Hexentanz
Helles Mondlicht, schwarze Nacht,
Nebel kriecht aus jeder Kluft.
Dunkle Schatten sind erwacht,
Schwefeldampf durchdringt die Luft!
Kahler Fels im öden Lande,
du sollst Ziel der Schatten sein!
Lang und hell das Sternenbande,
bald beginnt der Ringelrein.
Plötzlich lodern hohe Flammen,
Gestalten huschen hier und dort.
Immer mehr sind schon beisammen,
schnell füllt sich der Zauberort.
Flammen tanzen durch die Lüfte,
der Tanz der Hexen nun beginnt.
Doch mit des Morgens erster Düfte,
die Nacht und auch der Tanz verrinnt.
© Thomas Eckstein
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Der Baumgeist
Immer wenn ich traurig bin
lauf' ich zur alten Linde hin
lehn' mich an ihren starken Stamm
und fange zu erzählen an.
Es ist, als höre sie mir zu.
Selbst der Wind verstummt im Nu.
Als ich einst klagte meinen Schmerz
wurd' es leichter mir ums Herz.
Ich blickte hoch zum Blätterdach.
Was sah ich da? Schreck lass nach.
Zwischen Zweigen ein Gesicht
so groß, sowas kannt' ich nicht.
Ich stand draußen ganz allein.
Es musste wohl ein Baumgeist sein.
Die Ahnen sprachen schon von ihm.
Dies kam mir wieder in den Sinn.
Er sprach freundlich
"sei nicht so ängstlich.
Bin gut dir gesinnt
du Menschenkind.
Ich bin so alt
wie der Berg und der Wald.
Ich hüte den Baum
und ich kenn' deinen Traum.
Ihr seid Kinder des Licht's
darum fürchtet euch nicht
denn alles, was zählt
in dieser Welt
ist die Seele, die liebt
und weitergibt
Frieden und Licht
und Zuversicht".
Er sprach es und sofort
war er weg von diesem Ort.
Das könnt ihr glauben oder nicht
Ich schreib' es hier als ein Gedicht.
© Margarete Meier
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Tanz der alten Fische
Im dunklen Meer lebt Heinz, der Rochen
und kommt im Schlick daher gekrochen.
Auch Gertrud, die alte Forelle
ist auf dem Meeresgrund zur Stelle.
Und stell' dir vor, jetzt weißt' s auch du:
Sie haben dort ein Rendezvous.
Zum Abend-Ball spielt Buntbarsch Hans
und bittet zum Seniorentanz.
Der Tanz, er ist, mein Allerbester,
nur für die älteren Semester,
für Fische, die schon hoch betagt,
die Gräten ziemlich abgenagt
Die Flossen spröde, die Augen trüb,
doch haben sie das Tanzen lieb.
Sie feiern bis nach Mitternacht
und werden dann nach Haus gebracht.
Man trifft sich dann auf jeden Fall
zum nächsten Fisch- Senioren-Ball.
Das war es dann, ihr lieben Leute,
habt recht viel Spaß beim Tanzen heute!
© Manfred Luczinski
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Die Wasser-Band
Im Ozean und auch im Meer
da steppt am Abend stets der Bär.
Hört einmal nur genauer hin,
überall ist Musike drin.
Denn haben alle ausgepennt,
rockt bald die Unterwasser-Band.
Die Anlage der Wattwurm stellt,
er ist ein Techniker von Welt.
Trompetenfische geben an
den Ton, dann sind die andern dran.
Der Schellfisch mit den Schellen schellt,
es keinen auf den Sitzen hält.
Der Rote Trommler ist gut drauf,
da kommt die pure Freude auf.
Der Zitheraal zupft so die Saiten,
da ändern sich sogar Gezeiten.
Der Krebs schert sich um seine Scheren,
lässt sie wie Kastagnetten hören.
Den Hammerhai hat es gepackt:
Er klopft ekstatisch nun den Takt.
Der Basstölpel dreht so am Rad,
da hält es keinen mehr im Watt.
Wie Wal und Heuler fröhlich singen,
so schön können die Lieder klingen.
Der eine laut, der andre leise,
jeder auf seine eigne Weise.
Sie duettieren sich so klar,
es ist ganz einfach wunderbar.
Der Seeadler piano mag
mit ganz besondrem Flügelschlag.
Die Seepferdchen sind ohne Ruh
und tanzen anmutig dazu.
Der Narwal schließt mit seinem Horn,
dann geht es los wieder von vorn.
Erst zum Finale spielen sie
gemeinsam in der Symphonie.
Der Tintenfisch konnt´ es nicht fassen,
man hat ihn komponieren lassen.
Stunden ist er daheim geblieben,
wo er die Noten hat geschrieben.
So gibt´s am Ende – Feuer frei –
die Melodie vom Weißen Hai.
© Volker Hilbt
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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Das Moosweiblein
Neulich im Wald,
es war fast schon dunkel
hört' ich aus dem Dickicht
ein leises Gemunkel.
Unheimlich war's,
mein Herz klopfte laut.
Was hab' ich auch allein
in den Wald mich getraut!?
Da trat aus dem Tann
ein Weiblein hervor.
„Was fürchtest du dich,
du armer Tor?“
So sprach es freundlich
und ach, du Schreck!
Ihr Körper war ganz
mit Moos bedeckt.
Das Gesicht voller Runzeln,
einer Baumrinde gleich.
Doch gütig die Augen,
der Blick war weich.
Sie ging gebückt,
trug 'nen Korb auf den Rücken
gefüllt mit Reisig
und Wurzelstücken.
„Ein Moosweiblein bin ich,
du kennst mich mitnichten.
Ich wohne bei Tannen
und grünen Fichten.
Zwei Elfen sind bei mir,
sie leiden Not.
Gib uns bitte
ein Stückchen Brot.“
Sie dauerten mich,
denn Hunger tut weh.
Es war sehr kalt
und im Wald lag Schnee.
Ich sucht' in der Tasche.
Brot hatt' ich keins mehr.
Und doch war die Tasche
nicht vollkommen leer.
Goldbraune Kekse,
heut' frisch gebacken.
Sie hatten zwar schon
ganz kleine Macken.
Doch ihr Geruch
nach Butter und Zimt
hat das Moosweiblein
gleich festlich gestimmt.
Ich reicht' ihr den Beutel,
sie strahlte vor Glück.
Dann habe ich mich
ein wenig gebückt.
Denn aus dem Dickicht
hörte ich's lachen und singen
und plötzlich sah ich
zwei Elfen springen
mit roten Näschen.
Aus Moos war'n die Schuh'
und lachend eilten
sie aufs Moosweiblein zu.
Dies' sprach: „Hab Dank,
in großer Not
gabst du als Speis'
uns Wunderbrot.
Gott mög's dir lohnen,
ja fürwahr.“
Weg waren sie
bevor ich mich versah.
Davon hab' ich als Kind
gar oft geträumt
und heut' habe ich's
erzählt und gereimt.
© Margarete Meier
Bilder: Pixabay
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Made Josef
Josef lebt, welch schöner Traum,
hoch oben in nem Birnen-Baum.
Von dort aus lugt er allzu gerne
des Nachts auf all die Funkelsterne
und gönnt sich, oh wie ist das fein,
ein Schlückchen süßen Birnen-Wein.
„Ja ja, ich hab es schön gemütlich
und halt mich an der Birne gütlich
und wenn der Saft geht einmal aus,
dann wechsel ich das Birnen-Haus!
So kann ich mich ganz toll belohnen,
darf im süßen Zucker wohnen!“
Wenn Du also ne Birne pflückst,
schau, dass Du ihm nicht nahe rückst,
sonst ist es leider schnell vorbei,
mit dieser Birnen-Nascherei
und Josef muss ganz traurig eben
fortan in der Erde leben!
© Manfred Luczinski
Bild: Collage aus Pixabay-Bildern
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Das Elfchen Zuckerschnut
Dem Elfenmädchen Zuckerschnut
geht es heute gar nicht gut.
Gestern auf dem Zwergenfeste
gab es nur das allerbeste
an Speisen, Kuchen, Limonade.
Davon nichts kosten, wäre schade.
So dachte sich's das Elfchen und
nun ist das Bäuchlein kugelrund.
Ins Kleidchen passt es nicht mehr rein.
Es ist einfach viel zu klein.
Plötzlich kam ihm die Idee:
Ich fliege schnell zur Nähfix-Fee.
Doch der Weg zu ihr war weit.
Noch dazu hat es kein Kleid.
Es schluchzte und es weinte sehr.
Da flog der Buntspecht zu ihm her.
„Ach wein' doch nicht, du liebes Ding.
Ich flieg' zur Glockenblume hin.
Sie leiht dir gern ihr Blütenkleid
das große, blaue, das ist weit.“
Gesagt, getan, ein kurzer Flug
das Kleidchen er im Schnabel trug.
Und es passte! Jucheißasa, jucheiß!
Das Elfchen drehte sich im Kreis
und flattert schnell zur Nähfix-Fee.
Die wartet schon bei grünem Tee.
Sie wusste längst ja schon Bescheid
von Zuckerschnutes engem Kleid.
Der Kuckuck hat ihr's zugeflüstert
und hämisch sich dabei gebrüstet.
Die gute Fee, sie hob den Finger:
„Kümmere dich um eigene Dinge.“
Elfchen Zuckerschnut ist ganz entzückt.
Sie hat ihr Kleidchen nun zurück.
Dort, wo es zwickte, sieht man nun
ein Herzchen auf dem Bäuchlein ruh'n.
Glücklich fliegt's Elfchen nun nach Haus
und das Märchen, es ist aus. 😏
© Margarete Meier
Bilder: Pixabay
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Streit zwischen Sonne, Wind und Regen.
Sonne, Wind und Regen haben einen Streit,
der Wind bläst sich auf, ist für Sturm bereit.
Ich bin der Wichtigste, blase den Blütenstaub von Feld zu Feld,
lasse Flugzeuge fliegen, durch die ganze Welt.
Windräder erzeugen für die Menschen Energie,
das schaffen Sonne und Regen nie.
Das Wasser schreit, ich gebe Mensch und Tier zu trinken,
sorge dafür, dass die Schiffe nicht sinken.
Wassertiere tummeln sich fröhlich im Meer,
Bäume, Blumen und Pflanzen lieben mich sehr.
Sie gedeihen prächtig, der Mensch braucht doch Essen
So sorg ich für Nahrung, das dürft ihr nicht vergessen.
Energie bring ich, wenn man im Fluss das Wasser staut,
besonders viel, wenn im Frühling der Schnee dann taut.
Da meldet sich die Sonne zu Wort,
meine Strahlen erreichen auf der Welt jeden Ort.
Nur durch meine Wärme können Mensch und Tier leben,
durch Solaranlagen werde ich den nötigen Strom geben.
Am Tag erhelle ich die Erde mit meinen Sonnenstrahlen,
im Schatten werde ich die schönsten Bilder malen.
Der Streit wurde immer heftiger und sehr laut,
das hat sich das Gewitter kurz angeschaut.
Mit Blitz und Donner schafft es sich jetzt Gehör,
die Menschen brauchen euch alle drei sehr,
denn ohne eure Hilfe könnten die Menschen nicht leben.
Darum müsst ihr drei euch jetzt friedlich die Hände geben.
Das sahen alle drei auch ein
und sie wollten wieder Freunde sein.
Dann sind die Gewitterwolken schnell verzogen
und am Himmel strahlte ein wunderschöner Regenbogen.
© Thea Küch
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Feldmaus Konstantin
Konstantin, die Feldmaus
gibt für Parmesan sein Geld aus.
Dabei verdient er nicht die Welt,
mickrige 13 Euro Taschengeld.
Immer montags, über Feld und Hain,
wandert er in die Stadt hinein,
mit seinem Bündel auf dem Rücken,
um sich mit Käse zu beglücken.
Die Mama macht das Haus paletti
und auf dem Herd kochen Spaghetti,
ja, wenn die Speise noch schön dampft,
wird sie von Konstantin vermampft.
Oft ist verspritzt Konstantin's Hose,
denn dazu gibt's Tomatensoße,
doch das macht ihm gar nichts aus,
was für ein toller Gaumenschmaus!
So leben sie denn, wunderbar
und essen Käse Jahr um Jahr.
Vielleicht wird er dich mal beglücken,
mit seinem Bündel auf dem Rücken
und bietet dir ein Stückchen an,
von seinem leckeren Parmesan!
© Manfred Luczinski
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Das Eichhörnchen
Das Eichhörnchen kann es nicht fassen:
Wo hat´s die Nüsse nur gelassen?
Denn jetzt zur kalten Winterszeit,
wo es so stürmt und auch so schneit,
da ist es unterwegs seit Stunden
und hat so gut wie nichts gefunden.
Es buddelt hier, es buddelt dort,
die Leere gähnt an jedem Ort.
Es hat die Nüsse leicht versteckt.
Vielleicht hat jemand sie entdeckt?
Und sie geklaut – ganz wie die Raben –
und dann woanders neu vergraben?
Das Eichhorn denkt: Was mach ich bloß?
Der Hunger ist schon jetzt so groß!
Da muss es wohl zur Freundin eilen,
die wird bestimmt den Vorrat teilen.
Der Klaubock – das wird ja ein Muss –
kriegt irgendwann was auf die Nuss!
© Volker Hilbt
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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Frosch Franz
Franz ist nicht unbedingt der Hellste
und beileibe nicht der Schnellste.
Doch im Vergleich zu anderen Tieren
kann er ganz fürstlich musizieren.
Silvester spielt er mit viel Schalk
'nen Boogie mit dem Blasebalg
und steppt dabei mit seinen Füßen,
die aus grünen Sandalen grüßen.
"Hey Ho, den Boogie lieb ich so"
quakt er dabei in tiefem Bass,
ihr lieben Leut', der traut sich was!
Der Blasebalg, er wird genährt
durch Bier, das kühl im Keller gärt.
Das Singen ist nicht immer leicht,
wenn ein Rülpser ihm entweicht!
Als "Boogie Franz" ist er bekannt
bei seinen Fans im ganzen Land
und bitte, wer noch keine hatte,
der kauft sich jetzt 'ne Langspielplatte!
© Manfred Luczinski
Bilder: Pixabay (bearbeitet)
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Der Eisvogel
Der Eisvogel lauert im Baum,
ganz still hockt er, bewegt sich kaum.
Der Blick geht starr zum Wasser hin,
nach Fischen steht ihm jetzt der Sinn.
Er achtet drauf, was dort so schwimmt,
wen er sich bald als Beute nimmt.
Das Herzchen schnell vor Freude tickt,
als er ein Fischlein dann erblickt.
Der Sturzflug naht – schon schießt er los,
er denkt, das schmeckt bestimmt famos.
Blitzschnell er in die Tiefe saust,
das Federkleid ist ganz zerzaust.
Doch plötzlich es ganz übel kracht –
der Vogel hatte nicht bedacht,
dass Wasser bei minus zehn Grad
ganz schnell ´ne dicke Eisschicht hat.
So holt er sich statt Fisch ´ne Beule,
statt Schmatzen gibt es nur Geheule.
Doch bald kann er wieder klar denken:
So eine Jagd kann ich mir schenken!
Er fragt beim Storch schnell einmal an,
ob er ihm denn wohl helfen kann?
Der hatte keinen Bock auf Süden,
die Reise ließ ihn früh ermüden.
So kommt der Freund, dick angezogen,
schon bald mit ihm zum Teich geflogen.
Er sich dort eine Stelle sucht,
wo er dann mit extremer Wucht
mit seinem langen Schnabel hackt,
das Eis einfach beiseite packt.
Schon bald entsteht ein großes Loch.
Der Vogel denkt: Da könnt´ ich doch
mit neuer Taktik fischen gehn –
´ne lange Schnur wäre jetzt schön!
Gedacht, getan – in diesen Stunden
hat er das Eisangeln erfunden.
© Volker Hilbt
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