Das Pantoffeltierchen
Auf dieser Erde gibt es Tierchen
von jeder Sorte, da und hierchen
und jedes hat wohl sein Plaisierchen,
von der Fliege bis zum Stierchen.
Jedoch viel mehr von dem Plaisierchen
hat immer das Pantoffeltierchen,
wenn's auf der Couch streckt alle Vierchen
und dort genießt so ein, zwei Bierchen,
dazu den Fleischwurstring mit Schmierchen,
zum Feierabend so ab vierchen.
© Greta Hennen
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Absatzfrage
Sie machte kehrt,
auf ihrem Absatz.
Fünfzehn Zentimeter hoch.
Erst nah,
danach unerreichbar fern.
Vorbei.
Das Kapitel geschlossen.
Aber ab welchem Absatz.
Geht es weiter?
Werde ich sie wieder finden,
wird sie kommen, zurück.
Auf achtzehn Zentimeter?
© René Lindenau
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Das Pilz-Gedicht!
Mich zog es heut in die Natur,
von Pilzen leider keine Spur!
Birkenpilze wollt ich suchen
für Schwammerlbrüh und Reibekuchen!
Abendbrot – nichts für die Pfanne
und ich suchte doch so lange,
kein einzig Schwammerl stand im Wald,
deshalb bleibt heut die Küche kalt ...
Im Kühlschrank hab ich nichts gefunden.
Nur ein Pils stand noch ganz unten,
dieses hab ich aufgemacht
und an Schwammerlbrüh gedacht!
Hinten lag noch alter Käse,
voll Schimmelpilz mit grünem Felle ...
Das konnte ich nur noch entsorgen,
mein Magen knurrt dann halt bis morgen!
Und in meiner großen Not
suche ich nach etwas Brot!
Das liegt schon seit vielen Tagen ...
Oh Schreck – ein Schimmelpilz samt Sporen,
hat sich durchs ganze Brot gezogen!
Doch so schnell geb ich nicht auf
und geh gleich morgen wieder raus.
Versuchs in einem anderen Wald ...
Find sicher Pfifferlinge bald!
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Der Buchfink
Der Buchfink gibt schon mächtig an,
wie gut er Bücher lesen kann.
Die andren Vögel – grün vor Neid –
picken ihn in sein buntes Kleid
und schließen ihn von allem aus,
ganz traurig fliegt der Fink nach Haus.
Das ist ihm erst einmal geschlagen
auf seinen kleinen Vogel-Magen.
Es lässt ihn gar nicht richtig ruhn.
Er überlegt: Was kann ich tun?
Zunächst gibt´s keinen Fingerzeig,
er kommt auf keinen grünen Zweig.
Doch dann ist es ihm völlig latte:
Er trifft sich mit der Leseratte.
Schon bald sind es der Tiere drei:
Der Bücherwurm kommt auch vorbei.
Der vierte wird nach Haus geschickt:
Der Esel stets die Ecken knickt.
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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Sonnt ein blonder Recke
sich auf einer Decke.
Kommt ne Schnecke
um die Ecke.
Auf der Decke
sitzt ne Zecke.
Kriecht die Schnecke
auf die Decke
hüpft die Zecke
auf die Schnecke.
Als der blonde Recke
auf der Decke
erblickt die Schnecke
mit der Zecke
springt er von der Decke
in die Ecke.
Nun sitzen auf der Decke
die Schnecke mit der Zecke.
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Blatt vor'n Mund
Nimm doch mal das Blatt vom Mund,
das sieht so gut nicht aus,
ist das Blatt auch schön und bunt,
doch sprich es lieber aus
Nimm doch mal das Blatt vom Mund,
das ist nicht Deine Art,
Deine Worte sind sonst rund,
ganz klar und ohne Bart
Nimm doch mal das Blatt vom Mund,
hast sonst doch was dagegen,
und immer einen guten Grund,
Dich gerne aufzuregen.
Du nimmst doch sonst kein Blatt vor'n Mund,
sag ich und denke mir,
vielleicht ist heute nicht die Stund'!
Schreib's auf auf ein Papier.
© Karin Fluche
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W
wo
wie
wegen
was
weswegen
wieso
weshalb
warum
warten
wir
wenn
worauf
woanders
werden
wunder
wirken
wird
wieder
wonne
wogen
was
wegen
wie
wo
© Friedhelm Schroer
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Der Pfau
Er ist ein großes Ass im Sport.
Wenn man es sieht, weiß man´s sofort.
Sein Vortrag ist einfach zu schön.
Er kriegt ausschließlich eine Zehn!
Sein Radschlag, der ist unerreicht
und keiner andren Übung gleicht.
Er hat den Dreh so richtig raus:
ein toller bunter Augenschmaus.
Und was besonders gut gefällt:
Er ist und bleibt ein Tier von Welt.
Bei allen seinen Super-Rädern
schmückt er sich nie mit fremden Federn!
© Volker Hilbt
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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"Neckarufer 5"
Sonett 184
süß mädesüß* is summseling
ho staudlings swangen duftwehling staublütling fangen luftsüßling
un biense swarmling brummseling
swei swanling swimmling langlingsam
sin uflis platschling badeling
min brod lieb swanling schnabeling
kums rudling bood leis swimmling swamm
fon ruderling sings gluggsegling
blubb draumling spinning fadeling
schwipp schwappling springs un brummseling
wasswelling schwimmers schluggseling
min swanling schwappling badeling
un biense swarmling summseling
30. Oktober 2017
© Estépja Shakespeedy Tychmander /
Steffen Teichmann in "Welt der Poesie", 18. Edition, Frieling Verlag Berlin.
*) Das Mädesüß ist ein an Gewässerufern buschig wachsendes Gras mit hohen, langstieligen Blütendolden, gelblich weiß blühend, mandelsüß duftend, essbar, der Holunderblüte ähnlich.
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Der Floh
Der kleine Floh war auf dem Markt
und hat an einem Stand geparkt.
Dort hält er Ausschau nach ´nem Tier,
das ihn wegbringen soll von hier.
So ist er auf den Hund gekommen,
der hat ihn einfach mitgenommen.
Auf dessen Halsband sitzt er nun
und wird die nächste Zeit wohl ruhn.
Ab und zu wird er runterspringen,
um ihm ein bisschen beizubringen.
Ganz selten kommt`s hingegen vor,
dass er mal sitzt in einem Ohr.
© Volker Hilbt
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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Seifenblase
Die Seifenblase, so schön schillernd, sie ist nun einfach so geplatzt
War nur kurz die Krönung eines Lebenstraums, bewundert wie ein echt immens wertvoll Schatz
War so vollkommen gemacht, wohl gerundet, als hielt sie auch ihr Versprechen von ewig glänzend Pracht
Leuchtend und ganz weich, so wertvoll zu erhalten für alle Zeit, als wäre sie für die Ewigkeit wohl mal gemacht
Glitzernd und schillernd als die Krönung auf des Lebens Gicht
Hell leuchtend und bunte Farben spiegelnd in grell-bunten warmen Licht
So perfekt in seiner Form vom Leben so ganz weich gerundet
Als wäre sie eine kleine Sonne, jeder kleine Lichtstrahl hat durch sie diamanten-gleich gefunkelt
Nun ist sie einfach so geplatzt, nur noch verblassend Ringe auf der Oberfläche zeugen noch von ihrer ehemalig Existenz
War halt nur ne Seifenblase, mit dünner Haut, die halt kurz so im Licht nur glänzt
War nicht für Erinnerung geschaffen, schon beim Entstehen so leicht und schnell vergänglich
War nur ne Luftblase, schön verpackt, doch Ihre Struktur so instabil und unzulänglich
Beim Zerplatzen nur kurz des Lebens Oberfläche ganz leicht gekräuselt, mit flacher Welle
Nun ist da Nichts, nicht mal ein Fleck, der von Ihr zeugt, an Ihrer Stelle
So ist das Wesen von ein jeder Seifenblase, so schön und doch so vergänglich an ihrem platzend Ende
Ist nur gemacht zum Betrachten, nicht erschaffen fürs Festhalten oder streichelnd Berühren durch unsere Hände
Leb wohl, Du schillernd schöne Seifenblase, du dem Auge schmeichelnd kleine Perle ohne Sinn
Nun ist es schon vorüber so mit Dir, aber es steckte ja auch nie was Wahres in Dir drin
ist nicht geklaut, nicht kopiert, nicht frech mal abgeschrieben
aber so ist zumindest dann doch noch ein Gedanke von der Seifenblase bei mir zurück geblieben
© Peter Kranz
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Alles Käse
Manch Gedicht,
das ich hier lese,
ist schlicht gesagt,
ganz einfach Käse.
Gestern aß ich einen solchen und glaubt es oder nicht,
der Käs' war ein Gedicht.
© Andreas Mattes
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Dreikäsehoch
Der Fritzen späht durchs Fensterloch
des Bauern Heinrich Georg Bolte,
sieht lüstern den Dreikäsehoch,
den Bolte aus dem Keller holte.
„Mit langen Fingern und ner Stange",
denkt Fritzen, „ich den Käs erlange",
und fängt sogleich zu stochern an,
„was kümmert mich der Bauersmann!"
Doch Bolte, ja der riecht den Braten
und kommt sogleich mit seinem Spaten.
„Klein-Fritzen, ich erkenn dich doch,
bist Nachbars Dreimalkäsehoch!"
Er haut sogleich mit Spatens Stiel,
luftige Löcher - deren viel -,
und fuchtelt schrecklich furchtbar lange,
und trifft den Fritzen an der Wange!
Und die Moral von der Geschicht:
vergreif dich nie an Käse nicht!
Sonst gibt es eine aufs Gesäß,
bleib lieber bei dem eignen Käs!
© Manfred Luczinski
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Die Forelle
Die Fische auf den Flossen sitzen
und auf der Schulbank mächtig schwitzen.
Ganz Wichtiges steht auf dem Plan:
Die Angelkunde ist heut dran.
Der Haken an der Sache ist,
dass man den Haken schnell vergisst,
wenn Würmer heftig zappelnd locken
und so die Hungermäulchen rocken.
Sie schwärmen von ihm ganz und gar
und sehen selten die Gefahr.
Denn wird am Wurm dann leicht gezogen,
fliegt so ein Fisch im hohen Bogen
raus aus dem Wasser, raus aufs Land,
wo mancher schon sein Ende fand.
Alles im Eimer, heißt es dann,
wenn man so nichts mehr ändern kann.
Doch was ist das? Ein Platz ist leer.
Das stört den Lehrer heute sehr.
Ein Fisch nimmt es nie so genau:
Forellen machen gerne blau.
© Volker Hilbt
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Wunderschöne Poesie
Ein guter Reim
'Ne gute Dichtung
Lenkt das Herz in eine Richtung,
Unbeschwerter Poesie.
Verse, die einander lieben
Und sich an einander schmiegen
Im rechten Rhythmus sanft sich wiegen
Gelingen selten, ja, fast nie.
Alles fließt im Strom dahin
Gleitet wie ein Blatt im Wind
Bis zur schäumend scharfen Brandung
Plötzlich eine harte Wandlung.
Schwarz wird schnell ins Weiß verkehrt.
Legenden, Mythen aufgeklärt.
Was gerade noch eindeutig schien
Entschwindet hinterm Baldachin.
Ohnmächtig und ungezwungen.
Wem das rechte Wort gelungen
Den darf man nennen mit Vernunft
Einen Meister seiner Zunft.
Doch oft gerät man aus dem Fluss.
„Ein guter Vers ist doch kein Muss.“
Auf einmal zwischen Sein und Schein
Wird aus Magie ein trister Reim.
Doch mit wahrer Herzenswärme
Erfüllt mich nur ein Meisterwerk.
So eines schrieb ich, ach so gerne.
Wo krieg ich meinen Meister her?
So ein lyrisches Genie
Das Zeilen schreibt wie Symphonien.
Ohne Haken, einfach fließend
Ohne Widerzwang genießen.
Ohne im Wege liegende Steine.
Du weißt doch sicher, was ich meine.
Ein Gedicht, ein Reim, ein kleines Lied
Zwingt mich immer in die Knie.
Misslingt sie erst, gelingt sie nie.
Wunderschöne Poesie.
© Marvin Wiegandt
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Limerick-Dichter
Ein Junge aus Bad Gleichenberg
ging eifrig an sein Tagewerk.
Er reimte viel und dichtete,
bis sich der Nebel lichtete;
doch blieb er poetisch ein Zwerg.
Er zog dann ins steirische Feldbach,
hielt dichterisch noch den Ball flach.
Dann schrieb er Limericks
als gäb es sonst nix.
Das hielt ihn den ganzen Tag wach.
Jetzt lebt der Dichter in Graz
und ist ein poetischer Fratz.
Er schreibt jetzt Gedichte,
der Rest ist Geschichte.
Am Ende war’s nicht für die Katz.
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Ein träger Hosenträgerträger
Wenn Hosenträger Gürtel tragen,
die Taille immer tiefer sinkt,
muss man nach Hosenträgern fragen,
wenn's auch dem Hosenträger stinkt.
Wenn Hosenträger Gürtel tragen,
und Abschied nimmt der Waschbrettbauch,
dann muss der Träger Träger tragen,
denn diese tragen Hosen auch.
Wenn Hosenträger Träger tragen,
weil stetig wächst ein Waschbärbauch,
braucht man nach Fitness nicht zu fragen.
Ein Sixpack fehlt hier sicher auch.
Trägt nun der Hosenträger Träger,
weil Gürtel ihm zu eng am Bauch,
hängt dann die Hose auch mal schräger.
Im Brauhaus gibt's die Sixpacks auch.
Ein träger Hosenträgerträger,
ist es nun Mode oder Brauch,
trägt seine Hosen etwas schräger,
und noch dazu mit Stolz den Bauch.
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Der neue Wagen!
Heute sind wir ausgefahren
mit dem neuen Turbo-Wagen ...
ein sehr teures Gefährt,
kurvenschnittig, sehenswert!
Eine Runde um den Block,
darauf hat die Franziska Bock!
So ein tolles Kaiserwetter,
da wird die Laune gleich viel besser!
In die Natur geht es hinaus
und sodann den Berg hinauf.
Frische Luft bei 20 Grad
und wir haben Sonne satt!
Deshalb fahren wir entspannt,
durch das Oberpfälzer Land.
Natur genießen - wunderbar,
das Wetter topp, die Luft ist klar!
Nur das Zwergerl kriegt nichts mit,
verschläft die Fahrt, macht keinen Piep!
Mit 3 km/ h geht es nach Haus,
das Baby schläft, wir ruh‘n uns aus!
© Irmgard Behrend (Text und Bild)
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Der Flamingo
Flamingos sind – wenn man so schaut –
ganz farbenfroh und zart gebaut.
Im Minizoo ´ne Augenweide,
tun Menschen selten was zuleide.
Mit ihrem Schnabel picken sie
im Wasser rum, von spät bis früh.
Aus gehen sie ganz selten nur,
das ist halt gegen die Natur.
Doch wenn, lockt die Flamingo-Bar,
die Cocktails sind sehr lecker da.
Dann geht die Post so richtig ab,
Flamingos machen niemals schlapp.
Denn einen Spruch finden sie schön:
Auf einem Bein kann man nicht stehn.
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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Poetätlos
Ich werde niemals ein Poet,
dafür ist es längst zu spät.
Doch ich meine, manche kleine,
liebevoll gemeinten Reime,
augenzwinkernd dargebracht,
wenn darüber noch gelacht,
waren doch nicht schlecht gemacht.
Spiel der Worte, jeder Sorte,
sind wie Sahne auf der Torte.
Manchmal treffend, doch auch öde,
eine Handvoll ziemlich blöde
aber immer lieb gemeint,
denn ich hab für euch gereimt.
Auch am Ende dieses Jahres
bringt das Reimen mir nichts Bares
Doch ich muss von Kunst nicht leben,
darf kostenlos den Kasper geben.
Danke, dass ihr mich ertragen
und vor allem nicht geschlagen.
© Manfred Scherch
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Die Eule
Der Eule wird der Kopf so schwer,
so richtig schlafen ist nicht mehr.
Es hat sich für sie ausgeruht,
und das tut ihr halt gar nicht gut.
Verflogen schon der Urlaubsspaß,
als alle Sorgen sie vergaß.
Getragen wurd´ sie nach Athen –
dort war´s – wie immer – wunderschön.
Sie fand die uralten Gemäuer
sehr lehrreich – aber auch sehr teuer.
Denn sie hat praktisch jede Nacht
ganz feierlich wild durchgemacht.
Vorbei ist´s jedoch mit der Sause,
denn vorgestern kam sie nach Hause.
Und mit ihr dieser Alp von Traum –
verstört hockt sie auf ihrem Baum.
Ein Uhu sorgt sich schon um sie
und sagt: „So warst du doch noch nie!“
Er weiß halt nicht, worum es geht:
´Ne Maus hat ihr den Kopf verdreht.
So weise auch die Eule ist,
beim Mäuschen leider sie vergisst:
Es ist und bleibt ein Beutetier,
das wird nichts mit den beiden hier!
Ist der Gedanke auch noch fern:
Bald hat sie es zum Fressen gern!
© Volker Hilbt
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Kaffeeglück
Die Sahne ist beleidigt heut',
weil man auf sie Kakao streut.
Der Kaffee ist jetzt schwarz vor Wut.
Er dampft vor lauter Zornesglut.
Ganz in weiß wollt' er sie haben
und sich genüsslich an ihr laben.
Sagt der Zucker: "Sieh dich an!
Schaust aus wie ein Klabautermann.
Bist bitter wie die Pomeranze.
Führ mit dem Löffel mich zum Tanze!
Dann schmeckst du süß und begehrlich".
Für die Sahne wirds gefährlich.
Dann wär' sie nicht mehr obenauf.
Doch's Schicksal, es nimmt seinen Lauf.
Der Zucker hüpft in den Kaffee.
Der wird bleich, oh weh, oh weh.
Doch sein Zorn ist schnell verraucht.
Er hat die Sahne nun im Bauch.
Ob mit Kakao oder ohne
das juckt ihn jetzt nicht mehr die Bohne.
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Themen einer Plauderei
Wenn Herz und Seele wollen plaudern,
soll auch der Mund nicht lange zaudern,
ein Thema wird sich baldigst finden
aus diesen oder jenen Gründen
.
Aus diesen oder jenen Gründen,
über alle sieben Sünden,
übers Geld, ist eh zu wenig,
Kuchen, Torten, meist zu cremig
Kuchen, Torten, meist zu cremig
und Gartenböden, die zu lehmig.
Die Nachbarin weiß eh es besser:
ihr Mann sei gar kein Suppenesser.
Ihr Mann sei gar kein Suppenesser.
Wie schnell versanden die Gewässer
und dass mancher tote Fisch
am dritten Tage nicht mehr frisch.
Am dritten Tage nicht mehr frisch,
so erzählte man bei Tisch,
sei auch manche Plauderei,
weil‘s Thema oft das gleiche sei.
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Ein Vagabund, auf Freuden aus,
Ging eines Nachts ins Freudenhaus.
Doch machte dieses Abenteuer
Bedeutend seinen Abend teurer.
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MITGIFT
Mit Brokat und Porzellan
und manchmal mit Kamelen,
köderte man den Bräutigam,
die Jungfer doch zu nehmen.
Es sammelten in Schrank und Stall
sich oftmals große Werte,
als Versicherung für den Fall,
das Liebreiz es nicht täte.
Die Bewährungsprobe kam hernach
und war die Liebe ausgeblieben,
all die Gaben wohl zu schwach,
wurde auch Mit-Gift geschieden.
© Wolfgang Schmidt
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Reim-Gebinde
Ich sag’s euch ganz gelinde,
schrei es auch gegen Winde,
ritzt es in jede Rinde
zum Lesen auch für Blinde,
bevor ich dann verschwinde,
was ich heut so empfinde:
Wenn ich mich noch so schinde,
die Zeilen für euch winde,
gelingt mir, wie ich finde,
kaum noch ein Reim-Gebinde…
© DerPoet
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WIR klich GLÜCK l ich
Jedes einzelne Ich...
in nur einem Wir
wirklich so vereint...
Selbst alleine...
mal so für sich...
niemals einsam...
auch wenns kurz
mal da so scheint...
Jeder für sich...
stets einzigartig Persönlichkeit....
aber nur vollendet...
so abgerundet...
zu einem Ganzen...
gemeinsam erschaffen...
eine feste Größe....
so zu Zweit
Das ist wohl das...
was echte Freundschaft...
eine Partnerschaft ....
und vor allem
natürlich die Liebe...
für mich
und mein Leben,
was ich doch so gern teile...
das, was mich dann
wirklich so ausmacht...
zwar immer erstmal
grundverschieden Leben
aber dann zu einem einzig... aber umso besser teilbar Gefühl
dann so vereint....
und daraus
eine glücklich Zukunft
und wie Nachhausekommen
als echtes Heimatgefühl
mit anderen....
die dem Herzen nah...
sich daraus gemacht...
Ich komm so gern
nach Hause....
zu mir selber...
zu diesem Gefühl...
was ich mir so gern teile...
ohne dabei jemals
was zu verlieren...
weder von mir selbst...
noch so von Dir...
Gefühl durch zwei geteilt...
wird erst dadurch
ja dann immer mehr...
Und mein ICH....
sagt immer erstmal
herzlich und auch glücklich...
dann immer fröhlich
so HALLO....
zu unserem WIR....
umarmt es sanft...
und denkt...
welch schönes Gefühl...
nach Hause so zu kommen...
als wenn man nie
so weg gewesen wär'
© Peter Kranz (Text und Bild)
Schlappe Schlappen
Lasst uns die schlappen Schlappen schnappen.
So macht doch alle mit,
dann werden auch die schlappsten Schlappen
bestimmt schnell wieder fit.
Wenn wir nur auf dem Sofa pappen,
dann werden wir schnell rund
und vom Bauch die Lappen schwappen
übern Hosenbund.
Wenn wir nur in Etappen tappen
bekommen wir das hin
und nicht nach fetten Happen schnappen,
dann wäre es doch drin.
Man macht für uns ein Ehrenwappen,
von Schlappen keine Spur
mit Konterfei auf stolzem Rappen
und gold'ner Signatur.
Lasst uns die schlappen Schlappen schnappen!
Nun macht schön alle mit!
Man braucht dafür nichts zu berappen.
Das wäre doch der Hit.
© Greta Hennen
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Ein verschüttelter Reim
Blass scheint der Ostermond so helle,
als ein Hase blitze schnelle,
hüpfend um den Bau gekrochen,
hat er mit dem Ohr gerochen,
dass ein Fuchs auf besondere Weise
stumm gebrüllt, laut aber leise,
eine Gans mit Geld gestohlen,
bringt ihn der Förster dann beim Holen,
mit leisem Knall vom Schießgewehr,
das ganz leicht, zehn Kilo schwer,
ein Wildschwein schläft total erschrocken,
weiter in den roten Socken,
die grün an seinen Läufen stecken,
dabei krümmt es sich beim Strecken,
die Waldbeere schmeckt der Ziege lecker,
sie muht dabei, mit Gemecker,
der Weihnachtsmann bringt ein Osterei,
zu Zwillingsschwestern die sind drei,
die freuen sich voller Wut,
dem Hasen tut das gar nicht gut,
denn er ist lebend umgefallen,
tot tut er schweigend lauthals lallen,
weil blass ein Ostermond schien helle
und ein Komet rast auf der Stelle,
verliert dabei er ein Osterei,
fällt platsch herunter da sind’s zwei.
© Friedhelm Schroer
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Buch „Gedanken, Sprüche und Gedichte“: https://t1p.de/ixqb
So ist das – eigentlich...
Da ich eigentlich gerne Worte zerpflücke,
zers(ä)etze, zerlege und neu bestücke,
wenn mir nichts eigentlich Bess'res einfällt,
ist das eigentlich spaßig und kostet kein Geld.
Eigentlich kratzt immer etwas am WICHTIG.
nicht zu tief eigentlich und auch nicht richtig.
Den Finger erhoben! Was eigentlich nun?
Was ist eigentlich wichtig, was ist zu tun?
Eigentlich klingt's doch ganz unkompliziert,
doch uneigentlich nicht, weil es variiert.
Man muss doch schon schauen eigentlich,
was eigentlich wichtig und was also nicht.
In nächtlicher Stunde, eigentlich spät,
denke ich eigentlich, ob das so geht?
Macht das denn Sinn, eigentlich hier?
Uneigentlich nicht, so nachts um Vier.
© Karin Fluche
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Der Stau
Vor mir der Straßen-Supergau,
ich wußt es vorher schon genau,
jetzt steh ich hier im Mega-Stau.
Zum Glück ist’s Wetter doch recht lau
und man schwitzt nicht wie ne Sau.
Vor mir im Wagen eine Frau
auf welche ich mit Freuden schau.
Ihre Katz schreit laut Miau
und da der Tag schon ein Verhau,
bellt noch dazu auch ein WauWau!
Stolz und eitel wie ein Pfau
zeig zum Triumph ich schnell ein „V“,
doch das Gefühl ist eher mau.
Nervös ich an den Nägeln kau,
die Sitten sind im Stau recht rauh!
Auf der Scheibe liegt schon Tau
und draußt is alles nebelgrau,
als ich mir eine Jause klau.
Und langsam diese dann verdau,
während ich aufs Ohr mich hau.
Werd wach durch kräftigen Radau,
ein Stauer wandert in den Bau;
das geht nicht ohne Weh und Au.
Jetzt einfach auf mein Glück vertrau,
dass weiter geht. Geschafft - und Tschau!
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PECH UND UNGLÜCK
Es hatte Pech, das kleine Luder,
stets in Unglück 'großen Bruder'.
Meistens fing es harmlos an,
führte auf die Achterbahn.
Abwärts ging es allemal,
vom Hochgefühl ins Jammertal.
Manchmal schaute auf der Strecke,
Glück dann doch noch um die Ecke.
Stoppte steilen Niedergang,
bevor die Hölle mich verschlang.
Danach seufzte ich befangen:
Das ist noch einmal gut gegangen.
© Wolfgang Schmidt
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Wenn ich ein edler Ritter wär,
dann nicht mit Rüstung oder Speer.
Ich würde Jogginghosen tragen
und locker übers Schlachtfeld traben.
Denn mein Geschäft ist nicht der Mord,
man nennt mich deshalb Ritter Sport.
© Manfred Scherch (12/2018)
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Der Prinz ritt schnell durch Waldes Lichtung,
so sagt zumindest es die Dichtung.
Von der Schänke kommt er her,
betrunken und sein Kopf ist schwer.
Da scheut sein Ross, es stürzt der Volle
und rettet sich durch Prinzenrolle!
© Manfred Scherch (01/2019)
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Zum Tag der roten Rose – ein Vers für die Königin der Blumen
Die Rose ist so wunderschön,
wird immer wieder gern gesehn.
Als ungekrönte Königin
hat sie doch Liebe nur im Sinn.
Das Rot besonders gut gefällt,
es alles in den Schatten stellt.
Am Valentinstag kommt der Mann
am besten mit ´nem Sträußchen an.
Auch die Musik nutzt hin und wieder
die Blumen-Queen für ihre Lieder.
Einst ließ die Knef uns alle wissen,
es sollte Rosen regnen müssen.
Auch bei dem Sänger Freddy Breck
kamen die Roten prima weg.
Und wer aufs rechte Pferd gewettet,
ist bald auf Rosen schön gebettet.
Die Rose wagt sich auch ins Märchen,
zum Beispiel als Geschwisterpärchen.
Schneeweißchen hilft mit Rosenrot
dem Bären-Prinzen aus der Not.
Auch bei Dornröschen wird’s nicht schlimm,
auch das schreiben die Brüder Grimm.
Ganz hoch im Kurs steht sie bei Jecken,
die sich an Rosenmontag necken.
Selbst einem Krieg, einem infamen,
gaben die Rosen ihren Namen.
Zwei Adelshäuser stritten sich
im Mittelalter fürchterlich.
Dabei ging es um Englands Krone,
da waren Weiß und Rot nicht ohne.
Die Rosen waren Teil der Wappen
und wollten sich den Titel schnappen.
Ein jeder weiß, der Rosen liebt,
dass es auch blöde Dornen gibt.
So gehen Rosen – selbst der Braut –
auch wörtlich mal unter die Haut.
© Volker Hilbt
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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DER BESSERWISSER
Besser man weiß,
dass man es besser weiß.
Denn man ist ein Besserwisser
mit dem Wissen der Besserwisser.
Mit dem besseren Wissen gibt man preis,
was ein Besserwisser eben so weiß,
doch zu welchem Preis.
Und geht das Wissen einmal flöten,
der Besserwisser kommt nie in Nöten.
© Waltraud Dechantsreiter
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Ein Reim mit „unde“
😎 😁
In einem kühlen Grunde
da sitzt die Kunigunde.
Es tönt aus ihrem Munde
lakonisch ihre Kunde
„Ich hab zu viel Pfunde.
Und doch bin ich im Grunde
eine Kerngesunde .“
Es ist mit ihr im Bunde
der Hans, er mag das Runde.
Und in derselben Stunde
küsst er sie auf den Munde.
Nun scheint der Mond, der runde
dort im kühlen Grunde
nicht nur auf Kunigunde.
© Margarete Meier
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Der Ständer!
Jeder will ihn haben,
fast nicht zu ertragen,
bedeckt mit Kleidungsstücken,
so kann er auch entzücken.
Meist steht er an der frischen Luft
und hat nen ganz besonderen Duft.
So manche Dame wird verrückt,
wenn sie sich vor dem Ständer bückt.
Gerne darf man ihn berühren
und in den Sonnenschein entführen.
Er steht fast immer unentwegt
und wirkt dabei stets sehr gepflegt.
Wenn der Wind bläst an den Mast,
biegt er sich von der großen Last.
Fast jeder hat, ob groß ob klein,
nen Wäscheständer bei sich daheim.
© Irmgard Behrend
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Der Drache
Der Drache ist ganz fabelhaft.
Was der doch alles hat geschafft!
Er hat es sich ganz oft erlaubt
und die Prinzessinnen geraubt.
Und für die ach so großen Schätze
benötigte er viele Plätze.
In tiefen Höhlen hauste er,
verwüstete die Burgen schwer.
Doch eines hat er nicht bedacht,
das hat ihm den Garaus gebracht:
Der Sohn sollte es einst versuchen,
die Kerzen vom Geburtstagskuchen
schnell auszupusten – eins, zwei, drei.
Mit Drachen war´s damit vorbei.
Kein Feuerlöscher war zur Stelle –
zurück blieb eine Flammenhölle.
Wir sind den Drachen sehr verbunden:
So wurd´ der Flammkuchen erfunden!
© Volker Hilbt
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Beleidigte Leberwurst
Wer hat die Leberwurst beleidigt?
Und ihr dazu die Tour versaut?
Ist niemand da, der sie verteidigt?
So schnell fährt sie nicht aus der Haut
Rückt man ihr wieder auf die Pelle?
Sie ist doch von der guten Sorte.
Oh suche schnell nach jener Quelle
und schenke ihr nun liebe Worte.
Nimm dir den vor, der es verpatzt
und hoffe, es ist nicht zu spät,
noch zu verhindern, dass sie platzt
und nicht zur groben noch gerät.
Seit gestern zieht sie eine Schnut.
Ich hoffe sie verdirbt jetzt nicht
und alles wird bald wieder gut.
Nicht, dass sie nachher mit uns spricht.
Nein, nein, ich finde nicht erbaulich,
dass sie so sehr beleidigt ist.
Sie ist so gar nicht gut verdaulich.
So eine Leberwurst ist Mist.
© Greta Hennen
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