Dat Stundenglas
Datt Stundenglas kennten wie immer schon,
Boben den Trichter und ünnen ok, so as in een Spegel.
Dat Stundnglas mitt de Tied,
und sett se sick erst innne Gang, is dat all so wiet.
Se begleitet uns een Leben lang,
door wart mi richtig Angst und Bang.
Dreiht man se um, denn geiht dat los,
de finne Sand rieselt ganz vermos.
To erst ins ünnen meis nix to sehen,
denn kann man een lüttje Hügel erspähen.
Denn nimmt dat ganze ünnen Gestalt an,
und man frogt sich dann,
wie veel Tied heff ick noch
und ut dat Leben wart een och.
Nu wart datt ünnen vuller und boben heller.
Die Tied löppt immer schneller.
Güstern noch Kind und hütt een ole Gesell und grau
Help, de Tied löppt vell to gau.
Datt letzte Körnchen nu no ünnen rinnt,
und nu de Wende beginnt.
Allens beginnt von vörn.
Dat is dat Lebens Törn.
© Maren Sommer
Plattdütscher Dialekt (Schleswig-Holstein)
Bild: Pixabay
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Owed
Sisses Owedgelit schwingt
Iwer's Dorf witt ab in's Dahl
Froh in jedes Huss es dringt
Fe Alle, e Friedensfanal!
Rotes Gliehe om Horizont
Rutscht in das dunkle blau
Das so scheen hat besonnt
Letzer Blick der Sonnenfrau!
Lies geht der Daa zur Neig
Pulst nur noch sehr schwach
Un das Gelit leijt so weich
Uner jedem Hussdach!
Wie e Flüstern zaertlich weht
De Owed Wind un küsst alle lind
Ball de Vollmond Kugel steht ...
Uff em Berg huschelt de Wind.
© Evelyne Karmann (Text und Bild)
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Auf Berlinerisch
Ick sitz an Tisch un esse Klops,
uff eenmal klopps.
Olle Kamellen sagt jedermann,
so fängt ne alte Jeschichte an.
Nich bei mir, ick hab da Fragen,
weil mir andere Jedanken plagen.
Mach mir ne Stulle, schön dick mit Butter,
uff eenmal erscheint mir meene Mutter.
Völlig nüchtern sitz ick im Morgenrot,
sage zu ihr: „Du bist seit 30 Jahren dot!“
„Allet richtich, Sohnemann,
warts nur ab, Du kommst ooch noch dran!“
„Ick hab von Petrus freibekommen,
um mal hier vorbeizukommen,
nu kiek nich so, da biste platt,
will wissen, wat sich hier jeändert hat.“
„Ach Mutter, 30 Jahre, lange Zeit,
hielt viel Neues für uns bereit.
Kriege, Probleme n' janzer Berg,
nich nur een Haufen, nee, een Berg!“
„Als Du damals gingst, ick gloobe, Du warst kaum dot,
da schaltet ein russisches KKW auf Alarmstufe Rot.
Et explodiert, ein riesiger Knall,
Radioaktivität all überall.
Für Kernkraftgläubige ein gewaltiger Stüber,
der janze Dreck kam bis zu uns ooch noch rüber.
Den janzen Mist kannste jlatt vergessen,
eigenes Obst und Jemüse sollten wa nich essen.
Na letztendlich froh und heiter,
jings mit unsan Leben weita.
Im fernen Jebirje die Wanderer jodeln,
und in der DDR bejanns zu brodeln!“
„Sach bloß Junge, jing da wat los?
War die Sache mickrich, oda janz jroß?“
„In den Kirchen bejann et, fiel vielen schwer,
am Ende jabs dann keen halten mehr!
Die Bonzen vazogen sich, ham ihr Volk belogen,
und bei die Wahlen schamlos betrogen.
Dann allet uff Anfang, det Volk freut sich,
Deutschland is wieda eins seit Oktober 1990!“
„Wat, die DDR die is nich mehr?“
„Nee Mutta, allet vorbei, aba der Anfang war schwer.
Die kommunistische Welt, aus un vorbei,
jenauso die Stasi Schnüffelei.
Deutschland formt sich neu, erhält neue Jestalt,
den Osten verformt die Treuhandanstalt.
Alle können vareisen, Hauptsache, man hat Jeld,
ejal wohin in die jroße weite Welt.
Kriege jabs ooch noch, schön weit wech,
wer da unten lebte, hatte einfach mal Pech.
Und wer hätte dit jedacht,
Deutschland hat ooch mitjemacht.
Ooch intern jabs Neuigkeiten,
die manchem Freude tun bereiten.
Die jrößte Veränderung, in dem Falle,
ist doch jetzt die Ehe für Alle!“
„Wat, für alle, find ick nich schlecht,
dit kommt doch manch einsamen Menschen recht.
Finden Gleichgesinnte zum Ehebund bereit,
endet für viele die Einsamkeit!
So mein Sohn, jetzt rück ein Stück,
mach mal Platz, ick muss zurück.
Ick hoffe, Du tust mir nich zu sehr vermissen,
und tu ja Deine Familie grüßen!“
Ick muss sajen, det et mir jruselt,
wenn Mutta im Nachthemd durch die Küche wuselt.
Meene Mutta liebte weißen Flieder,
hoffentlich kommt se da nich wieda!
© Karl-Heinz Remer
(Lichterfelder – Verseschmied)
Bild: Collage aus Pixabay-Bildern
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Kinderwünsche
I war nit ganz brav und mei Mama hat mir erklärt,
dass heier das Christkindle, bei uns vorbeifliag´n werd´.
I kann das nit glab´n, ganz tiaf drin in mein Herz´n,
warum ham wir dann an Weihnachtsbam, mit Kugeln und Kerz´n?
Ganz umsunst, der schene Christbam, wird er eppa nit sein,
wie soll i mi ohne Geschenke über Weihnacht´n g´frein?
A Pupp´n mit ganz lange Haar
und anige Spielsach´n, nit vüll, lei a paar.
Vielleicht noch a Buach, a Handy zum Lieder hör´n
und a Lego, a Puzzle und a Überraschung, das tat mi nit stör´n.
G`wand, des kriag i bestimmt und sowieso,
nur macht das mei Kinderherz nit froh.
So viel Wünsche hast du, hat mei Mama traurig g´sagt,
wüllst a G´schicht hear´n, hat sie mi g´fragt,
und mir dann dazöhlt, wir ham a Wohnung und da is es warm,
aber es gibt andere Leit, denen´s nit so guat geht, und de sind arm.
De ham ka Geld, um sich a Holz zum Kaf´n,
und die Kinder können nit in Markeng´wand durch die Gegend laf´n.
De hoff´n, dass das Christkind´l se nit ganz vagißt,
und mecht´n a Klanigkeit, damit a für sie Weihnacht´n ist.
Das hat mir schon zum Nachdenk´n geb´n,
i hab nit g´wußt, das andere Leit nit so guat, wia wir leb´n.
I wünsch mir hiaz lei mehr a Klanigkeit
und denk an die Kinder von die armen Leit.
Liabes Christkind´l, bring a Pack´l in jedes Haus,
Lass nix und niemanden aus,
drum mecht i di recht´schean bitt´n,
kehr überall zua mit dein Schlitt´n.
© Anna-Maria Baier
Dialekt aus Kärnten/Österreich
Bild: Pixabay
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'n Zoobesuch
Mein Eheweib den Raum betritt und lächelt froh,
sagt zu mir: "Zieh dir wat üba, wir jehn in Zoo."
Et übarascht mia, ick bin platt,
frage mir noch, als wat?
"Wir zwee beede, kennste schon,
Enkeltochter nebst Bejleitperson.
Keene Nichte, keene Tante,
nee, 'ne weitentfernte Anverwandte."
Weiter ha ick nischt jefracht
un denn sin wa losgemacht.
Ham uns beeilt, so jut et jeht,
trotzdem kamen wa zu spät.
Wat heißt hier spät, nee imma später,
die " Weitentfernte" wartet, warn laufender Meter.
Die Frau ganz klein, ihre Klappe groß
un so zogen wia denn los.
Als erstet kam die Elefanten dran,
sind so groß, det man se jut sehen kann.
Is janz jut so, nich zu fassen,
mitten in die Woche: Menschenmassen!
Dit hat sich bei andere Tiere rumjesprochen,
haben sich in stille Ecken denn vakrochen.
Unuffjeräumtes Kindazimma, sie vastehn?
In irgend 'ner Ecke waren Haare zu sehen!
De Sonne breent, de Sonne sticht,
mia uffn Kopp un ins Jesicht.
Ick brauch ne Pause, bejinn zu schnaufen,
setz mia uff ne Bank, einfach nicht laufen!
Uff eenmal kommt mir in den Sinn,
det ick schon 'ne Weile alleene bin.
Die Weitentfernte nebst meinem Eheweib,
ick sorge mia um deren Verbleib.
Noch imma keen Wölkchen die Sonne verdunkelt,
gaaanz laaangsaaam komm se anjeschunkelt.
Kein Vorwurf uff mia niedaprasselt,
die ham die janze Zeit jequasselt.
Kaum bliem se an eem Jeheje stehn,
bumms war sofort keen Tier zu sehen.
Diese Tiere könnt ick lieben,
wurden von Quasselstrippen vertrieben.
Enkeltochter is janz froh,
jetzt noch Spielplatz und Streichelzoo.
Ick hab keene Lust, dafür keenen Sinn,
ick will noch bei die Löwen hin.
Die Weitentfernte hakt mir unter, janz vatraut,
"det kannste knicken, da wird jebaut.
Kannst jerne bei die Baustelle jehn,
da krichste aba keen Tier zu sehn."
Dit is ziemlich doof und tut mia stinken,
darum jehn wa jetzt Kaffee trinken.
Die beeden quasseln weiter, in mia klingt et dumpf,
kann nischt vastehen, aussa Murmelmumpf.
Wert noch nich weiß, ick habs mit die Ohrn,
ohne Hörjeräte bin ick valorn.
Wenn Beigeräusche meine Ohren störn,
kann ick einfach nischt mehr hörn.
Denn nicke ick mittm Kopp, meine Frau findt det doof,
andere halten mich fürn Philosoph.
Als wa denn müde de Schritte heimwärts lenken,
muss ick an die Tiere im Zoo drin denken.
Sind die wohl jlücklich, die du jesehen hast?
Ick jloobe nich, denn Knast bleibt Knast!
Sind neue Jeheje noch so schön,
kannste Verhaltensweisen bei die Tiere sehn,
die man in die Natur nich jesehen hat,
die ham Langeweile, dit merkt man glatt!
© Karl-Heinz Remer
Berliner Dialekt
Bilder: Pixabay
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Om Weija
De Werner leijt da
Om e Lothringe Weija,
Endlich hat er Mut,
Das Wassa dut ihm gut
Vielleicht heit nur de Grosszeh
Die er in's Wassa streckt, nit meh'!
E Strondbad hat er genumm
Hat nur im Geischt geschwumm.
Zwische de Baem war es schwiehl
Awa de Wind war kiehl.
Donn muss er sich zesomme raffe
Muss er noch inkaafe:
Win, Kaes un noch e Baguette.
Die Franzose sin doch nett
Awa die Sproch isch noch frimd
Se spreche gibt dem Werner nasses Himd!
© Evelyne Karmann (Text und Bild)
Mundart aus dem Saarland und Ost-Lothringen
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Des Gebiss
Oha!... hat er derschrockn gsacht
und die Kuni, die hat glacht.
Der Franz, der waaß etz nimmer gwieß
wo sei Gebiss etz liegn bliebm is.
Des woar doch grod nu vor ihm glegn.
Er hats mit eigne Augn doch gsehng.
Etz is afamol nimmer do.
Des macht den Franz fei goar net froh.
Der Ärger steigt etz in ihm hoch.
Seine Zähn', die braucht er doch.
Verflixt numol und Dunnerkeil!
Das des a obber ollerweil
asua Gfrett is, wenns pressiert.
Ich hob mehr doch a Brot grod gschmiert .
Do aufm Teller liegt des Brot.
Die Leberwurscht, die hobi grod ...
Etz dämmerts ihm: ich alter Depp
ich hob die Wurscht vom Veschperbrett
mit meine Zähn' in der Hand
in den Kühlschrank glei verbannt.
Etz liegns do drin, sin gut gekühlt.
Mit Wasser werdns glei sauber gschpült.
Etz kann der Franz scho widder lachn.
Wos macht der a für dumme Sachn.
© Margarete Meier
Fränkische Mundart
Bild: Pixabay
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Wauns is
Waun i amoi in Himme kumm
do waradt i fiars erste stumm
Wäu bei meiner Lebensort
i glaubt hob dass da Teife wort
Ka Bledsinn woa ma nie zu teia
Geht si aus des Fegefeia?
Und wann, mei Herrgott, i recht bitt
derf mei Hunderl a dann mit?
Nana, do wa da Hund jo orm
Durt waradts eam jo vüü zu woarm
Doch bleibt er zruck so ganz allaa
dann is a einsam wie a Staa
Waaßt Herrgot du, i hob ma denkt
vielleicht wird uns da Himmel gschenkt
wenn wir uns halt nützlich mochn
und lauta soiche brave Sochn
I sing eich Gstanzln
Der Hund tuat schwantzln
A Gaude mochn
Do hobts wos zlochn
I putz für euch den ärgsten Dreck
doch nehmts mas Hunderl jo ned weg
Wern sicher foisch Hosianna singen
und Menschlichkeit in Himmel bringen.
© Ernst Richard Edinger (Text und Foto)
Wiener Dialekt
On de Bach
De Bach zieht von donne
Laesst grin de Rond zerick
Wie Fraed un Winsche, die veronne
Doch fiehl ich noch das Glick.
De Bach fliesst doo nidda
Imma neij un voll
Mir awa kehrt nie widda
Was frijoa im Herzen schwoll.
© Evelyne Karmann (Text und Bild)
Saarländer Platt
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Gschwisda!
Gschwisda, gä, wer brauchd de scho,
damit ma Gschenke teilen ko.
Klamodn drong bis ganz hi san,
mei wenn's no gleanare Gschwisda warn.
Na häde wieda nix dafo,
na kammade zum hiadn dro.
Na miasdes midziang zu de Schbezln,
na Dangschen dads me do dabresln.
Na ware meine Schbeln los,
ja warum gibds de Gschwisda blos.
10-20 Joar schbäda wagsd ma raus,
de ganze Gmoa gäd aussa Haus.
De ham jeds eana eigns Lem.
Jeds dad mas gans gern efda seng.
Gscheid Schdreidn – heazn – zammaraffa,
as ganze Lem is ma zam glaffa.
Drum schädzds eich Leid, wei wen oans gäd,
na is füa olles andre dschbäd.
Füas ganze Geid, egal wias laffad,
ko ma se koane Gschwisda kaffa!
© Siegfried Niemeier
Bayrischer Dialekt
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Geschenke Gottes
Die ollerschianschtn Gschichtn
soll mon oftamol berichtn,
selln ummanonder gian,
mochns Lebm oanfoch schian.
Es wor a Muntig, Regentog,
im November, den koaner mog.
A junge Familie isch bo ins im Buschnschonk do kemmen,
hobm gewellt a bissl schlemmen.
Oans, zwoa, drei, vier, jo fünf Kinder,
olle kloan, mon kennt des nimmer,
deitsche unbekonnte Leit
und i hon mi richtig gfreit,
Menschn, de sich heit no traudn
a groaße Familie aufzubaudn!
Die Eltern worn schwer beschäftigt,
in viele war des heint zu läschtig,
afn Orm und in jeder Hond a Kind,
schaugn, dass jedes sich benimmp.
Und wia sie bo der Stubmtier sein innigongen,
isch oan so kloaner Bua plötzlich vor miar gstonnen,
hot sich groaß gemocht, als warret er a Monn
und hot miar erklärt, wias koan onderer konn:
"Wir sind sieben Leute,
weil meine Mutter hat sich vier Kinder gewünscht
und eines war ein Geschek Gottes!"
Hon schnell grechnt, um des zu verstian,
de Worte vom Bua so wunderschian!!
Die Mama wor gonz paff und awian verlegn,
drum soug i schnell dem Bua entgegn:
„Ich glaube, ihr seid alle fünf Geschenke Gottes!”
© Michaela Rott
Südtiroler Dialekt
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A leiwande Partie
Im Märzen der Bauer die Rosse einspannt
I hob kane Rosse, nur a second hand Gwand
Dazu nur a Zimmer und ghazt wird durt ned
und wanns ned bald warm wird dann waradt des bled
I fahr mit der Tramway fast überall hi
und bin meistens pünktlich mit meiner Partie
Partie des bin I mit mein Blindenführhund
Er zagt ma wos langgeht und is pumperlgsund
Er kriegt sei Fuada, ned zweng owa gnua
A Schisserl am Abend und ans in da Fruah
Mia hobm mitanaunda an leiwandn Tog
Beim Wandern und Chillen ois ganz ohne Plog
Er zagt ma den Weg und er passt auf mi auf
und wann i pausier hat er dann freien Lauf
Dann kann er Gas geben mit die anderen Hund
De Gaude is wichtig und des hot sein Grund
Amoi wirds aus sein dann wünsch i eahm gern
an Blinden der nachkommt ois freundlichen Herrn
De zwa soins guat hobm so wie wir mitanaund
Und I fahr in Himme mit mein second hand Gwand
© Ernst Richard Edinger (Text und Bild)
Wiener Dialekt
Das Götzefeld
Verrufe isch das Götzefeld
Zitt viele hunnert Johre
Wenn Vollmond dunkli Nacht erhellt
Konn'sch de Grund erfahre
Do steije Gäschter uss em Grab
In Rüstung un met Waffe
Un geh'n das Feld hin uff un ab
Se suche Schätze zu raffe
De Schätze, die im Feld leije
Ware von de Römer vergrabt.
Oft rufe sich de Gäscht er zu
Wenn se mit de Waffe geh'n in Reije.
Im Mondschinn das Götzefeld
Hegt viele Schinngestalten
Fest, bis das Moajelicht entfällt
Doo derfe se nit länger halten
© Evelyne Karmann
Saarländer Platt
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Schnee
Wenn‘s im Winter draußen schneit,
sei net alle Leut do drüber fruh.
Zum Glück kaa kaaner wos dran machen,
Schnee, gehört afach zum Winter dorzu.
Drüm tut net drüber wattern,
de Natur braucht a mol ihre Ruh.
Stappt naus in Schnee,
ob in Stiefeln oder auf Brattern,
dos macht Spaß, ihr merkts im Nu.
Tut euch de Kält aah zuppen,
an de Hand, an de Füß un an de Ohrn,
dozu dor Wind noch bärisch ruppen,
is aah de Nos schu ruut gefroren,
do lasst euch net verdrießen,
genießt in Ruh die klare Luft,
könnt ihr dornoch doch de Wärme genießen
un manchmol, aah noch Weihnachtsduft.
© Sieglinde Poller
Dialekt aus dem Erzgebirge
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VERGELTS GOTT
Dieser Mensch in meinem Lebm
hot mir gor ollm olles gebm.
Isch ohne eppes zu verlongen
ollm verlässlich zu mir gstonnen.
Hot probiert mit gonz viel Herz,
mi zu trösten in meinem Schmerz!
Sette Leit sein viel zu selten!
Lieber Gott, Du muaschs vergelten,
weil i konn lei DANKE sougn!!
© Michaela Rott
DANKE
Dieser Mensch in meinem Leben
hat immer alles mir gegeben.
Ist ohne etwas zu verlangen
immer verlässlich zu mir gestanden.
Hat probiert mit ganz viel Herz,
mich zu trösten in meinem Schmerz!
Solche Menschen gibts viel zu selten!
Lieber Gott, Du mussts vergelten,
weil ich kann nur DANKE sagen!!
© Michaela Rott
Südtiroler Dialekt
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Hinkelsart
Wenn Hinkle bi einander steh'n
Da konn mer wunderliches seh'n.
Der Gockel mecht von den Henne
Gespräch sich nimmer trenne
Es schint, es liefert reichlich Stoff
Dem Schnawelspiel im Hinkelsdorf
De Luscht mer ihnen gönnte
Wenn mer ze nur verstehn könnte.
© Evelyne Karmann
Mundart aus dem Saarland
und Ost-Lothringen
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Spotsummer
Ich vermuete, das wärs gsii
S’Sunnebade isch vorbii
Natürlich chöntisch jetzt probiere
Dr Schloof am Färnseh z’kompensiere
Damit d’Brüüni bliebt bestoo
Söttisch go solare go
So chasch si dur de Winter rette
Oni lang in Süde z’tschette
Vogelschwärm gsehsch allenthalbe
Mehrheitlich Stare und au Schwalbe
Sie flüüged über d’Sahelzone
Für sie tuet uusrueh det nit lohne
Sahelzone – schöni Grüess
Do kriegets nume heissi Füess
Wo de luegsch en riese Strand
Mit andere Wort, en huufe Sand
Willsch dich det im Sand kasteie
Das heisst, fum Altagsstress befreie
Muesch nit am Morge früe scho hetze
Um im Sand es Plätzli z’bsetze
Chasch nit im Gwüel fu Lüüt erstigge
Links und rächts tuet niemer ligge
Keis Wölkli cha dich irritiere
Und bim sünnele frustriere
Was es attraktiver macht
Isch au d’Stilli i dr Nacht
Chueglogge glüüt wird dich nit störe
Was nit doo isch, chasch nit ghöre
Willsch allerdings es Cola chaufe
Muesch defür es bitzli laufe
Das muesch leider uf dich nee
Schliesslich bisch nit in Saas Fee … O_°
© Osswald Mueller
Schwyzerdütsch
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Facebookprofil: https://www.facebook.com/osswald.mueller
Buch „Der letzte Zug in die Unendlichkeit“: https://t1p.de/ibhh
hoch uff e'm Baum site e' krab.
un leut uff d 'ungegend herab.
er Esch zefrede un net fuell
er het e' minschterkaess em muell
doch jetez kommt d 'r fuchs dezu
vom gschmag her weis er schoen genue.
er sath bonjour krab
,macht schenie Werther und lebf Kapp
doch eins daett Mich noch fraeye
wenn due mer dini stem daetch zweie
un de krab fangt an ze singe,
es duet im ganze wald erklinge ...
©Jean Michel Busch
Elsässischer Dialekt
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Facebookprofil: https://www.facebook.com/jeanmichel.busch
Dehäm im Pälzer Land ...
Mir Pälzer ham net nur Grips und Pfiff,
unser Humor is fer ganz Deitschland en Begriff,
bei uns werd gefeiert und gelacht
un ach e'mol die Wutz geschlacht.
Mir Pälzer sin vum beschde Schlag,
des män ich ach so wie ich es sag,
mir sin piffisch un begehrlich,
grad heraus un immer ehrlich.
Ich lieb mei schänes Pälzer Land,
brauch kä Spanje un kän Nordseestrand,
Burge sin versträät im ganze Land,
weit hinaus üwer unser Grenze bekannt.
Sie zeige wie Finger zum Himmelsdoor,
manch äner steht ehrfürchtisch devor,
mer fiehlt sich wie im Paradies,
hat mer's Pälzer Land unner seine Fieß!
© Michael Wies
Pfälzer Dialekt
Bild: Pixabay (Burg Cochem an der Mosel)
Facebookprofil: https://t1p.de/22hd
Veröffentlichungen:
Bad Kreuznach - Kurstadt an der Nahe - meine Heimatstadt:
Es war Liebe auf den ersten Blick ...
Katzen - Kleine Tiger auf vier Pfoten
Gute Nacht - Geschichten
Und es ist immer noch Liebe …
Polizeiliche Abmahnung
Passns auf, nur dassas wissn
Ihr Hund hod grod ind Wiesn gschissn
Des ghert entfernt, owa sofurt!
Sengsas in da Wiesn durt?
Dazu brauch ich Assistenzen
Mein Sehvermögen, das hat Grenzen
Doch wenn sie mich zum Tatort bringen
kann der Abtransport gelingen
Doch vor Ort ist nichts zu finden
um die Abmahnung zu begründen
Ich kehre um mit meinem Sackerl
ohne das gelegte Gackerl
Der Inspektor ratlos blickt
Das Organmandat war schon gezückt
Die Moral von der Geschicht
Ohne Gackerl zahl ich nicht
© Ernst Richard Edinger (Text und Fotos)
Wiener Dialekt