Galerie Mundart 4

Dat Stundenglas

 

Datt Stundenglas kennten wie immer schon,

Boben den Trichter und ünnen ok, so as in een Spegel.

 

Dat Stundnglas mitt de Tied,

und sett se sick erst innne Gang, is dat all so wiet.

Se begleitet uns een Leben lang,

door wart mi richtig Angst und Bang.

 

Dreiht man se um, denn geiht dat los,

de finne Sand rieselt ganz vermos.

To erst ins ünnen meis nix to sehen,

denn kann man een lüttje Hügel erspähen.

 

Denn nimmt dat ganze ünnen Gestalt an,

und man frogt sich dann,

wie veel Tied heff ick noch

und ut dat Leben wart een och.




Nu wart datt ünnen vuller und boben heller.

Die Tied löppt immer schneller.

Güstern noch Kind und hütt een ole Gesell und grau

Help, de Tied löppt vell to gau.

 

Datt letzte Körnchen nu no ünnen rinnt,

und nu de Wende beginnt.

Allens beginnt von vörn.

Dat is dat Lebens Törn.

 

© Maren Sommer

 

Plattdütscher Dialekt (Schleswig-Holstein)

 

Bild: Pixabay


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Owed


Sisses Owedgelit schwingt

Iwer's Dorf witt ab in's Dahl

Froh in jedes Huss es dringt

Fe Alle, e Friedensfanal!


Rotes Gliehe om Horizont

Rutscht in das dunkle blau

Das so scheen hat besonnt

Letzer Blick der Sonnenfrau!







Lies geht der Daa zur Neig

Pulst nur noch sehr schwach

Un das Gelit leijt so weich

Uner jedem Hussdach!


Wie e Flüstern zaertlich weht

De Owed Wind un küsst alle lind

Ball de Vollmond Kugel steht ...

Uff em Berg huschelt de Wind.


© Evelyne Karmann (Text und Bild)


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Auf Berlinerisch

 

Ick sitz an Tisch un esse Klops,

uff eenmal klopps.

Olle Kamellen sagt jedermann,

so fängt ne alte Jeschichte an.

 

Nich bei mir, ick hab da Fragen,

weil mir andere Jedanken plagen.

Mach mir ne Stulle, schön dick mit Butter,

uff eenmal erscheint mir meene Mutter.

 

Völlig nüchtern sitz ick im Morgenrot,

sage zu ihr: „Du bist seit 30 Jahren dot!“

„Allet richtich, Sohnemann,

warts nur ab, Du kommst ooch noch dran!“

 

„Ick hab von Petrus freibekommen,

um mal hier vorbeizukommen,

nu kiek nich so, da biste platt,

will wissen, wat sich hier jeändert hat.“

 

„Ach Mutter, 30 Jahre, lange Zeit,

hielt viel Neues für uns bereit.

Kriege, Probleme n' janzer Berg,

nich nur een Haufen, nee, een Berg!“

 

„Als Du damals gingst, ick gloobe, Du warst kaum dot,

da schaltet ein russisches KKW auf Alarmstufe Rot.

Et explodiert, ein riesiger Knall,

Radioaktivität all überall.

 

Für Kernkraftgläubige ein gewaltiger Stüber,

der janze Dreck kam bis zu uns ooch noch rüber.

Den janzen Mist kannste jlatt vergessen,

eigenes Obst und Jemüse sollten wa nich essen.

 

Na letztendlich froh und heiter,

jings mit unsan Leben weita.

Im fernen Jebirje die Wanderer jodeln,

und in der DDR bejanns zu brodeln!“

 

„Sach bloß Junge, jing da wat los?

War die Sache mickrich, oda janz jroß?“

„In den Kirchen bejann et, fiel vielen schwer,

am Ende jabs dann keen halten mehr!

 



Die Bonzen vazogen sich, ham ihr Volk belogen,

und bei die Wahlen schamlos betrogen.

Dann allet uff Anfang, det Volk freut sich,

Deutschland is wieda eins seit Oktober 1990!“


„Wat, die DDR die is nich mehr?“

„Nee Mutta, allet vorbei, aba der Anfang war schwer.

Die kommunistische Welt, aus un vorbei,

jenauso die Stasi Schnüffelei.

 

Deutschland formt sich neu, erhält neue Jestalt,

den Osten verformt die Treuhandanstalt.

Alle können vareisen, Hauptsache, man hat Jeld,

ejal wohin in die jroße weite Welt.

 

Kriege jabs ooch noch, schön weit wech,

wer da unten lebte, hatte einfach mal Pech.

Und wer hätte dit jedacht,

Deutschland hat ooch mitjemacht.

 

Ooch intern jabs Neuigkeiten,

die manchem Freude tun bereiten.

Die jrößte Veränderung, in dem Falle,

ist doch jetzt die Ehe für Alle!“

 

„Wat, für alle, find ick nich schlecht,

dit kommt doch manch einsamen Menschen recht.

Finden Gleichgesinnte zum Ehebund bereit,

endet für viele die Einsamkeit!

 

So mein Sohn, jetzt rück ein Stück,

mach mal Platz, ick muss zurück.

Ick hoffe, Du tust mir nich zu sehr vermissen,

und tu ja Deine Familie grüßen!“

 

Ick muss sajen, det et mir jruselt,

wenn Mutta im Nachthemd durch die Küche wuselt.

Meene Mutta liebte weißen Flieder,

hoffentlich kommt se da nich wieda!

 

© Karl-Heinz Remer

(Lichterfelder – Verseschmied)

 

Bild: Collage aus Pixabay-Bildern


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Kinderwünsche

 

I war nit ganz brav und mei Mama hat mir erklärt,

dass heier das Christkindle, bei uns vorbeifliag´n werd´.

I kann das nit glab´n, ganz tiaf drin in mein Herz´n,

warum ham wir dann an Weihnachtsbam, mit Kugeln und Kerz´n?

 

Ganz umsunst, der schene Christbam, wird er eppa nit sein,

wie soll i mi ohne Geschenke über Weihnacht´n g´frein?

A Pupp´n mit ganz lange Haar

und anige Spielsach´n, nit vüll, lei a paar.

 

Vielleicht noch a Buach, a Handy zum Lieder hör´n

und a Lego, a Puzzle und a Überraschung, das tat mi nit stör´n.

G`wand, des kriag i bestimmt und sowieso,

nur macht das mei Kinderherz nit froh.

 

So viel Wünsche hast du, hat mei Mama traurig g´sagt,

wüllst a G´schicht hear´n, hat sie mi g´fragt,

und mir dann dazöhlt, wir ham a Wohnung und da is es warm,

aber es gibt andere Leit, denen´s nit so guat geht, und de sind arm.




De ham ka Geld, um sich a Holz zum Kaf´n,

und die Kinder können nit in Markeng´wand durch die Gegend laf´n.

De hoff´n, dass das Christkind´l  se nit ganz vagißt,

und mecht´n a Klanigkeit, damit a für sie Weihnacht´n ist.

 

Das hat mir schon zum Nachdenk´n geb´n,

i hab nit g´wußt, das andere Leit nit so guat, wia wir leb´n.

I wünsch mir hiaz lei mehr a Klanigkeit

und denk an die Kinder von die armen Leit.

 

Liabes Christkind´l, bring a Pack´l in jedes Haus,

Lass nix und niemanden aus,

drum mecht i di recht´schean bitt´n,

kehr überall zua mit dein Schlitt´n.

 

© Anna-Maria Baier

 

Dialekt aus Kärnten/Österreich

 

Bild: Pixabay


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'n Zoobesuch


Mein Eheweib den Raum betritt und lächelt froh,

sagt zu mir: "Zieh dir wat üba, wir jehn in Zoo."

Et übarascht mia, ick bin platt,

frage mir noch, als wat?


"Wir zwee beede, kennste schon,

Enkeltochter nebst Bejleitperson.

Keene Nichte, keene Tante,

nee, 'ne weitentfernte Anverwandte."


Weiter ha ick nischt jefracht

un denn sin wa losgemacht.

Ham uns beeilt, so jut et jeht,

trotzdem kamen wa zu spät.


Wat heißt hier spät, nee imma später,

die " Weitentfernte" wartet, warn laufender Meter.

Die Frau ganz klein, ihre Klappe groß

un so zogen wia denn los.


Als erstet kam die Elefanten dran,

sind so groß, det man se jut sehen kann.

Is janz jut so, nich zu fassen,

mitten in die Woche: Menschenmassen!


Dit hat sich bei andere Tiere rumjesprochen,

haben sich in stille Ecken denn vakrochen.

Unuffjeräumtes Kindazimma, sie vastehn?

In irgend 'ner Ecke waren Haare zu sehen!


De Sonne breent, de Sonne sticht,

mia uffn Kopp un ins Jesicht.

Ick brauch ne Pause, bejinn zu schnaufen,

setz mia uff ne Bank, einfach nicht laufen!


Uff eenmal kommt mir in den Sinn,

det ick schon 'ne Weile alleene bin.

Die Weitentfernte nebst meinem Eheweib,

ick sorge mia um deren Verbleib.


Noch imma keen Wölkchen die Sonne verdunkelt,

gaaanz laaangsaaam komm se anjeschunkelt.

Kein Vorwurf uff mia niedaprasselt,

die ham die janze Zeit jequasselt.




Kaum bliem se an eem Jeheje stehn,

bumms war sofort keen Tier zu sehen.

Diese Tiere könnt ick lieben,

wurden von Quasselstrippen vertrieben.


Enkeltochter is janz froh,

jetzt noch Spielplatz und Streichelzoo.

Ick hab keene Lust, dafür keenen Sinn,

ick will noch bei die Löwen hin.

Die Weitentfernte hakt mir unter, janz vatraut,

"det kannste knicken, da wird jebaut.


Kannst jerne bei die Baustelle jehn,

da krichste aba keen Tier zu sehn."

Dit is ziemlich doof und tut mia stinken,

darum jehn wa jetzt Kaffee trinken.


Die beeden quasseln weiter, in mia klingt et dumpf,

kann nischt vastehen, aussa Murmelmumpf.

Wert noch nich weiß, ick habs mit die Ohrn,

ohne Hörjeräte bin ick valorn.


Wenn Beigeräusche meine Ohren störn,

kann ick einfach nischt mehr hörn.

Denn nicke ick mittm Kopp, meine Frau findt det doof,

andere halten mich fürn Philosoph.


Als wa denn müde de Schritte heimwärts lenken,

muss ick an die Tiere im Zoo drin denken.

Sind die wohl jlücklich, die du jesehen hast?

Ick jloobe nich, denn Knast bleibt Knast!


Sind neue Jeheje noch so schön,

kannste Verhaltensweisen bei die Tiere sehn,

die man in die Natur nich jesehen hat,

die ham Langeweile, dit merkt man glatt!


© Karl-Heinz Remer


Berliner Dialekt


Bilder: Pixabay


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Om Weija

 

De Werner leijt da

Om e Lothringe Weija,

Endlich hat er Mut,

Das Wassa dut ihm gut

Vielleicht heit nur de Grosszeh

Die er in's Wassa streckt, nit meh'!

E Strondbad hat er genumm

Hat nur im Geischt geschwumm.

Zwische de Baem war es schwiehl

Awa de Wind war kiehl.

Donn muss er sich zesomme raffe

Muss er noch inkaafe:

Win, Kaes un noch e Baguette.

Die Franzose sin doch nett

Awa die Sproch isch noch frimd

Se spreche gibt dem Werner nasses Himd!

 

© Evelyne Karmann (Text und Bild)

 

Mundart aus dem Saarland und Ost-Lothringen


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Des Gebiss

 

Oha!... hat er derschrockn gsacht

und die Kuni, die hat glacht.

Der Franz, der waaß etz nimmer gwieß

wo sei Gebiss etz liegn bliebm is.

 

Des woar doch grod nu vor ihm glegn.

Er hats mit eigne Augn doch gsehng.

Etz is afamol nimmer do.

Des macht den Franz fei goar net froh.

 

Der Ärger steigt etz in ihm hoch.

Seine Zähn', die braucht er doch.

Verflixt numol und Dunnerkeil!

Das des a obber ollerweil

 

asua Gfrett is, wenns pressiert.

Ich hob mehr doch a Brot grod gschmiert .

Do aufm Teller liegt des Brot.

Die Leberwurscht, die hobi grod ...

 

Etz dämmerts ihm: ich alter Depp

ich hob die Wurscht vom Veschperbrett

mit meine Zähn' in der Hand

in den Kühlschrank glei verbannt.

 

Etz liegns do drin, sin gut gekühlt.

Mit Wasser werdns glei sauber gschpült.

Etz kann der Franz scho widder lachn.

Wos macht der a für dumme Sachn.

 

© Margarete Meier

 

Fränkische Mundart

 

Bild: Pixabay


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Wauns is


Waun i amoi in Himme kumm

do waradt i fiars erste stumm

Wäu bei meiner Lebensort

i glaubt hob dass da Teife wort


Ka Bledsinn woa ma nie zu teia

Geht si aus des Fegefeia?

Und wann, mei Herrgott, i recht bitt

derf mei Hunderl a dann mit?


Nana, do wa da Hund jo orm

Durt waradts eam jo vüü zu woarm

Doch bleibt er zruck so ganz allaa

dann is a einsam wie a Staa


Waaßt Herrgot du, i hob ma denkt

vielleicht wird uns da Himmel gschenkt

wenn wir uns halt nützlich mochn

und lauta soiche brave Sochn


I sing eich Gstanzln

Der Hund tuat schwantzln

A Gaude mochn

Do hobts wos zlochn


I putz für euch den ärgsten Dreck

doch nehmts mas Hunderl jo ned weg

Wern sicher foisch Hosianna singen

und Menschlichkeit in Himmel bringen.


© Ernst Richard Edinger (Text und Foto)


Wiener Dialekt



On de Bach

 

De Bach zieht von donne

Laesst grin de Rond zerick

Wie Fraed un Winsche, die veronne

Doch fiehl ich noch das Glick.

De Bach fliesst doo nidda

Imma neij un voll

Mir awa kehrt nie widda

Was frijoa im Herzen schwoll.

 

© Evelyne Karmann (Text und Bild)

 

Saarländer Platt


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Gschwisda!

 

Gschwisda, gä, wer brauchd de scho,

damit ma Gschenke teilen ko.

Klamodn drong bis ganz hi san,

mei wenn's no gleanare Gschwisda warn.

Na häde wieda nix dafo,

na kammade zum hiadn dro.

Na miasdes midziang zu de Schbezln,

na Dangschen dads me do dabresln.

Na ware meine Schbeln los,

ja warum gibds de Gschwisda blos.

10-20 Joar schbäda wagsd ma raus,

de ganze Gmoa gäd aussa Haus.

De ham jeds eana eigns Lem.

Jeds dad mas gans gern efda seng.

Gscheid Schdreidn – heazn – zammaraffa,

as ganze Lem is ma zam glaffa.

Drum schädzds eich Leid, wei wen oans gäd,

na is füa olles andre dschbäd.

Füas ganze Geid, egal wias laffad,

ko ma se koane Gschwisda kaffa! 

 

© Siegfried Niemeier

 

Bayrischer Dialekt

 

Bild: Pixabay


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Geschenke Gottes


Die ollerschianschtn Gschichtn

soll mon oftamol berichtn,

selln ummanonder gian,

mochns Lebm oanfoch schian.


Es wor a Muntig, Regentog,

im November, den koaner mog.

A junge Familie isch bo ins im Buschnschonk do kemmen,

hobm gewellt a bissl schlemmen.


Oans, zwoa, drei, vier, jo fünf Kinder,

olle kloan, mon kennt des nimmer,

deitsche unbekonnte Leit

und i hon mi richtig gfreit,

Menschn, de sich heit no traudn

a groaße Familie aufzubaudn!


Die Eltern worn schwer beschäftigt,

in viele war des heint zu läschtig,

afn Orm und in jeder Hond a Kind,

schaugn, dass jedes sich benimmp.


Und wia sie bo der Stubmtier sein innigongen,

isch oan so kloaner Bua plötzlich vor miar gstonnen,

hot sich groaß gemocht, als warret er a Monn

und hot miar erklärt, wias koan onderer konn:


"Wir sind sieben Leute,

weil meine Mutter hat sich vier Kinder gewünscht

und eines war ein Geschek Gottes!"


Hon schnell grechnt, um des zu verstian,

de Worte vom Bua so wunderschian!!

Die Mama wor gonz paff und awian verlegn,

drum soug i schnell dem Bua entgegn:


„Ich glaube, ihr seid alle fünf Geschenke Gottes!”


© Michaela Rott


Südtiroler Dialekt


Bild: Pixabay


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A leiwande Partie

 

Im Märzen der Bauer die Rosse einspannt

I hob kane Rosse, nur a second hand Gwand

Dazu nur a Zimmer und ghazt wird durt ned

und wanns ned bald warm wird dann waradt des bled

 

I fahr mit der Tramway fast überall hi

und bin meistens pünktlich mit meiner Partie

Partie des bin I mit mein Blindenführhund

Er zagt ma wos langgeht und is pumperlgsund

 

Er kriegt sei Fuada, ned zweng owa gnua

A Schisserl am Abend und ans in da Fruah

Mia hobm mitanaunda an leiwandn Tog

Beim Wandern und Chillen ois ganz ohne Plog

 

Er zagt ma den Weg und er passt auf mi auf

und wann i pausier hat er dann freien Lauf

Dann kann er Gas geben mit die anderen Hund

De Gaude is wichtig und des hot sein Grund

 

Amoi wirds aus sein dann wünsch i eahm gern

an Blinden der nachkommt ois freundlichen Herrn

De zwa soins guat hobm so wie wir mitanaund

Und I fahr in Himme mit mein second hand Gwand

 

© Ernst Richard Edinger (Text und Bild)

 

Wiener Dialekt


Das Götzefeld

 

Verrufe isch das Götzefeld

Zitt viele hunnert Johre

Wenn Vollmond dunkli Nacht erhellt

Konn'sch de Grund erfahre

 

Do steije Gäschter uss em Grab

In Rüstung un met Waffe

Un geh'n das Feld hin uff un ab

Se suche Schätze zu raffe

 

De Schätze, die im Feld leije

Ware von de Römer vergrabt.

Oft rufe sich de Gäscht er zu

Wenn se mit de Waffe geh'n in Reije.

 

Im Mondschinn das Götzefeld

Hegt viele Schinngestalten

Fest, bis das Moajelicht entfällt

Doo derfe se nit länger halten

 

© Evelyne Karmann

 

Saarländer Platt

 

Bild: Pixabay


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Schnee

 

Wenn‘s im Winter draußen schneit,

sei net alle Leut do drüber fruh.

Zum Glück kaa kaaner wos dran machen,

Schnee, gehört afach zum Winter dorzu.

Drüm tut net drüber wattern,

de Natur braucht a mol ihre Ruh.

Stappt naus in Schnee,

ob in Stiefeln oder auf Brattern,

dos macht Spaß, ihr merkts im Nu.

Tut euch de Kält aah zuppen,

an de Hand, an de Füß un an de Ohrn,

dozu dor Wind noch bärisch ruppen,

is aah de Nos schu ruut gefroren,

do lasst euch net verdrießen,

genießt in Ruh die klare Luft,

könnt ihr dornoch doch de Wärme genießen

un manchmol, aah noch Weihnachtsduft.

 

© Sieglinde Poller

 

Dialekt aus dem Erzgebirge


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VERGELTS GOTT

 

Dieser Mensch in meinem Lebm

hot mir gor ollm olles gebm.

Isch ohne eppes zu verlongen

ollm verlässlich zu mir gstonnen.

Hot probiert mit gonz viel Herz,

mi zu trösten in meinem Schmerz!

Sette Leit sein viel zu selten!

Lieber Gott, Du muaschs vergelten,

weil i konn lei DANKE sougn!!

 

© Michaela Rott

 

 

DANKE

 

Dieser Mensch in meinem Leben

hat immer alles mir gegeben.

Ist ohne etwas zu verlangen

immer verlässlich zu mir gestanden.

Hat probiert mit ganz viel Herz,

mich zu trösten in meinem Schmerz!

Solche Menschen gibts viel zu selten!

Lieber Gott, Du mussts vergelten,

weil ich kann nur DANKE sagen!!

 

© Michaela Rott


Südtiroler Dialekt


Bild und Grafiken: Pixabay


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Hinkelsart

 

Wenn Hinkle bi einander steh'n

Da konn mer wunderliches seh'n.

Der Gockel mecht von den Henne

Gespräch sich nimmer trenne

 

Es schint, es liefert reichlich Stoff

Dem Schnawelspiel im Hinkelsdorf

De Luscht mer ihnen gönnte

Wenn mer ze nur verstehn könnte.

 

© Evelyne Karmann

 

Mundart aus dem Saarland

und Ost-Lothringen

 

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Spotsummer

 

Ich vermuete, das wärs gsii

S’Sunnebade isch vorbii

Natürlich chöntisch jetzt probiere

Dr Schloof am Färnseh z’kompensiere

 

Damit d’Brüüni bliebt bestoo

Söttisch go solare go

So chasch si dur de Winter rette

Oni lang in Süde z’tschette

 

Vogelschwärm gsehsch allenthalbe

Mehrheitlich Stare und au Schwalbe

Sie flüüged über d’Sahelzone

Für sie tuet uusrueh det nit lohne

 

Sahelzone – schöni Grüess

Do kriegets nume heissi Füess

Wo de luegsch en riese Strand

Mit andere Wort, en huufe Sand

 

Willsch dich det im Sand kasteie

Das heisst, fum Altagsstress befreie

Muesch nit am Morge früe scho hetze

Um im Sand es Plätzli z’bsetze

 

Chasch nit im Gwüel fu Lüüt erstigge

Links und rächts tuet niemer ligge

Keis Wölkli cha dich irritiere

Und bim sünnele frustriere

 

Was es attraktiver macht

Isch au d’Stilli i dr Nacht

Chueglogge glüüt wird dich nit störe

Was nit doo isch, chasch nit ghöre

 

Willsch allerdings es Cola chaufe

Muesch defür es bitzli laufe

Das muesch leider uf dich nee

Schliesslich bisch nit in Saas Fee … O_°

 

© Osswald Mueller

 

Schwyzerdütsch 


Bild: Pixabay


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Buch „Der letzte Zug in die Unendlichkeit“: https://t1p.de/ibhh



hoch uff e'm Baum site e' krab.

un leut uff d 'ungegend herab. 

er Esch zefrede un net fuell

er het e' minschterkaess em muell 

doch jetez kommt d 'r fuchs dezu 

vom gschmag her weis er schoen genue. 

er sath bonjour krab

,macht schenie Werther und lebf Kapp 

doch eins daett Mich noch fraeye

wenn due mer dini stem daetch zweie

un de krab fangt an ze singe,

es duet im ganze wald erklinge ...


©Jean Michel Busch


Elsässischer Dialekt


Bilder: Pixabay


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Dehäm im Pälzer Land ...

 

Mir Pälzer ham net nur Grips und Pfiff,

unser Humor is fer ganz Deitschland en Begriff,

bei uns werd gefeiert und gelacht

un ach e'mol die Wutz geschlacht.

Mir Pälzer sin vum beschde Schlag,

des män ich ach so wie ich es sag,

mir sin piffisch un begehrlich,

grad heraus un immer ehrlich.

Ich lieb mei schänes Pälzer Land,

brauch kä Spanje un kän Nordseestrand,

Burge sin versträät im ganze Land,

weit hinaus üwer unser Grenze bekannt.

Sie zeige wie Finger zum Himmelsdoor,

manch äner steht ehrfürchtisch devor,

mer fiehlt sich wie im Paradies,

hat mer's Pälzer Land unner seine Fieß!

 

© Michael Wies


Pfälzer Dialekt

 

Bild: Pixabay (Burg Cochem an der Mosel)


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Veröffentlichungen:

 

Bad Kreuznach - Kurstadt an der Nahe - meine Heimatstadt:

https://bit.ly/2snxJvL


Es war Liebe auf den ersten Blick ...

https://bit.ly/2ZxBeMa


Katzen - Kleine Tiger auf vier Pfoten

https://bit.ly/2F5ji28


Gute Nacht - Geschichten

https://bit.ly/39mITRS


Und es ist immer noch Liebe …

https://bit.ly/37ptjTT


Polizeiliche Abmahnung


Passns auf, nur dassas wissn

Ihr Hund hod grod ind Wiesn gschissn

Des ghert entfernt, owa sofurt!

Sengsas in da Wiesn durt?


Dazu brauch ich Assistenzen

Mein Sehvermögen, das hat Grenzen

Doch wenn sie mich zum Tatort bringen

kann der Abtransport gelingen


Doch vor Ort ist nichts zu finden

um die Abmahnung zu begründen

Ich kehre um mit meinem Sackerl

ohne das gelegte Gackerl


Der Inspektor ratlos blickt

Das Organmandat war schon gezückt

Die Moral von der Geschicht

Ohne Gackerl zahl ich nicht


© Ernst Richard Edinger (Text und Fotos)


Wiener Dialekt



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