Der Putzerfisch
Der Putzerfisch schwamm jahrelang
ins Maul vom Hai, ganz ohne Bang.
Er sorgte dort für die Hygiene
und putzte feste dessen Zähne.
Doch damit war es dann vorbei,
denn dieser große weiße Hai
stank fürchterlich aus seinem Maul –
ein Fischchen war wohl viel zu faul.
Wahrscheinlich war´s der tote Hecht,
dem Putzerfisch wurd´ ständig schlecht.
Der Fisch war ja nicht arbeitsscheu,
orientierte sich ganz neu.
Für eine interessante Stelle
schwamm er deshalb mal auf die Schnelle
direkt in einen Kescher rein,
um Teil von Sea Life bald zu sein.
Der Putzerfisch – wahrlich nicht dumm –
hilft aus jetzt im Aquarium.
Das mit den Haien lässt er bleiben,
er putzt fortan nur noch die Scheiben.
Es geht ihm gut, dem kleinen Tier,
es hat sogar ´nen Schuppen hier.
Dorthin zieht er sich gern zurück
Und denkt sich dann: Was hab ich Glück!
© Volker Hilbt
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
https://shop.tredition.com/booktitle/Das_Wort_beim_Wort_nehmen_-_sei_kein_Frosch/W-1_127253
Der Wunsch ist der Vater der Gedanken
An dunklen Tagen, so wie diesen,
ergeh’ ich mich in Phantasien,
um durch ihr Fliegen und ihr Fließen,
in fremde Körper zu entfliehen!
Wär ich Galan und Schwerenöter,
so wie Herr Goethe einer war,
mit Worten Damenwangenröter,
und Hin-und-weg-schmelz-sink-Husar!
Ach hätt ich Worte wie Herr Schiller,
ein holdes Fräulein zu verführ’n,
ich wär ein Frauensehnsuchtsstiller
und würd ihr heißes Herz berühr’n.
Könnt dichten ich wie Ringelnatz,
humorvoll und vergnüglich,
dann wäre jedes Wort ein Schatz,
und jeder Reim vorzüglich!
Hätt ich Humor wie Loriot,
mit Mops und Knollennasen,
mit Diri-Diri-Dödel-Do,
und Heinzelmann saugt Blasen!
Wär wie Heinz Erhardt ich ein Schelm,
und hätte Schalk im Nacken,
ich schützte ihn mit einem Helm,
so könnt man ihn nicht packen!
Wär ich Reformer wie Herr Luther,
mit fünfundneunzig Thesen,
kein Mensch, nicht einmal meine Mutter,
hätt alle sie gelesen!
Könnt ich wie Mozart komponier’n,
ging jeder Zauber flöten,
ließ Frau'n aus dem Serail entführ’n,
und Don Giovanni töten!
Könnt rechnen ich wie Adam Riese,
ich subtrahier’ und dividier’,
errechne alles höchst präzise,
wie eins und eins und zwei ist vier!
Ich würd’ gern wie Picasso malen,
so farbenfroh und prächtig,
doch bin ich Maler nur nach Zahlen,
des Pinselstrichs nicht mächtig!
Ach könnt ich denken wie Herr Precht,
so rein und philosophisch,
ich wähnte immer mich im Recht,
und sei's noch so utopisch!
Wär ich wie Elon Musk so reich,
und wäre stets der Erste,
viel reicher wär ich, als der Scheich,
ich wär der Milliardärste!
Wär wie George Clooney ich so schön,
und wär der Schwarm der Frauen,
ihr Wimpernklimpern wär obszön,
ganz schnell würd ab ich hauen!
Wär ich genial wie Leonardo,
erschuf die “Mona Lisa”,
die hängt im Louvre oder Prado,
und als Kopie in Pisa!
Wär ich ein Star wie Al Pacino,
bewundert in der ganzen Welt,
in Lichtspielhäusern, jedem Kino,
hätt ich den “Paten” dargestellt!
Wär ich wie Schwarzenegger stark,
mit Muskelbergen hart wie Stahl,
ernähr’ von Eiweiß mich und Quark,
und wär verrückt nach Hantelqual!
Und könnt wie Hemingway ich schreiben,
bevor auch mir die Stunde schlägt,
würd den Nobelpreis einverleiben,
und wär beim Jagen höchst erregt!
Ach wär wie Batman ich ein Held,
ein dunkler Ritter im Moloch,
der auch mal auf die Nase fällt,
am Ende aber siegt er doch!
Wär Biker ich, wie Peter Fonda
und würde easy riden,
auf einer Harley, keiner Honda,
denn die könnt ich nicht leiden!
Ach wär ich wie James Bond so taff
und ein Geheimagent der Queen,
dann wären alle Frauen baff
und alle Bösewichte hin!
Könnt ich wie Pavarotti singen,
vielleicht wie Rudolf Schock,
zumindest wie Mick Jagger klingen,
doch halt, der singt nur Rock!
Ach könnte ich wie Beckham kicken,
genial mit beiden Füßen,
mit einem Pass den Stürmer schicken,
der Gegner müsst es büßen!
Wär weise ich wie Dalai Lama,
und auch so tief bescheiden,
und wär mein Leben auch ein Drama,
ich tät mich einfach kleiden!
Könnt ich so schwimmen wie Mark Spitz,
bei den Olympia-Spielen,
wo siegreich ich durchs Wasser flitz,
zu Goldmedaillen, vielen!
Ach könnt ich texten wie Bob Dylan,
nobelpreiswürdig dichten,
nach dieser Ehrung könnt ich chillen,
auf nichts müsst ich verzichten!
Ich wär sehr gern ein Milliardär,
so wie die Quandts und Klattens,
denn deren Reichsein war nie schwer,
die brauchten nichts, die hatten's.
Doch bin ich so, wie ich halt bin,
nicht schön, nicht reich, nicht weise,
hab oft für's Reimen einen Sinn,
nicht vorlaut, meistens leise!
Was bringt’s, ein anderer zu sein,
auch der hat seine Sorgen,
die mögen groß sein oder klein,
sie bleiben oft verborgen.
Denn meist zählt nur der schöne Schein,
beim Reichen und beim Schönen,
mag’s auch noch so beschwerlich sein,
man hört sie niemals stöhnen.
Drum bleib ich gerne, wie ich bin,
zufrieden mit dem Leben,
mein Reimen ist mir ein Gewinn,
es lässt mich glücklich schweben!
© Klaus Dattner/2023
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Was man alles braucht
Jeder Zwerg braucht einen Garten
Man braucht den Bahnhof um zu warten
ob der Zug vom Horizont
sich verspätet oder kommt
Einen Deckel braucht die Pfanne
Einen Wipfel jede Tanne
Jeder Berg will einen Gipfel
Auch die Fichte braucht den Wipfel
Jeder Fuß braucht einen Schuh
Nur drei Buchstaben das Gnu
Jede Höhe braucht die Tiefe
Die Gerade flieht das Schiefe
Jedes Haus ein dichtes Dach
Bei schönen Frauen werd ich schwach
Starke Männer fühl'n sich wichtig
Wer gut arbeitet, ist tüchtig
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Das Konzerthaus hat den Saal
gesungen wird in höchsten Tönen
um die Ohren zu verwöhnen
Jetzt ist Schluss mit all dem Spuk
Wer viel braucht, hat nie genug
So lernt der Kranke mit dem Leiden
zu kämpfen und sich zu bescheiden
In Flatulenzen riecht die Fülle
Sie erinnert an die Gülle
Du siehst, ich finde nicht zum Ende
doch dann endlich kommt die Wende
Die Geliebte sagt: „Ja, nett,
hör auf damit und komm ins Bett!”
© Ernst Richard Edinger
Bild: Pixabay
Spinne im Klo
Eine Spinne saß, des Lebens froh,
in ihrem Netz im Damenklo.
Das Netz wollt sie noch weiter spinnen,
es größer machen, tat sie sinnen.
Um zu fangen Mücken, Fliegen, Motten,
wobei einige im Netz bereits verrotten.
Nacht war es im ganzen Haus,
Stille breitet sich überall aus.
Plötzlich knipst jemand die Lampe an,
schaut auf die Spinne, ein Schrei begann.
"Da in der Toilette, ein Ungetier,
ich bleibe nicht mehr länger hier."
Dieser Schrei entquoll einer Frau,
die keiner Spinne wirklich trau'.
"Vielleicht tut das Biest ja beißen,
mich mit in das Inferno reißen?!
Ich verzichte, schönen Dank,
auf den geplanten Toilettengang!"
Die Spinne denkt: ‚Ich habe Macht,
hab den Menschen um seinen Plan gebracht,
nur mit meinem Erscheinungsbild
mache ich manch' Menschen wild.’
Die Spinne denkt: ‚Das ist ein Ding,
ich habe Macht, ich bin ein King!’
© Karl-Heinz Remer
(Lichterfelder Verseschmied)
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Der Zauderlehrling
(frei nach Johann Wolfgang von Goethe)
Der Meister sagte, ich soll kehren,
es nütze nichts, soll mich nicht wehren.
Es ist nicht so, dass ich nicht will,
doch sitze ich viel lieber still.
Vielleicht auf einer Kehrmaschine,
bequem und mit entspannter Miene.
So hole ich das Teufelsding,
behände in den Sattel spring.
Ich schau mich um und bin allein,
so schalte ich die Zündung ein.
Der Motor heult, ich gebe Gas,
das Ding fährt los, es ist ein Spaß.
Da merke ich, man kann nicht lenken
und auch an Bremsen nicht zu denken.
Jetzt nur nicht zögern oder zaudern,
ich wünsche mir, ich könne zaubern.
Doch bleibt mir nur beherzter Sprung,
ich lande weich in Schweine-Dung.
Das Monster stoppt nach kurzer Dauer,
abrupt an der Garagenmauer.
Der Meister um die Ecke biegt,
er lächelt, als er mich so sieht.
Er hilft mir auf, gibt mir den Besen
und sagt, das sei nicht klug gewesen.
Moral fehlt noch, ist nicht vergessen:
Verhalte dich stets angemessen.
Die Finger weg von Kehrmaschinen,
nicht alles kann man leicht bedienen.
© Manfred Scherch/06.01.2024
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Die Palme
Wer gerne in den Süden fliegt,
der gerne unter Palmen liegt.
Die Sonne strahlt, es wird nicht kalt,
es rauscht nur leicht im Blätterwald.
Die Luft ist angenehm und leicht,
und wenn der Cocktail wird gereicht,
glaubst du dich schon im Paradies,
das man evakuieren ließ.
Kannst stundenlang unter den Bäumen
die allerschönsten Träume träumen.
Es ist bleibt Idylle pur,
doch wird die Tour dann zur Tortur,
knallt dir die Nuss mal auf die Stirne,
so kriegst du leicht ´ne weiche Birne.
© Volker Hilbt
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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Für jeden Blödsinn zu haben
Wenn es Oma und dem Opa langweilig ist,
tauschen sie einfach mal ihr Gebiss.
Mit Genuss haut nun die Oma rein,
dem Opa sind Omas Zähne zu klein.
Im Mund da wackeln sie hin und her,
ein Schnitzel zu kauen fällt richtig schwer.
Das macht keinen Spaß und er denkt sich ganz stille,
probieren wir es eben mal mit der Brille.
Die Oma sieht nix und kann's nicht begreifen,
den Opa hört man nun den Mädels nachpfeifen.
Der Oma reicht's, drum sie ein Machtwort spricht:
"weißt Du Opa, so geht das nicht.
Lass uns schlafen geh'n, mein Herzilein,
Vielleicht fällt uns ja morgen was besseres ein."
© Gabi Rettstadt
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Tee
Beim Tee gibt es ein kleines Blatt,
das große Lust aufs Baden hat.
Es spricht darauf mit einer Kanne,
ob sie wohl dient als Badewanne.
Die Kanne sagt: Komm nur herein
und lässt das Badewasser ein.
Dem Blatt ist, wie ein jeder weiß,
ein Kannenbad niemals zu heiß.
Rund 70 Grad dürfen‘s schon sein,
das macht die Poren richtig rein.
Es lässt sich übers Wasser treiben
und jedes Denken einfach bleiben.
Natürlich geht es auch nicht ohne
den kleinen Spritz von der Zitrone.
Und wenn dann noch der Würfel fällt,
die Miene sich noch mehr erhellt.
Dann will das Blatt einfach nicht raus,
schwitzt lieber das Aroma aus.
Doch lange Bäder sind nicht drin,
zu lange darf der Tee nicht ziehn.
Und irgendwie fühlt sich das Blatt
vom heißen Baden langsam matt.
Hat seine Schuldigkeit getan,
kommt in den Komposteimer dann.
Was folgt, ist himmlischer Genuss,
der Tee schmeckt wie aus einem Guss.
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Gorilla Georg
Georg packt der Überdruss
denn mit Elfriede ist jetzt Schluss.
Was nun der Grund dafür wohl war?
Es sträubt sich Georg's graues Haar.
Er wollte nur in Frieden leben,
ihr ab und zu Bananas geben,
mit ihr beim Samstags-Shopping bommeln
und grunzend auf die Brust sich trommeln.
Und wenn die Langeweile droht
gab's Obst im Sonderangebot.
Doch bei dem Einkaufsbummel dann,
traf Elfi den Schimpansenmann.
Der sieht um vieles besser aus und
stinkt nicht so furchtbar aus dem Mund.
Der trägt 'nen Anzug, neue Schuhe,
kauft Obst nur aus der Tiefkühltruhe.
Ist schlank und so behende fit
und kratzt nicht ständig sich im Schritt.
Georg denkt sich voller Pein:
Ich geh ins Silberrücken-Heim!
Gesagt, getan. Er lebt nun dort
und stinkt ganz munter vor sich fort
Und damit ihr dies noch wisst:
er jetzt Geleebananen isst!
© Manfred Luczinski
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Der Dackel
Der Dackel gilt als renitent,
Respekt er nur höchst selten kennt.
Erziehung ist ihm schnurzegal,
er denkt ganz oft: Ihr könnt mich mal!
Er bellt sehr gern, macht dann und wann
auch große Hunde schon mal an.
Im Wald geht Waldi dafür ab,
als Teckel macht er niemals schlapp.
Jagt Fuchs und Dachs aus ihrem Bau
und weiß doch jedes Mal genau:
Er wird belohnt für seinen Mut –
ein Leckerchen tut immer gut.
Wenn´s mal nicht klappt, hat er zum Glück
ja immer noch den Dackelblick!
Doch auch im Auto kommt er an,
man sieht ihn auf der Rückbank dann.
Als Wackel-Dackel sitzt er dort –
im BMW, im Golf, im Ford –
und nickt den Fahrern ständig zu,
kommt an der Ampel nur zu Ruh.
© Volker Hilbt
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Nichts anzuziehen
Ich hab nichts anzuziehen, was mache ich bloß?
Ich hab nichts anzuziehen, die Not ist groß.
Schau ich in meinen Kleiderschrank,
dann werde ich vor Frust ganz krank.
Nichts davon kann ich heut tragen.
Der Ärger schlägt mir auf dem Magen.
Ich dreh die Bügel hin und her.
Die Auswahl fällt mir gar zu schwer.
Was könnte heute zu mir passen?
Hat mich die Phantasie verlassen?
Was mach ich nur, was ziehe ich an?
Da draußen drängelt schon mein Mann.
Die Zeit verrinnt. Wir müssen los.
Oh je, oh je, was mach ich bloß?
Das erste Beste und … Ach nein,
das kann es doch nun echt nicht sein.
Ich reiß jetzt alle Sachen raus.
Mein Mann, der trampelt vor dem Haus.
Ganz hinten seh ich, was ich such.
Noch bügeln und dazu ein Tuch.
Jetzt finde ich mich richtig fein.
Da fällt mir auch die Uhr schon ein.
Ich hetz hinaus, mein Mann grinst breit.
Die Uhr geht vor. Wir haben Zeit!
© Elvira Lehmann
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Der Holzwurm
Der Holzwurm frisst nicht jedes Holz,
er hat die Auswahl – schmecken soll´s!
Er ist schon ein Gourmet am Baum,
verschmäht die Obstsorten so kaum.
Die kann er nämlich bestens kauen
und deshalb leichter auch verdauen.
So etwas kommt ihm immer recht –
gut Holz, denkt er dann wie ein Specht.
Dann geht er völlig unverfroren
an Äste und beginnt zu bohren.
Besonders gut die Birne schmeckt,
jüngst hat auch Kirsche er entdeckt.
Im Wald er stets die Buche meidet,
sich jedoch an der Weide weidet.
Auch zwischen Ahorn, Tannen, Fichten
kann dieser kleine Wicht gewichten.
Erreicht der Schädling dann ein Haus,
sieht´s manchmal fürchterlich dort aus.
Ob Kunstwerk oder Instrument –
die Fresssucht kein Erbarmen kennt.
Er labt sich gern an dicken Schränken,
macht auch nicht Halt vor Kirchenbänken.
Nur manchmal kann man sich ihn kaufen,
wenn aus dem Ruder er gelaufen.
Dann ist er nämlich fix und alle
und tappt in die Pantoffelfalle.
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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Karneval im Hühnerstall ... Erster Teil
Die Tiere feiern wieder Karneval,
es geht rund in Tante Trudes Hühnerstall,
man kommt von nah und fern,
alle haben Tante Trude gar so gern.
Schwein Berta kommt aus Essen,
hat noch nie auf einem Rad gesessen,
sie tritt kräftig in die Pedale,
wirft ihr ganzes Gewicht in die Schale.
Henne Theodora kommt aus Berchtesgaden
lässt sich gern ansprechen mit „Euer Gnaden“,
auch Speedy, die kleine freche Maus,
sieht heut wie eine große Dame aus.
Kommt mit einem Taxi daher,
mit Gold behangen gar so schwer.
Willi, der große Bernhardiner,
grinst wie ein echter Schlawiner,
sein Fell verzottelt, voller Schlamm,
gibt er sich heut als Hampelmann.
- Fortsetzung folgt -
© Michael Wies
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Veröffentlichungen:
Bad Kreuznach - Kurstadt an der Nahe - meine Heimatstadt:
Es war Liebe auf den ersten Blick ...
Katzen - Kleine Tiger auf vier Pfoten
Gute Nacht - Geschichten
Und es ist immer noch Liebe …
Karneval im Hühnerstall ... Zweiter Teil
Ich staunte nicht schlecht, was ich da sah,
zwei Ameisen ritten vor auf einem Dromedar,
Egon und Mary hießen die beiden,
taten sich so gut leiden.
Egon zählte zu den Hochseilartisten,
Mary fuhr lieber schnell über Skipisten,
ihr Freund hieß Nasy, ein Ameisenbär,
drei Fuß hoch und auch sehr schwer.
Sie waren ein sehr glückliches Paar,
träumten von einer riesen Kinderschar.
Frosch Quaksi fuhr daher auf einem Roller,
einem roten, ein wirklich toller,
er spuckte und zischte furchtbar laut,
auf der Rückbank Kuh Elsa, seine Braut.
Alle reisten sie zu Trudes Hühnerstall,
jedes Jahr aufs Neue zum Karneval
und wie immer wurde es ein gelungenes Fest,
wenn du lieb und artig bist,
man bestimmt auch dich mitfeiern lässt!
- Ende -
© Michael Wies
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Es war Liebe auf den ersten Blick ...
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Gute Nacht - Geschichten
Und es ist immer noch Liebe …
Der Schwertfisch
Der Schwertfisch durch die Meere schwimmt
und sich wie immer schlecht benimmt.
Er fühlt sich stets als Musketier
greift alle an – fast wie ein Stier.
Die Waffe sicher in den Flossen,
wartet er auf die zwei Genossen.
Da sind sie schon, das Schwert gezückt,
der Wasserwelt total entrückt.
Sie fühlen sich beschwingt und heiter:
Einer für alle – und so weiter.
© Volker Hilbt
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Verrückte Grüße von Rudolph
Rudolphs Gruß hab ich vernommen,
von seinem Anblick war ich beklommen.
Nicht nur die Nase, sie war rot,
der Rudolph war auch echt in Not.
Die Beine hatte er gekreuzt
und leicht ins Taschentuch geschnäuzt.
Er lallte so dann vor sich hin,
er hätte zu viel Glühwein drin.
Fliegen konnt' er gar nicht mehr,
erst musste noch ein Klo daher.
Der Bauer gleich von nebenan,
sprach: „Pinkle an den Baum da dran.“
Nun ist das Ren von Scham erfüllt,
sein Hinterteil in Tuch es hüllt.
Dann sucht es sich ein verstecktes Klo
und weiter geht die Weihnachtsshow.
© Gabi Knappick
Bild: Birgit Kretzschmar
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Akademischer Antrag auf Urlaubsverlängerung
Oh holder Verkünder guter Nachricht,
ob er wohl für mich, den Vasallen der Welt,
eine Depesche frohen Inhaltes zu verlesen hat
und meine Wiederkehr guten Mutes erfolgen kann?
Ob unsere Gnadenrufe
unsere Erhabenen im Himmel des Pharaos erreichten
und deren Geist durchdrangen?
Oder sollte ich hier in den entlegenen Gefilden
ein gemächliches Verharren pflegen,
um mit meinen Sinnen keinen Unmut zu erzeugen?
Was meint Ihr, mein edler Freund?
Welche Zukunft bietet Ihr uns
im Lande der kalten Sonne und des trüben Tages?
Ich warte voller Unruhe auf den Herold,
welchen Ihr mir sendet
und welches Schicksal ihn treffen wird,
so er mir Eure Worte wird verkünden.
Gott sei voller Gnade für ihn.
In Treue
Euer
auf Wanderschaft befindlicher
Überbringer mancher Weisheit
Andreas Stephan
© Andreas Stephan (Text und Liegestuhl-Foto)
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Der Igel
Der Igel geht gleich zum Friseur:
Es muss ein andrer Schnitt jetzt her.
Nach seinem langen Winterschlaf
sieht er schon fast aus wie ein Schaf!
Er will jedoch nicht lange sitzen,
geschnitten werden soll´n die Spitzen.
Er muss auch gar nicht lange warten,
der Meister will sofort schon starten.
Der Igel setzt sich freudig hin,
nach Unterhaltung steht der Sinn.
Derweil die Schere eifrig klappert,
er mit dem Schneider freundlich plappert.
Nach einer Stunde ist´s vorbei,
der Igel macht sich umhangfrei.
Doch was muss er im Spiegel sehn?
Was ist denn da mit geschehn?
Was ist das heute für ein Shit?
Er hat ´nen kurzen Igelschnitt!
© Volker Hilbt
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Taschenkrebs Traugott
Traugott will die Welt besehen
und fröhlich durch die Lande gehen.
So denkt er sich: bin ja nicht dumm
und laufe mir die Hacken krumm.
Ich krieche und versteck' mich rasche
in Tante Hildes Einkaufstasche.
So kann ich dann, ganz unbesehen,
mit Hildegard zu Aldi gehen.
Am Nachmittag, das Wetter mies,
sind sie im Einkaufsparadies.
Traugott denkt: ja ich erleb' se,
die weite Welt der Taschenkrebse
und manch‘s Mal hat es ihn gejuckt,
er aus der Tüte rausgeguckt.
Zu Hause dann, mit sich zufrieden,
hat er die Tasche dann gemieden,
denn jetzt, das hat Traugott gesehen,
will Hilde auf den Fischmarkt gehen.
Das würde Traugott gar nichts bringen,
denn man soll sein Glück nicht zwingen!
So lebt er nun, reiseerfahren,
und ist schon sehr betagt an Jahren.
Vielleicht wirst Du ihn einmal sehen,
musst ab und an zu Aldi gehen!
© Manfred Luczinski
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Von der Mütze in der Pfütze
Im Schneeweiß der Natur
liegt leuchtend rot ‘ne Mütze.
Es steigt die Temperatur,
nun schwimmt sie in der Pfütze.
Platschnass vollgesaugt,
ist sie zu gar nichts nütze,
ergo nicht dafür taugt,
dass sie Ohr und Kopfe schütze.
In allerhöchster Not
dümpelt nun die Mütze,
erwartend ihren Tod,
am Grunde dieser Pfütze.
Doch da naht ihr Retter Bernd,
dem in Trocken sie wohl nütze ...
auf dass sie ihn bei Kälte wärmt
und sein kahles Haupt beschütze.
© Mirjam Völker-Lasota
Bilder: Pixabay
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Der Papagei
Der Papagei hält einfach nicht,
was sich sein Chef von ihm verspricht.
Er oft vor dessen Käfig steht
und überhaupt nicht mehr versteht,
warum der Vogel gar nichts plappert,
sondern nur mit den Augen klappert.
Er gibt sich Mühe jeden Tag,
jedoch das Tier nicht reden mag.
Obwohl er laut und deutlich spricht:
Der Papagei antwortet nicht.
Er hat den Schnabel nur zum Fressen,
so ist es wirklich zum Vergessen.
Nach Wochen kommt der Geistesblitz:
Das mit dem Sprechen ist ein Witz!
Der süße bunte Arara
kommt ja aus Südamerika!
Der versteht das Deutsche nicht,
weil er natürlich Spanisch spricht!
© Volker Hilbt
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Bild: Kristina Plenter
Facebookprofil: https://www.facebook.com/kristina.plenter
Hier bei „Märchen über verborgene Schätze“ ist Kristina Plenter eine der der Illustratorinnen:
Zwei Fliegen schaukeln im Wind ...
Zwei Fliegen schaukelten auf einer Stange,
ihnen wurde dabei nicht bange,
sie schwangen hin und her im Wind,
freuten sich wie ein kleines Kind.
Die eine hieß Tim, die andere Paul,
dieser hatte ein zu großes Maul,
er wollte immer nur fressen,
was ihm in die Quere kam, essen.
Einmal hatte sich Paul verschluckt
und alles wieder ausgespuckt.
Tim konnte noch in Deckung gehen,
doch um Paul war es geschehen,
er fiel rückwärts von der Stange
und Huhn Berta fackelte nicht lange,
verschluckte ihn auf einmal,
dem Tim war das egal.
Er schwang auf der Stange einfach weiter,
war frohgelaunt und heiter.
Und die Moral von der Geschicht‘:
Fliegen dürfen fallen von der Stange nicht.
© Michael Wies
Bild: Pixabay
Facebookprofil: https://t1p.de/22hd
Veröffentlichungen:
Bad Kreuznach - Kurstadt an der Nahe - meine Heimatstadt:
Es war Liebe auf den ersten Blick ...
Katzen - Kleine Tiger auf vier Pfoten
Gute Nacht - Geschichten
Und es ist immer noch Liebe …
Das Krokodil
Das Krokodil liegt faul am Strand
auf einem Stuhl im heißen Sand.
Der kühle Drink steht auf dem Tisch,
ein Körbchen ist gefüllt mit Fisch.
Alles ist so, wie es bestellt,
ein Top-Urlaub für kleines Geld.
Nur kurz hat´s Krokodil gesucht,
dann hat es online flugs gebucht.
Wie immer hat´s Hotel fünf Sterne,
auch all inclusive nimmt es gerne.
Die Kaiman-Inseln sind ein Ort,
da will kein Krokodil mehr fort.
Dort macht es auch gar keine Schnäppchen,
es gibt genügend große Häppchen.
Ein Paradies, nicht überteuert,
drum wird es stets gern angesteuert.
© Volker Hilbt
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HEUTE IM STUDIO
-
Als ich vor dem Spiegel stand,
dachte ich, ich war mal schlank,
muskulös und gut trainiert,
irgendetwas war passiert.
-
Körperfett hab ich jetzt reichlich,
Muskeln hart nicht, eher weichlich.
Wo sind die männlichen Konturen?
Ich sehe nur vom Essen Spuren.
-
Geblieben ist ein Haufen Elend,
sowohl im Sitzen als auch stehend.
Da dachte ich, ich werde froh,
geh ich ins Fitnessstudio.
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So buchte ich zwei Probestunden,
sie nannten mich den großen Runden.
Das Laufband dem Erwärmen diente,
danach ich rechten Knöchel schiente.
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Dann sollte ich Gewichte heben,
ich spürte in mir neues Leben.
Doch kam es, wie es kommen muss,
die Hantel fiel auf linken Fuß.
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Die Hände waren unversehrt,
das ist im Sport schon etwas wert.
So ließ ich mich, ganz nach Belieben,
im Rollstuhl durch die Halle schieben.
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Natürlich ahnt ihr schon das Ende,
ich verstauchte beide Hände
und die fiese Brustkorb-Presse,
schlug mir auch noch in die Fresse.
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Als ich vor dem Spiegel stand,
dachte ich, ich war mal schlank,
muskulös und gut trainiert,
irgendetwas war passiert.
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Geblieben ist ein Haufen Elend,
sowohl im Sitzen als auch stehend.
Da dachte ich, was bin ich froh,
muss nicht ins Fitnessstudio.
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© Manfred Scherch
Bilder: Pixabay
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Das Trampeltier
Das lebensfrohe Trampeltier
hat für Musik ein Top-Gespür.
Es stampft und trampelt jeden Takt
vom Start weg wunderbar exakt.
Ob Rumba, Samba oder Beat,
es kennt inzwischen jedes Lied.
Um keinen Song ist es verlegen,
ein Drummer, der ist nichts dagegen.
Und ist der Boden knochentrocken,
kann es besonders prächtig rocken.
Sein Trommelwirbel kommt zum Schluss:
Er ist ganz einfach Höchstgenuss!
© Volker Hilbt
Bilder: Pixabay
Autorenprofil: https://double-wan.de/ueber-uns/volker-hilbt.html
Mehr über ihn: https://www.halloherne.de/artikel/wenn-der-mops-auf-skatern-rollt-64903
Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
https://shop.tredition.com/booktitle/Das_Wort_beim_Wort_nehmen_-_sei_kein_Frosch/W-1_127253
Ode an die Blähung
Wenn Innerstes nach außen drängt
durch einen Muskel eingezwängt
der, wenn loslässt seine Kraft
große Erleichterung verschafft
Wir wollen ihm Beachtung schenken
und den Fokus auf ihn lenken
mit freundlichen Gedanken ehren
und den Abschied nicht verwehren
Der Furz ist als Gestank verpönt
doch hat man sich an ihn gewöhnt
eröffnet sich die Welt der Quoten
und man beginnt ihn zu benoten
Zuerst wird sein Geräusch vernommen
von dem wir sogleich Lust bekommen
ihn mit Phantasie zu deuten
um das Bild noch auszuweiten
Einer verlässt ganz leicht und leise
die Örtlichkeit geheimer Weise
Ein Andrer gibt sich fast schon so
Wie die Posaune von Jericho
Ist man allein in Wald und Flur
und vernimmt in Moll und Dur
wie Innerstes nach außen tritt
da hält man inne gern im Schritt
Anders im Aufzug dicht gedrängt
zwischen den Leuten eingezwängt
wird ein Aroma ausgebreitet
das Manchem dann die Augen weitet
Wird innen Druck nun aufgebaut
so lass ihn los, wenns sein soll laut
Drum sage ich hier klar und kurz
Es lebe hoch ein jeder Furz.
© Ernst Richard Edinger
Bild: Pixabay (bearbeitet von Birgit Kretzschmar)
Der Seehund
Der Seehund schwimmt so vor sich her,
bis er sich denkt: Ich kann nicht mehr!
So robbt er sich schnell an den Strand
und aalt sich schwitzend dort im Sand.
Auch rund ums Herz wird es ihm warm,
träumt er doch von ´nem Heringsschwarm.
Schlaraffenland mit leck´rem Fisch,
reichlich gedeckt der Frische-Tisch.
Dann schreckt er auf – nicht ohne Grund:
Vor ihm steht groß ein Blindenhund!
Durch diesen Schock wird er ganz blass,
schnell muss er wieder rein ins Nass.
Erst abends kommt er aus dem Watt,
weil Hunger er auf Süßes hat.
Er schiebt sich – voller Sand das Kinn –
schnurstracks auf einen Kiosk hin.
Dort weiß er nicht, wie ihm geschieht,
als er die leck´ren Sachen sieht.
Das Angebot ist riesengroß,
er denkt sich nur: Was nehm´ ich bloß?
Schließlich schaut er etwas genauer
und wählt die Heringe – süß-sauer.
© Volker Hilbt
Bild: Pixabay
Autorenprofil: https://double-wan.de/ueber-uns/volker-hilbt.html
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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