält voll off mich droff -



Jottseidank



Schweissjebadet wach ich off!!!



© Udo Schäftner



Mundart aus Sachsen-Anhalt



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Staubsaugerei


I mog nunmoi des Staubsaugn net;

do geht's vüln gleich wie mia.

Wal wenn is selber möchten tät,

an Anfall krieg wie nia.

Des is da Grund - und der is triftig –

warum i a a Putzfrau hob,

beim Saugn, do wer i immer giftig.

Jo, des is gor ka Frog!


Drum los is andre mochen,

da hob i donn mei Ruah.

Gibt eh vü andre Sochen

und irgendwann is gnua!

Des Staubsaugen is net meins,

des tua i hoit net gern.

Verständnis hom d‘Leit keins

- i find des is zum Rean!


Doch in Coronas Zeiten

muass i heut söba saugen,

do hüft ka umastreiten.

des tuat ma gor net taugen.

Vafluacht sei dieses Virus,

die Putzfrau is daham

und i hob den Vadruß

und saug do gonz allan.


Mir tät wos Anderes passen,

Fernschaun oder chillen.

Tät des echt gern lassen,

denk i ma im Stillen.

Afoch den Staub vergessen

fänd i ehrlich nett.

Zerst wos Guades essen,

und donn ins worme Bett.


Auch am Balkon wärs sicher gscheiter ,

doch davon geht der Staub net weg

- egal, ich saug jetzt nimmer weiter

und stöll des Ding ins Eck.

Is eh umsunst, sovü is gwiss,

der Staub, der kommt eh wieder

es is nunmoi wies is,

drum loss is jetzt und leg mich nieder!


Danach geht i wos essen,

wal für die Leistung die ma bringt,

ists wirklich angemessen,

wen ma dazua a Bierchen trinkt!

Dabei hob is net eilig.

Und bliebt a bissl Schotter,

ich schwörs euch hoch und heilig

kauf ich an Saug - Roboter!


© DerPoet


Dialekt aus der Steiermark


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Mensch bleib Mensch


Lang kannst so deinen Beruf net machen,

in zehn Jahren vergeht dir das Loch`n.


Denn du bist zu nett,

ollzu emphatisch,

des nutzen dei aus, wern dann fanatisch.

Sie gspiarn des sofort,

nehmen die gaunze Haund

zag a bisserl a Härte, des is doch ka Schaund.


Grenz di ob, bleib beim Sie

und red a net zvü

Erzöh nix Privates,

zag di professionell, sei stü.


I bin aber so, wie I bin -

sog i drauf

und nimm dann kopfschüttelnd wieder in Kauf

die Diskussion nimmt erneut ihrn Lauf.

Trotzdem denk i mir insgeheim

des kanns jo für mi wirklich net sein.


Mein Beruf hob i aus Berufung ausgsuacht,

werd i aus dem Grund von Aundern verfluacht?

I bin gern nett und freindlich zu Leit

wieso hot wer damit a Schwierigkeit?

Ist der Patient heit zwider oder hot an schlechten Tog

sog i erm, dass i erm trotzdem mog.

Maunche schiassn mit Worten a umher,

wie mit am glodnem Luftdruckgewehr.


Dann denk ich mir,

wie tät´s mir in dersöben Situation so gehn

dann kann I vüle glei wieder verstehn.

I bin gsund, kann am Leben Anteil nehmen,

I muass net drüber stehen, I tat’ mi schämen.


Bewusst aufkummende Hoffnungsschimmer zerstören,

tät sein gesamtes Wödbüd zerstören.

I wü a net, knallhart mit Worten

jemand nieda fiahrn-

I hob`s net nötig, Macht zu demonstrieren.

Des System wird mi net kriagn,

I loss mi sicher net verbiagn.

Wenn Freundlichkeit in der Pflege,

is net relevant,

hob I echt mein Beruf verkannt.


© Clau Schu


Dialekt aus der Steiermark


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Schönheit


Nu inneri Wärt tüent nümme lange

Willsch en schöne Partner fange

Au üsserlich muesch inwestiere

Susch wird’s dänn gar nüt mit verfüehre


Muesch uf em Chopf d’Hoor goge sueche

Isch das no lang kei Grund zum flueche

Tuesch es Dupee druf platziere

Und scho chas loos goo mit frisiere


Ganz speziell, ich dänk an Fraue

Isch d’Pfläg fu irne Augebraue

Maibellin Neuyork hät Sache

Mit dene chasch si schöner mache


Bi Wimper-Duschi wirsch guet fahre

Nimmsch es Bürschtli mit Mascara

Chasch d’Wimpere geg uufe sträle

D’Wirkig wird’s so nit verfähle


Willsch uusgseh wie e Biuty-Quiin

Dänn macht Botox wirklich Sinn

Das macht dini Lippe gschwulle

Zletscht chasch nümm schwätze, nu no lulle


Au um d’Auge chasch botoxe

Dänn gsesch fasch uus wie nach em Boxe

Schildchrot-Häls söttsch operiere

Und d’Huut um d’Hälfti reduziere


Hyaluron tuet d’Fältli dämme,

Unebeheite uuse schwämme

Allerdings isch do derbii

Darfsch nit über zwanzig sii


Natürlich chönntisch au treniere

Un d’Huut es bitzli meh massiere

Au d’Psyche wär do drüber froh

Und s’Figürli sowiso


Willsch wiiter unte repariere

Dänn fots mi langsam aa schiniere

Chliiner oder grösser mache

Mit Implantat und söttig Sache


Zletscht am Änd muesch trotzdäm säge

Au übertriibe chasch bim Pfläge

Wie gseit, am Ändi bisch so schlau

Es bitzli Wasser tätis au…..O_°


© Osswald Mueller


Schwyzerdütsch


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Du Kurstadt an de Nooh....


Kreiznach du Kurstadt an de Nooh,

du host mers werglich aagedoh,

du host so viele herrliche Flegge,

do kennt ich mich de liewe lange Dag verstecke!

Äffach do sitze in de Sunn,

abschalde un unff annere Gedanke kumm,

am liebste spazier ich üwer die Roseinsel,

Rose so schäh, wie gemolt mittem Binsel.

Dann gibts hier noch 's klää Venedisch ihr Leit,

do macht sichs Fernweh in mir breit,

doch ich will jo gar net werklich verreise,

ach hier gibts auswärdische Speise!

Du kannst hier von griechisch bis chinesisch alles esse,

derfst nur net de Woi debei vergesse,

ob en Bachuss, en Kerner orrer a Scheurewe,

sie verschänern und versieße dirs Lewe,

un wenn dann Heiser uff Stelze siehscht,

sin die Briggeheiser wo's Wasser drunner durchfließt,

des iss hier völlisch normal,

es nimmt dich aach kenner uff de Arm!

Denn die gibts werglich hier,

un die Brigg devor, des is denne ihrn Pier,

so kännt ich dir noch viel berichte,

iwer die Stadt zusamme dichte,

doch besser iss, du guggst ders selwer anne,

machs gut, ich schleich mich derweil vun danne!


© Michael Wies


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Corona freie Strandferien


Willsch trotzdäm das Johr id Ferie ga

En Vorschlag: d‘ Wüeschti Sahara

So wiit das luegsch isch nume Strand

Mit schönem, wissem, fienem Sand


Muesch nit früe am Morge hetze

Um am Strand es Plätzli z’bsetze

Nit i dr Schlange füüre dränge

Und zwüsche d’Badgest iine zwänge


Nei, Platz hesch du do meh als gnue

Darum chasch au ganz in Rueh

Dini Deggi schön entfalte

Und für dich Siesta halte


Vor Räge muesch di nit gross schütze

Trotzdäm würdis letschlich nütze

Hättisch überem Chopf es Dach

Au daas isch nit e grossi Sach


Häsch näbscht dem eigne Proviant

Au es Einer-Zält zur Hand

Mit dem Verschluss da machsch es zue

Und dänn hesch äntli dini rue


Uusser öppe Beduine

Luegt det sicher keine iine

Au Reptilie oder Schlange

Chönnt nit i dis Zältli glange


Kei Lärm bedingti Immissione

Drum tuet sich s’Übernachte lohne

Doch willsch am Morge Kaffi mache

Gits Problem mit gwüsse Sache


Holz fürs Füür - das isch es Muss,

Gits leider nit im Überfluss

Es nützt dr nüüt, jetz afo z’flueche

Muesch es eh go zämesueche


Chönntsch es au mit Gas probiere

Voruusgsetzt tuesch es mit dier füere

I dr Wüeschti ische es d’Norm

Do gits nu Milch in Pulverform


am Ändi bisch dänn trotzdäm froh

Chasch s’Ferieziel wider verloh

S’heime go muesch nit bereue

Darfsch di jo ufs nöchscht freue……O_°


© Osswald Mueller


Schwyzerdütsch


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CORONA


sachma…

Corona, wat is’n dat,

du komisches Ding machst uns alle platt,

obwohl ich dat hab noch nie geseh’n,

sach ich et soll irgendwo anders hingeh’n,

da wo überhaupt keine Leute nich sind,

mitten aufet Meer, un dat echt geschwind,

da kann et sich so richtig fett auslassen,

steckt dann an, überhaupt keine Massen,

kann sich mit den riesigen Wellen messen,

un uns Menschen dabei einfach vergessen,

weißte wir ham von dich die Schnauze voll,

tob dich da draußen aus, man dat wär toll,

un haste dann gar keine Puste mehr,

kannste dich sinken lassen auf’n Grund vom Meer,

ich weiß dat issen Traum wohlwahr,

doch et wär schon echt wunderbar.


sachma…

Corona, wir ham die Schnauze voll,

verzieh dich einfach, dat wär schon toll.


© Friedhelm Schroer FsW 20. März 2020


Ruhrpottslang



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Schnee

 

Magsch ganz allgemein kein Schnee

Au kein Schnee im Winter gseh

Bispielswiis im Süde unne

Häsch tagtäglich numme Sunne

 

Dert häsch de Schnee für immer ghaa

I dr Wüeschti Sahara

Sandstrand gits det meh als gnue

Au vor z’viel Mensche hesch di Rueh

 

Sünnele chasch uf’re Matte

Mit viel Sunne, wenig Schatte

Möcht‘sch für dich e Cola kaufe

Muesch allerdings es Bitzli laufe

 

Was diesbezüglich fascht no krasser,

Es het nit übermässig Wasser

D’Schuufle nimmsch au do zur Hand

Nit für Schnee, dismol für Sand

 

Willsch nit heiss ha, willsch nit friere

Am gschiedtsche losch di pansioniere

Muesch nümm schuufle, nümme schwitze

Chasch nu im warme Stübli sitze…..O_°

 

© Osswald Mueller


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Wienachtssääge


Am Himmelszält viel Stärne funkle

Wenn überhaupt, dänn nu im Dunkle

Au de Mond gsesch öppe schiine

Wie gseit, au numme zwüscheniine


Alli wänn sich angaschiere

Im Wienachtspäckli dekoriere

Obedruf tüens s'Bäumli schmücke

Au gönds in Wald go Mischtle pflücke


Gäli Chugle, gäli Chärzeli

Do es Pilzli, do es Härzli

Violett uf violett

Muess i säge, isch au nett


Chasch es au ganz bunt gestalte

Dänn muesch di nit an Regle halte

Nimmsch eifach das was umme lit

Bim Poste sparsch dr so viel Zit


Darfsch d'Emotione nit vergässe

Allerdings ersch noch em Ässe

Für d'Gschänkli söttsch jetz danke säge

Au wenn si dier nit immer gläge


Fünf Mol es Ding zum d'Brief beschwäre

E grossi Sau zum Gäld drie lääre

Es Karusell wo'd dra chasch drülle

Und d'Stube so mit Musig fülle


Öppis Wichtigs muesch no bringe

und das isch: es Liedli singe

Dänn isch de fierlich Teil vorbii

Das wäri wieder Wienacht gsii


© Osswald Mueller


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Früeligsputz

 

Dr Früelig chasch am beste nutze

Zum s'Fänsterglas und Rähme z'putze

Dini Auge fönd a schiine

Tauchsch mit de Ärm in Kessel iine

 

Essigwasser wirkt am Beschte

Dermit verschwindet alli Reschte

Denn trocknisch d'Fänster bis id Fuege

Nochhär chasch besser uuse luege

 

Was dich so richtig bringt is Schwärme;

Mit füechtem Lumpe Staub z'entfärne

Doch das chasch au nit ewig mache

Susch vergot dr plötzlich s'Lache.

 

Tuets dir am Zähni afo stinke

Chasch zwüsche drii en Kafi trinke

Derbii darfsch dich nit z'lang versuume

D'Schränk musch au no uuse ruume

 

Au d'Balkonpflanze söttsch no zügle

D'Vorhäng nach em wäsche bügle

Fenchel, Bohne, Rande setze

Und nochhär mit Wasser netze

 

Dr WC-Ruum isch au no doo

Mit Wanne und mit Lavaboo

Gege Dräck und Kalkablage

Söt'sch am beschte Potz ufftrage

 

Jetzt muesch es kräftig iimassiere

Nur so chas richtig infiltriere

Denn mit dr Brausi abespüele

Und mit me Lumpe nochpoliere

 

Tuesch si kreftig Sigoline

Machsch au alli Hähne z'schiine

De Früeligsputz git allewiil

Für dä wos macht es Früeligsgfühl........O_°

 

© Osswald Mueller


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Eier choche

 

Muesch zerscht es Loch in’d Eier stäche

Susch tuet bim Choche d’Schale bräche

Denn im chalte Wasser quäle

So chasch si nochhär besser schäle

 

Druf muesch si us dr Chelti hole

Und mit schöner Farb bemole

S’Grüen chasch uf dr Site loo

Dr Dotter isch es sowisoo

 

Versteck’sch si denn in Büsch und Tanne,

En Has gsesch nu no i dr Pfanne,

Si hüpfe gseh, das casch vergässe

Defür hesch öppis guets zum ässe

 

Schoggi isch, us miiner Sicht

Massgebend Schuld am Übergwicht

Grad en Schoggihas und Pralinee

Tüent am Organismus weh

 

Darum chan ich dier nu rote

Halt dich an Huen und Chüngelbrote

Schoggi macht an gwüsse Stelle

Das d’Zälle tüent wie Poppcorn quelle

 

Für dich tuets nachhär numme choschte

Wänn’d neui Chleider muesch go poschte

Dänn heisst’s: „Salat und Sellerii“

E Wurscht grilliere isch vorbii

 

Drum söttisch - s’isch nit populäär,

Sicher falt es dier au schwäär

Ab hüt nu vegetarisch dänke

Und dich uf Hüttechäs beschränke........O_°

 

© Osswald Mueller


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Zahnwee


Zahnwee oder sogar -schmärze

sind nit nu en Grund zum Schärze

Nei, es tuet eim irritiere

Und zu schlächter Luune füere


Es cha bränne, stäche, chlopfe

Warschienlich isch es Loch zum stopfe

Nach langem Bange chunsch zum Schluss

Am Beste wärs, er wäri duss


En Fachma im Dentalberiich

Isch dr Dokter Himmelriech

Tuesch durch Unfall d'Zäh verletze

Chann är die eifach ersetze


Dank siinem fachbedingte Wüsse

Tuet är Zäh sogaar uuse risse

Chasch uuseläse was de wit

Amalgan als Fülligskit


Willsch üsserlich als meh erschiene

Tuet är als Plombe Gold driniine

Gwinnender wird so diis Lache

Tuesch zwäckentsprächend s'Muul ufmache


Är erlöst dich fu de Qhale

Wänn du in defür chasch zahle

Dänn isch's Zahnwee us der Wält

Vorusgsetzt, du häsch gnüegend Gäld......O_°


© Osswald Mueller


Schwyzerdütsch


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Dialekt-Grenze


I woit amoi, wia sull is sogen,

mi net mit deitsch do ummiplogen

und dichtn, sovül is gwiss,

wie mia der Schnobl gwochsen is.


Im Dialekt a Gstanzl schreibm

und meina Hoamat treu moi bleibm

wal i des eben heit so wüh

und mi danoch holt bessa füh.


Najo, wos schreib i, is net afoch.

I wü jo, dass i eich a Freid moch

mit meim Gsatzel, is jo klor

und do drin liegt a die Gefohr.


Wal, wonns eich net gfollt

schau i scheen olt.

Und des kaun holt nix,

sovül waß i fix!


Donn pflanztst mi gach,

des wär a schene Schmach

und des wüll i net,

wal des holt net geht!


Oisa loß is liaba

und vadruck mi wieda

in mei Kammerl rein,

loß für heit sein...


© DerPoet


Dialekt aus der Steiermark


(Teil 1 der Dialekt-Trilogie)


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(Grünersee in der Steiermark)


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Steirabluat


Des letzte Moi da hat’s geheißen,

i soll ma dichterisch nix scheissen

und öfter moi in Mundoart schreibm,

wal imma Hochdeitsch is zum Speibm.


Na gust, dann bin i holt so frei

und schreibs Gedichterl ollawei,

so wia mas spricht in unserm Land,

und gib dem Reim a steirisch Gwandt.


Ma muass net nur des Brauchtum pflegn,

na a die Sproch derf net vergehn.

Es werd sein Grund hom, dass die Leit

Dialekte hom seit ewger Zeit.


Wal nix is mehr so hoamatlich,

ois wenn ma so wiad Oma spricht.

Ma Wörta nimmt, di ma holt kennt,

und ois wia mas gwohnt benennt.


So wia ollwei ma hot gsogt,

ma hot beim Redn sie net plogt

und afoch aussalossn ois,

wias an holt eingfoin is domois .


Vastaundn hots imma a jeda,

und worst net a gonz a Bleda,

host zruckgredt imma a recht gscheat,

und net long do umma great.


So woars hoit in der oidn Zeit

und mancherorts hearst as no heit.

Wann d‘Leid redn, wias es gelernt hom hoit,

eahna dabei nix obifoit.


Wers net vasteht, der hot hoit glocht

und für den wors a net docht.

Wal sowos lernan, is recht bled.

Des host im Bluat - oda a net!


© DerPoet


Dialekt aus der Steiermark


(Teil 2 der Dialekt-Trilogie)


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(Aussersee und Leopoldsteinersee)



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Sauköltn


Heit in da Fruah,

do wors recht zapfig.

Es is no immer ka Ruah,

is no allweil recht happig


mit der Költn, die beißt,

zu die Zechn obi ziagt,

dass es glei so an reißt

und mas überoll gschpiat.


Wast net, wiast di wärmst,

wals so wüld einipfeifft,

di gegen die Költn dawehrst

und des Gwand hoit net greift.


Dann zum Standl hin grennt,

trinkst an Glühmost, an hassen,

der gscheit obibrennt,

a recht große Tassen.


Hülft des a nix, a Schnapserl,

ma muass schaun, wo ma bleibt.

Doch so manch oarmer Kasperl

es leicht übertreibt.


Ma sogt, Alkohol wärmt

oba zvül is net guat.

Wer von der Wirkung glei schwärmt,

wocht oft auf in der Gluat.


Eahm is donn nimmer koid,

doch dafiar brummt da Schädl.

So wirst zwoa a net recht oid,

doch es denkt si da Bledl:


Liaber bsoffen, wie friern,

wia mas mocht, is net wichtig.

Und muass i moi krepiern,

gern am Alk - wenn dann richtig!


Die Moral von der Gschicht:

Wennst saufst, is da woarm.

Und wer nüchtern dafriert,

der is doppelt wohl oarm.


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Dialekt aus der Steiermark


(Teil 3 der Dialekt-Trilogie)


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(Uhrturm und die Altstadt von Graz)


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Härbst 2020

 

D’ Buure fönd a umepfluege

Und d’Kraie tüent drin Würmli sueche

Lang und länger wärdet d’Schatte

A de Häng und uf de Matte

Langsam sinked Näbelschwade

Id Bäum und uf de Bode abe

Do und dört isch doch no d’Sunne

Dur de Näbel duure drunge

Bisch wie es Chind, chasch Elfe gseh

Drinne tanze, wiss wie Schnee

Muesch ruehig sii, denn chas der glinge

Si ganz ganz liislig ghöre singe

Nu sälte ghörsch no d’Vögel pfiffe

D’Kraie händ jetzt s’Wort ergriffe

D’Ärde chunnt langsam zur rueh

D’ Störch flüget Äthiopie zue

Dr Nüssler tuet im Garte spriesse

Als Salat chasch en bald gniesse

Pflanze söttsch vor Froscht beschütze

Derzue chasch Tannezwieg benütze

Mit dene tuesch dies Beet bedegge

Chasch si eifach drüber legge

Im Früelig muesch für’d Zuekunft luege

Und Holz zum Schöpfli anefuege

Wenns chälter wird, dänn wäris schaad

Hätsch kei Aafüürholz parat

Willsch d’Chöste letschlich nit verbueche

Muesch es im Wald halt sälber sueche

Fürs Änd fum Johr machsch dich bereit

Zuekunft wird Vergangeheit

So wird’s eus au emole go

Jä nu, dänn isch es halt eso ……O_°

 

© Osswald Mueller


Schwyzerdütsch


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Früelig 2021

 

Chasch s’Winterzüg an Bügel hänge

Es luftigs Blüüsli sötti länge

Ruumsch alli Sache us de Täsche

Bevor de d’Jagge gisch zum wäsche

 

Jetzt gosch an‘s Maschine schmiere

Und, wenn nötig, z’repariere

Sunsch sind sii, das wäri sicher schad

Wenn si bruuchsch, no nit parat

 

Denn de Garte umestäche

D’Stei entfärne mit dem Räche

Aschlüssend gnüegend Mist zuefüege

Damit d’Pflanze z’Ässe kriege

 

Wenn den d’Rääbe wetisch schniide

Söttisch unbedingt vermiide

D’Knospe mit dr Schäär z’verletze

So chönnt si keini Trüübli setze.

 

Nach em erschte Rase maie

Gsesch wo’d söttisch nochesaie

Tuet dich im Rase s’Moos schiniere

Chasch es use kultiviere

 

Willsch nöchhär, bim Rüebli saie

Nit, dass d’Sömli tüent verwaie

Muesch si guet mit Ärde decke

Und so vor Froscht und Wind verstecke

 

Zugetti wärdet nit sehr freue

Tuet dich de Platz defür zfescht reue

Fum Priis här würd sich besser lohne

Es Beetli voll mit Stangebohne

 

Zwüschediine söttisch sitze

Und dr Winter uuseschwitze

Oder neume schön im Schatte

Gmüetlich inere Hängematte……O_°

 

© Osswald Mueller


Schwyzerdütsch


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Moin...

hey....wi geiht di dat...

is schon ne tolle Begrüßung...

dat ...das 😁...lern ich noch...

mich kurz zu fassen...

wie hier...im Norden...

zwar immer herzlich

aber aufs Wichtigste reduziert


Moin...

morgens...

mittags...

abends...

und vielleicht

so für deinen Schatz

ik heff di leev...

reicht vollends aus...

so mit einem warmen Lächeln

noch trappiert


MOIN...

wo geiht di datt..

jenuch gesabbelt...

kien Zeet ...

muss ja weiter...

aber hab Dich trotzdem gern...

hab mit dem....MOIN...

ja eigentlich auch

alles schon gesagt,

was nötig...

hoff, Du hast das kapiert


MOIN...mein Freund...

lass dich nicht stressen

durch unnötig Gesabbl...

und sei kein Döösbaddl...

fass Dich kurz...

mach nich zu viel Wind

mit zuviel Worten..

und sei trotzdem

niemals wirklich distanziert


Moin.....mien Fründ....


© Peter Kranz


Mischung Hochdeutsch und Plattdütsch


Bild: Pixabay

Frau Holle

 

Dicke Flockn hats heit gschneit.

Mensch Frau Holle , bist net gscheit?

Es steht ganz groß im Kalender

mir ham Frühling und net Winter!

 

Setz dei Brilln auf, dass des sixt

und hör auf mit deine Tricks.

Wennst schüttelst deine Bettn weiter

dann in Sibirien, des wär gscheiter .

 

Mir braung dei Flockn werkli net.

Zum Schlittenfohrn is eh zu spät.

Schleich di und grüß mir die Sunna.

Schnee is out, 's Zeit für Bluma.

 

© Margarete Meier


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Nochmaal Missunde


Dat güng mal barfoot dörch de Wischen,

ton baaden rünner nah de Schlie,

nu staaht dor all de Sommerhüser,

kuum is noch Platz ton speelen fri.

De Dörpskrog is nu en Hotel,

de Fäär föhrt hüt mit Motorkraft,

nich mehr umsünst dörf man dor röber,

wenn man dat Mittotrecken schafft.

So lang, so lang is dat nu her,

uns Kinnertied bi Schlie und Wald,

Missunn, wat hest du di verännert,

so anners is nu dien Gestalt.


Ik heff di nülich mal besöcht

to kieken, ob ik di noch finn.

De oolen Frünn sind lang schon wegg,

doch Kinnertied is door noch bin,

dörch föffdich Jahr wi luhrt torüch

ik heff mien Söster neben mi

dat oole Dörp steiht noch mal op

uns Kinnertied, hier an de Schlie.


So lang schon her

wat löppt de tied

doch in Gedanken

gaar nicht wiet

as bleev för uns

de tied maal staan

und wi nochmaal as

Kinner gaan.



Nochmal Missunde


Es ging mal barfuß durch die Wiesen

zum Baden runter an die Schlei

heut gibt es da nur Sommerhäuser

zum Spielen ist da nichts mehr frei.

der Dorfkrug ist heut ein Hotel

die Fähre fährt mit Motorkraft

heut geht es nicht umsonst hinüber

wenn man das Mitziehn auch noch schafft.

So lange ist das schon vorbei

die Kinderzeit an Schlei und Wald

Missunde, du HAST dich verändert

so anders bist du von Gestalt.


Ich hab dich neulich mal besucht

zu sehen, ob ich dich noch find

die alten Freunde gibts nicht mehr

doch Kinderzeit ist dort noch drin.

Wir träumen uns nochmal zurück

auch meine Schwester ist dabei

das alte Dorf steht nochmal auf

wir spielen wieder an der Schlei.


Die Zeit so fern

und doch so nah,

als blieb sie stehn

und wär noch da,

wir fühlten uns

noch immer jung

im Atem der

Erinnerung.


© Ingrid Kohn (Text und Bilder)


Plattdütsch


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Sunntigsässe

 

Es brotes Huen im Römertopf

Isch für mich kei alte Zopf

Mit Lauch und Rüebli unne inne

s'Sösli tuet dezwüsche rinne

Denn losches langsam gar lo wärde

S'isch fasch wie Himmel uf dr Ärde

 

Dr'no en bündner Mandelchueche

Dä sötsch mit Vanillgrem versueche

Im Chrüegli drüberabe giesse

Um dä aschlüssend chönne z'gniesse

En Gonjac dänn im Glas mit Buch

Isch für mich scho lang de Bruch

 

Und en Eicifa - nit zfescht grollt

Es isch das nit ganz ungewollt

Hesch denn nit esoo viel Müe

Dr Rauch durdure use ts'zie

d'Huusmarke, weisch die blonde lange

An dene tun ich bsunders hang

 

Ringsetum fu Stress kei Spur

So - das nenn ich Sunntig pur    .....O_°

 

© Osswald Mueller


Schwyzerdütsch


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Heilig Obe


Überall tüens d’Wänd verziere

Und d’Stadt mit Lämpli dekoriere

Doch dr Schnee dä macht sich rar

Dä chunt villicht im Februar


I de Läde hört mes singe

Und d’Lüt nach all de Gschänkli springe

Orginelli Sache wettet’s poschte

Schön müend si sii, doch nit zviel choschte


Dr Baum gang ich in Wald go sueche

Doch det stönd nume luter Bueche

Schlussändlich han ichs doch no gschafft

Im Garte fu dr Nochberschaft


Fondü, dr Schwob sait Käsesuppe

Isst me meischtens i dr Gruppe

Dezue es Kirschli oder zwee

Für d’Fraue no es Tässli Tee


Meischtens chunts ne nit ganz gläge

Doch d’Chind müend no es Färsli säge

Denn tüemer no es Liedli singe

Und aschliessend d’Gschänkli bringe


E warmi Chappe, es Paar Finke

Für de Pappe öppis z’trinke

Es Schört vom FC Liverpuul

Für de Bueb, isch das nit kuul?


Dur de Gschänklibärg hän mir eus grunge

Und no eis zwei Liedli gsunge

Schön isch si gsi, die Wienachtsfiir

Und zletscht bliibt no en Bärg Papier


© Osswald Mueller


Schwyzerdütsch


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Lewe in de Palz.....


Die Buwe spiel 'n Gliggerles uff de Gass',

de Oba süffelt an seim Schobbeglas,

de Vadder will die Stroß jetzt kehre,

doch die Buwe lossen sich net störe.

Die Mudder hängt die Wäsch uff im Gaade,

Paul gräbt a Beet um middem Spaade,

die Hiehner gackern frech un frei,

drum gibt 's zum Friehstick immer a Ei.

in de Palz lässt sich 's gut lewe,

hier schmeggt de Woi vun de Rebe,

a Metzelsupp und frische Lewwerworscht,

do krieht ma halt immer an Dorscht.

Aach de Saumaache is net zu verachte,

der is zum esse do, net nur zum betrachte,

in de Palz bin ich gern dehäm,

hier zu lewe is äfach schän!


© Michael Wies


Rheinische Mundart



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Johreswächsel


Jetzt stosch ändli emol doo

Losch s’letschti Johr vorbii lo goo

Vielllicht meh Freud, viellicht mehr Leid

Doch d’Zuekunft isch Vegangeheit


Noodänke söttsch jetzt über Sache

Wie’d Andere e Freud chasch mache

Wie Schmärz bi Mensche tuesch vemiede

Und wie nach Striit machsch wieder Friede


Ein Vorsatz derzue chönnt derbii

“Äntli nümm so luunisch z’sii”

Und soo din Mitmensch nümm bedränge

Nümm nu diin Wille duure zwänge


Biespielswiis söttsch zu dier säge

“Los eifach d’Lüüt sich sälber läbe”

Au du, doch nit nu du häsch rächt

Anderi sind au nit schlächt


Und mit dämm bisch dänn bereit

Z’biiträge zu meh Menschlichkeit

Chasch dermit es Vorbild sii


Alles Gueti, das wärs gsii….. O_°


© Osswald Mueller


Schwyzerdütsch


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Gedanke zum Euro un iwers Esse....


Ihr Leit, ich muss eich mol was sache,

der Euro, der schlägt mer ganz schäh uff de Maache,

weil am End vum Monat nix meer üwrich bleibt,

des iss doch net normal ihr Leit!

Ich rechne hie, ich rechne her,

die Rechnerei fällt mir aarsch schwer,

hab ich mittem Euro jetzt mehr in de Dasch,

oder krie ich bei REWE jetzt nur noch halbvolle Flasch'?

Ich wees net, was ich do vun halle soll,

des regt mich uff wie doll!

Ich will eikaafe geh mit Spass,

net vorher alles umrechne misse uff de Gass',

do geht ders Lebensgfiehl verlore,

vum umrechne krie ich ganz rote Ohre!

Ich steh nu mol uff Saumaache un Lewwerworscht,

un wer gut isst, der krieht en Dorscht,

en gude Schoppe muss noch debei,

dann iss mer alles einerlei!

Doch Fleesch un Worscht sin heutzudach deier,

ich glaab, ab morsche ess ich nur noch Eier,

die dun nur halb so viel koschte,

bei uns in de Palz un bestimmt aach im Oste,

do sacht doch enner, babbel kä dummes Zeich,

sicher sin die Preise hiewe wie driewe gleich,

drum mach ach Du net so a bees G'sicht,

iss doch nur uffem Bapier des Gedicht!


© Michael Wies


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Ins neui Johr


D’Wienachtscherzli sind erlosche

Es isch so schö gsii, mier händs gnosse

Mit liebe Lüüt es Widerseh

Genau die Ziit, was willsch no meh


Us ganz alte Jugendquelle

Cha me Gschichtli sich verzelle

Doch rasch isch d’Wienachtsziit vorbii

Das wärs in Sache Liebi gsii


An dr neue Johresschwelle

Muesch dr gwüssi Froge stelle

Ei Frog söttisch nit verpasse

Weli Vorsätz wettisch fasse


Eis Thema, bischbielswiis, wärs Rauche

Ich mein, es Päckli Stängel schmauche

Das muess jetzt wirklich nümme sii

Für mich isch das ab jetzt vorbii


Im Alter, seit me, muesch viel trinke

Doch heisst das nit, söttsch dich betrinke

Drum lutet künftig miin Entschluss

«Fertig mit dem Weingenuss»


Doch derbii muesch eis bedänke

Niemert tuet dier Läbe schänke

Drum söttisch diesbezüglich gwichte

Uf was das wirklich willsch verzichte


Wäg me Räuchli zwüscheduure

Muesch dänk sicher nit go kuure

Trinksch au emol es Glas Burgunder

Got d’Wält deswäge au nit under


Natürlich isch demit nit z’gspasse

Doch nimms e bitzli meh gelasse

Ich säg dr, tues nit übertriibe

Drum losch die Vorsätz gschiider bliibe……O_°


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Geburtstag

 

D’Ziit die lauft im Sauseschritt

Leider Gottes müend mir mit

Chasch Hyaloron uf’d Bäckli schmiere

So tuesch d’Fältli minimiere

 

Willsch d’Figur so schön erhalte

Muesch de Tag mit Sport gestalte

Es Hüpfiseili chasch dr chaufe

Mit Waakingstöck im Wald go laufe

 

Chegle oder Potscha spiele

Aber au bim Golf verwiele

Söttisch di au nit scheniere

Dini Muskelchraft z’treniere

 

Do drüber wäri sicher froh

Jedes Träningsstudio

S’chost viel Gäld, jetzt muesch di chlemme

Und avo dini Hantle stemme


Isch d’Halle gross, chasch Hochsprung üebe

Und d’Grät benutze, nach beliebe

S’Geburtstagsfest isch scho vorbii

Dank dr Corona Pandemii

 

Söttsch sowiso kei Schoggi ässe

Au nit nach eigenem Ermässe

D’Läbere wird dir das danke

De Zucker haltet’s au in Schranke

 

Öppis aber häsch du frei

Es Glesli Rotwii oder zwei

Wännd das nit willsch, nimm halt es Möschtli

Häppi Bürsdei und es pröschtli…..O_°

 

© Osswald Mueller


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