Galerie Abschied/Trauer/Tod 5

Gebrochenes Herz

 

Ach könnten mich deine Hände sanft noch einmal wiegen

in den Schlaf zur letzten Nacht.

 

Was gäbe ich in deinen Armen zu liegen

geborgen, wenn dein Auge auf mir wacht.

 

All mein Wachsen und Werden von dir bestimmt

bevor dich Gott wieder von mir nimmt.

 

Du bist mit mir viel umgezogen

hast mich und Dich und andere betrogen.

 

Hinter deine Kulisse hätte ich gerne geschaut

doch mit den Jahren hat sich Angst aufgebaut.

 

Welten lagen zwischen uns und ich habe dich verlassen.

Dann war ich mit mir allein und fing an dich zu hassen.

 

Es waren nicht die Schläge, nicht der anschließende Schmerz.

Nein, Mutter, es war mein gebrochenes Herz.

 

Erst als ich an deinem Grabe stand, war es geschehn

ich wusste, ich werde dich nie wiedersehn.

 

Keine Träne war in mir und kein Schmerz

nur ein gebrochenes Kinderherz.

 

© Christine Bücker


Bild: Pixabay


Mehr von ihr gibt es unter dem Nicknamen Sonnenschein auf dieser Website:

http://www.garten-der-poesie.de/



Der Winterengel


Er stand immer da

vor unserem Haus.

Sein Lachen wunderbar,

tagein und tagaus.


Wo ist er denn nur,

sein Platz ist leer.

Es gibt keine Spur,

ich seh ihn nicht mehr.


Ach könnte er reden,

was würde er sagen.

War es sein Bestreben,

dich zu Grabe zu tragen?


All die Jahre war er dort.

Im Winter wärmte der Schnee.

Als er im Mai ging, ohne ein Wort,

war klar, dass ich ihn nicht mehr seh.


Bald fällt der erste Schnee

und ich seh den Engel weinen.

Der Abschied tut doch weh.

Grüß bitte all die Meinen.


© Christine Bücker


Bild: Pixabay


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Trost für mein Herz


Immer wieder die Erinnerung an Dich

in Bildern und all meinen Träumen.

Verabschieden konnte ich mich nicht,

doch ich wollt es nicht versäumen.


Keiner hat versucht, mich zu erreichen,

ich wusste nicht, wie es um dich steht.

Gehen diese Menschen über Leichen?

Blumen wurden still aufs Grab gelegt.


Kein Anruf, kein Wort und kein Brief,

meine Sorge um dich blieb unerhört.

Es war dein Name, den ich laut rief,

vielleicht hat es die Deinen gestört.


Was geschehen ist, bleibt ungesagt

keiner ist da, der mich hier befreit.

Euch zur Rede zu stellen, wär gewagt,

der Mut fehlt, es überwiegt das Leid.


Niemand bringt dich zurück zu mir

und all der Schmerz, der besteht.

Ich wünsche mir oft, du wärst hier,

um mir zu zeigen, wie Abschied geht.


Es bleibt so sicher noch eine Weile

und vielleicht vergeht der Schmerz.

Mit jeder hier geschriebenen Zeile

legt sich etwas Trost auf mein Herz.


© Christine Bücker


Bild: Pixabay


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