Des isch mei Kultur
Es geit so viele Menscha, jeder will dia Welt bloß seah,
ond sia moinad dr’bei, anderscht wo isch b’sonders schea.
ja sia fliagad drom jedes Jauhr auf deaner Welt om’nand,
was se aber net kenna deand, des isch des oigne Land.
Kennad andre Kultura auf dr ganza groaßa Welt,
ja ma bewundrad dia, en d’ Begeischterong verfällt.
All des findat ma so genial, dass ma dahoi glei schwärmt,
doch an dr oigana Kultur sich ja koi Herz erwärmt.
Ma duat dau des alles, was dau oifach Sitte isch,
weil wenn des dau net duasch, soglei außer Landes bisch.
Alle deant se ihre Kultura verteidiga auf’s Bluat,
doch bei ons, ens onserm Land, dau fendt ma net dean Muat.
Bei ons derf ma alles, jeder doa was er grad will,
ma derf dau au nix saa, nau hoißt’s glei, sei du doch schtill.
Kulturell send mir zwar offa heit, was andre a’gau duat,
doch onsre wieder beleaba, ja dau fehlt halt dr Muat.
I mecht’s net vermissa, onsera Kultur,
au, onsre ganze Sitta, g’hearad zu ons von Natur.
Dau fühl i mi au richtig wohl au, ja dau fühl i mi dahoi,
en des bi i nei geboara, ja en mei Schwaubaland alloi.
© Luis Walter
Schwäbischer Dialekt
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Mei Spiechl
Spieglein, Spieglein an der Wand
wer ist die Schönste im ganzen Land?
Mein Spiechl muss i nimmer froogn
des kann i mir scho selber soogn.
Ich bins net, des waass i gwiess.
Des Gesicht im Spiechl schaut recht mies
und faltich ausm Spiechl raus.
Fei woahr, des is fei echt a Graus.
Zum Schminkn hob i gor ka Lust.
Des weckt bei mir bloß nu mehr Frust.
Also bleibts so, wies grod is
denn ändern kann mer do halt nix.
Ich zauber mol a Lächln her.
Do sixt, des is fei gor net schwer.
Su schaut des Gsicht glei scheener aus
und ich geh lächelnd aus dem Haus.
Wer mi net oschaun will, der schaut net hin.
Bin halt ka Schönheitskönigin.
A weng wenicher Polster hintn
tät i a scho scheener findn.
Wos solls, i hob andre Qualitäten.
Ich hör die Leitla ja net redn.
Selbst wenn, dann tät i mi net duckn.
Des tät mi überhaupts net juckn.
A jeder is, halt wie er is.
Des aane, des waass i fei gwiess:
Die Schönheit kommt vo innen her.
Ich glaab, do fehlts bei manchn sehr. 😏
© Margarete Meier
Fränkische Mundart
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DIE NORDVOGESE
Im Wald uss urferne Daa
Stehn alde Schlesser Wacht
Bi gluckzendem Bach geischtert es a
Om Waldeck sogar um Middernacht.
Es brenne Narben, heeliche Zeichen
Om Leib wie in willer Zitte
Dort wachse Donne, stehn Ruinen
Leije Wiesen un Derfle so witt man sieht!
Do wohne zwische Wald un Reewe,
Elsässer, Lothringer ohne Nitt
Die arbeiten sich durch's Laewe
Un trinke schmunzelnd Win met e bissel Musik.
Im Bitcherlond gibt's noch Krischtalfabrick
Gudde Restaurants met scheenem Ussblick
Sunscht laafe Turisten hin un zerick
Iwerall hat mer e wunderscheener Blick.
© Evelyne Karmann
Saarländer Platt
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Wunder
In Deiner Hand
Hint und vorn passt gar nix mehr,
do miasst jetzt boid a Wunder her,
Aber Du, Du glaubst ned dro,
Und i sog Dir, des gibts doch!
Nimm an Apfe, schneidn auf,
hoi dir dann zwoa Kerndl raus,
Oan schau o, nimm eam in d Hand,
Und dann schneidn ausanand,
Is fast nix drin, a bissl wos weiss,
Du denkst da scho, wos soi der Sch…
Jetzt schau den zwoatn Kern dir o,
wos aus dem woi olles werdn ko,
denk, Du schmeißtn jetzt ins Gros,
da Regn kimmt und machtn noß,
de Sunn scheint aa moi drauf,
und schau, scho geht a Pflanzerl auf,
a Baam wirds, wia von alloa,
brauchst du gar nix mehr dro doa,
boid hods dann aa scho Epfe drauf,
de Natur, de nimmt ihrn Lauf,
a Apfe foid owe ins Gros,
kimmt a Reh oder a Hos,
frisstn zsamm und rennt davo,
da Apfe so a fuadgeh ko,
a Kern kimmt hinten wieder raus,
mit am stingadm Viechdreck drauf,
des dungt den Kern ganz wunderbar,
Reng, Sunn, und noch am Jahr,
wochst s nächste Apfebaamerl her,
und jedes Jahr, do werdns mehr,
So vui zum Essn is jetzt do,
Mensch und Viech, de gfrein si dro.
Der kloane Kern in deiner Hand,
in dem schloft a ganzes Apfeland,
a so groß Wunder is des für mi,
wenn i oans brauch, dann geh i hi,
nimm ma an Apfe und denk dro,
wos aus dem ois werdn ko,
und scho schaut olles scheena aus,
probiers oafach moi selber aus.
© Notburga Freudenschuß (Text und Bild)
Dialekt aus dem Chiemgau/Oberbayern
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Jaa saa zum Augablick
Ma fraugad sich oft
wieso, warum, weshalb es so isch.
Kommt so viel unverhofft
a so manchem Daa dau auf da Tisch.
Es passiert mal so,
mal bisch traurig und mal meah froh
und woisch net grad warum,
und doch gad ebbes dau en dir um.
Isch ebbes guat, schlecht,
liegsch vielleicht verkehrt oder hasch Recht,
schtasch dau vielleicht alloi
und di blockierad groaße Schtoi?
Was isch denn dr Sinn?
Isch’s vielleicht a scheaner Beginn?
Es isch der Augablick,
dean genieß i oifach em Glück.
Es isch der Moment,
oiner, dean ma ja au scho kennt,
isch bloß a Augablick,
nau isch’s scho vom Himml a Schtück.
Und es hat sei Zeit,
nau isch der Moment all bereit
und es geit eahn em Schtück,
s’Leaba prägt dean Augablick.
© Luis Walter
Schwäbischer Dialekt
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Die Königin
A Bäuerin, sel isch a Königsfrau,
es Bauernhaus, der Stoll ihr Schloss!!
Sie kennt ihr Landl gonz genau,
do isch an Haufn los!
Konn olle Tog über ihr Lond stolziern,
Viecher und Pflonzn versorgn
muaß sich die Orbet selber tian,
Gestern heint und morgn!
Denn nix im Lebm isch umschunscht,
es Lebm muasch Dir versiaßn
sel zu verstian sel isch die Kunscht,
nor werrsch Du net verdriaßn.
© Michaela Rott (Text und Bilder)
Südtiroler Dialekt
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Die Tratschtantn
Die Kuni und die Hildegard
habm grod mitananner gschmarrt.
Die Kuni waass etz, daß der Herbert
am Montooch net wor auf der Ärwet.
Wos hat der bloß am Montooch triebm
dass er vo der Ärwet is wegbliebm?
Die Hildegard, sie waass net gwiess
obber ihr hat gsacht die Lies
sie hättn gsehng mit aner Fraa
mit su kurze rote Haar.
Und Augn hätts ghabt, schwarz ogmolt
und der Herbert hätt recht prohlt.
Ihrn Koffer hätt er a nu troogn.
Ja mei, wos soll mer dozu soogn?
Kuni maant, sei Gerda sollt des wissn.
Dann hätt ers glei bei ihr verschissn.
Die Hildegard hat a Idee.
Wasst wos? Mir lodns zum Kaffee
und bringa ihr dann schonend bei
ihrn Herbert sei Rumtreiberei.
Und wies su tratschn auf der Straß
kummt doch aus der Nebmgass
die Gerda mit - ja sixt des aa -
mit aner Fraa mit rote Haar.
Die Kuni und die Hildegard
die worn a poor Sekundn platt.
Rausgschtellt hat sie dann zum Schluß
er hat sei Nichte gholt vom Bus.
© Margarete Meier
Fränkischer Dialekt
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Appelmus
Diese Jeschichte ick erzählen muss,
wer erfand dit Appelmus?
Bevor man Appelmus tut jenießen,
muss een Schütze eenen Appel vom Kopp runterschießen,
Is nich einfach, geht ooch nich schnell,
da jabs nur eenen, Willi Tell!
Nen besseren Armbrustschützen jab et nich,
kam mit Waffe, Appel und n Tatterich!
Sein kleener Sohn war ooch dabei,
hoffentlich schießt Willi nich vorbei.
Den Appel trägt Sohni uffm Kopf,
wartet uffn Schuss, der arme Tropf.
Denkt: „Hoffentlich erkennt Vater mich,
der mit seinem Tatterich!“
Willi schießt und trifft den Appel,
trotz seiner Hände Rumjezappel!
Das Volk begeistert und es tobt,
die Obrigkeit den Vater lobt,
gibt ne Zujabe, Schuss uff Schuss,
die janze Erde voll Appelmus!
Jetzt nur noch schnell Kartoffeln suchen,
dann jibts zu Mittach Reibekuchen.
Vom Marktplatz hört man einen Rufer:
„In Balin nennt man die Kartoffelpuffer!“
Die jabs schon vorher, Appelmus nich,
dit war Willi, mit Armbrust und mit Tatterich!
Appelmus macht die Sache rund,
schmeckt ziemlich frisch und ist gesund!
© Karl-Heinz Remer
Berliner Dialekt
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Dia Schtade Zeit
Ma ka heit saga was ma will,
dia schtade Zeit, dia isch net schtill,
a Hektik glei von A’fang a,
an d’Schtille zom denka net dra.
So hoile, des wars friaher halt,
a Schneale g’schneit ond a weng kalt,
ma hat sich koin Schtress dau net g’macht,
koin Schtress bis en’d Heiliga Nacht.
Heit gat’s em November scho a,
egal wo da gucksch heit au na,
bald jeden Daa bisch irgendwo,
an jeda gat’s dau eaba so.
Acht Feira hasch en de Verei,
Konzerte nau no oba drei,
auf Chrischtkindlesmärkte willsch gau,
dau kasch ja koi schtada Zeit net hau.
Fer’s Chrischtkendle wet no was kauft,
wo ma dau heit üb‘rall na lauft,
ma fährt en dr Weltg’schicht weit rom
ond üb‘rall dau kauft ma a Drom.
Ja Kuche, dia g’heart ganz dr Frau,
denn Loibla, dia will ma ja au,
zwanz’g Sorta, dia sollat’s scho sei,
ma bachat bis en Morga nei.
An Weihnächta kommat no z’letscht
ja au no a ganz an Haufa Gäscht,
dau wet s’ ganze Haus sauber putzt
dass jeder voar Sauberkeit bloß schtutzt.
Isch de ganz Schtadt a Liacht’rmeer,
nau braucht ma em Heisle no mal meahr,
an jedes Fenscht‘r muass ebbes na
das ma sich au seah lassa ka.
Ond hat’s dussa au net viel Schnea,
nau isch des Weihnächta net so schea,
nau isch alles a richtiga Plaug
ond alles hat koin richtiga Taug.
Ond gat’s auf des Ende nau na,
dr Heilig Aubad komma ka,
ja nau fehlt beschtemmt no ebbes,
gat no mal zom kaufa mit Stress.
Was ißt ma am heiliga Daa,
was braucht dr Chrischtbaum no dra na?
Das ebbes no net ganz perfekt,
ja des wett am Schluß erscht entdeckt.
Ond voar ma sich guckat mal om
isch Weihnächta au scho meah rom,
was ma von dr schtilla Zeit hat g’hett
war Hektik ond Schtress ond a g’frett.
Ja so gat es von Haus zu Haus,
dia schtade Zeit, dia bleibt moischt aus,
ja trotzdeam, es bleibt von deam Rescht,
no a g’segnetes weihnachtlich’s Fescht.
© Luis Walter
Schwäbische Mundart
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hoile = leise
schtade = stille
Daa = Tag
guckat = schauen / sehen
Schnea = Schnee
Drom = Sache / Stück
dussa = draußen
gat = geht
ebbes = etwas
g’hett = gehabt
Loibla = Plätzchen
moischt = meist
net = nicht
Kuche = Küche
Bachat = backt
Heisle = Häuschen
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Familieplanig
Z’allererscht chauf ich e Wiege
Doch nimm mer Ziit mit Nachwuchs kriege
Tuets nach me Arbetstag nit zugge
Denn hesch bim Schloof es 2 am Rugge
Umfassend gseh, tuet mich schiniere
Das Ganzi au no z’finanziere
Will ich alli Wünsch erfülle
Das heisst, langsam de Rappe trülle
E gueti Windle isch, wie gseit
An de Ränder dopplet gnait
Söttisch bsunders eini chaufe
Wo s’Wasser nit cha uuselaufe
Drizää Stund sötts chönne brünnsle
Ohni das d’Huut afot rünzle
Di ganzi Nacht häsch so di Rueh
Und machsch gelasse d’Auge zue
Ziit muesch dir au no gewäre
Um s’Baby sachgerächt z’ernäre
Z’erscht isch jo do no d’Milch fur Mueter
Doch dänn chunnt s’tüüri Beibyfueter
Dr zue muesch finaziell bestritte
Ich dänke do ans Rössli riite
Dänn wills es Barby und de Swen
Oder heisst är öppe Ken?
Wänn de meinsch, das wäris gsii
D’Hoffnig isch scho bald verbii
Leggins, Hotpans – alles soo
Und dezue «smash Sneakers low»
Dänn fots langsam a probiere
Wies ächt sig mit karisiere
Es bitzli Ziit söt sie’s scho loo
Dr Richtigi wird schon o choo
Mit 18 sind vorbii die Quale
Dänn sind d’Buebe wo müend zahle
Jede will dr erschti sii
Aber au das got vorbii ... O_°
© Osswald Mueller
Schwyzerdütsch
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Buch „Der letzte Zug in die Unendlichkeit“: https://t1p.de/ibhh
Gedanke von em Pälzer ...
Mir Pälzer sin a intelligente Rass',
groß worde sin mir die meist Zeit uf de Gass',
Pälzer Kinner sin an de Weistroß' dehäm
und missen sich ihrer Herkunft net schäm'.
Bei uns gibt's alles, was das Herz begehrt,
a Reis' in die Palz macht Sinn, hat en Wert,
drum probier die Grumbeersupp mit Quetschekuche,
ach Dampnudle mit Weisoß' kannst du versuche.
Mir sin schlagfertisch un ham natürlichen Witz,
trinken aus Dubbegläser gege die Hitz',
in de Palz iss'es wärmste Klima,
drum gedeiht ach unser Wei so prima.
Unsere Keller, die birgen Raridäte,
edle Droppe, eben pälzische Spezialidäte,
in Flasche un in große Fässer drin,
reift de Pälzer Geischt in Ruh' vor sich hin.
Drum erzähl ich ach, was mir gut schmeckt,
versuch' mich debei im Dialekt,
net alles werd hundertprozentisch stimme,
doch in meim Text hier schon Rosine schwimme.
Drum pickt euch das Beste äfach raus
un geht nochher gut gelaunt nach Haus'!
© Michael Wies
Pfälzer Mundart
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Veröffentlichungen:
Bad Kreuznach - Kurstadt an der Nahe - meine Heimatstadt:
Es war Liebe auf den ersten Blick ...
Katzen - Kleine Tiger auf vier Pfoten
Gute Nacht - Geschichten
Und es ist immer noch Liebe …
Sundaasglocke
Glocke litte von fern un noh
Rede mia vertraut ins Ohr:
„Heere ihr Litt, de Sundaa isch do
Geh in de Kirch, uff isch das Tor.“
De Welt, die scheene, die Sundaa schmückt
Konn ich unarme heit
Friedstempel uffs Herz hat gedrickt
Das Sunddasgelitt.
© Evelyne Karmann
Saarländisches Platt
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Rede an die Sorgen
Kummi heit net, kummi morgn.
Des wär schee, wenn a die Sorgn
su eigschtellt wärn, die Zeit verpassn
und erschtmol uns in Ruhe lassn.
Obber naa, die ham ka Gfühl
für des, wos der Mensch net will.
Kumma einfach ungebetn
und der Mensch soll domit lebn.
Wisst ihr wos? Ich jooch eich fort.
Sucht euch glei an andern Ort
wo ihr eich versammln könnt.
Bei mir werd net die Tür eigrennt.
Eigentlich könnts eich verpissn
denn mit eich gehts uns beschissn.
Also hopp und weg mit eich!
Von mir aus schwimmt a übern Deich.
Und kummt bloß nimmer, trauts eich net!
Sunst kummi mit an Büchlbrett
und schlooch eich alle kurz und klaa.
Und scho sinds fort. Hipp hipp, hurra! 😁
© Margarete Meier
Mittelfränkischer Dialekt
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De Wald
Hier stahn de Böhm nich in de Reeg,
se wassen krütz und quer.
Se recken sick hin no dat Licht
und ünnen in de Eer.
Hier stahn een masse Böcken und ock Ecken.
Ünnen sick de Moose und Farne recken.
Dat ganze ist eene schöne Ansembel.
Ock ee Blädermeer leegt hier.
Hier suust de Wind von West naah Ost
In Summer und ock bi de Frost.
De Wind küselt dör Bleed und Äst,
een Harven-Speel von Allerbest.
Hier föhlen sick Tier und Minschen wohl,
de Specht und ock de Wicht.
Hier koben to Ruh wie alle Mol
und sehen dör de Wipfel dat Licht.
© Maren Sommer
Plattdütscher Dialekt (Schleswig-Holstein)
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Im Newel
Ich luh in den wissen Newel hinuss ...
ich sieh ken Baom, ken Mensch, ken Huss ...
Ken Auto uff de Strooss ...
Nua der Wind der bloosst ...
Ken Vegel im Gaade, nit emol e Spatz ...
Nur min Hund isch im Einsatz ...
Er billt, un billt dass die Sun rusguckt ...
Ken scheener Himmel, de Newel hat alles verschluckt!
© Evelyne Karmann
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Schpüra ka er’s net
Es duat Aubad werra,
d‘ Sonna duat scho onder gau.
Zwischa denn a paar Wolka,
aber dia ka man no lau.
Dau am Horizont a scheanes Roat,
dau fangsch zom träuma a,
auf so ra weita Insl dau
es net scheaner sei ka.
Langsam sieht ma von dr Sonn,
dia dau leichtad am Firmament,
scho glei bald gar nix meah,
ma moint bloß, dr Hemml brennt.
Bloß so a kloines Wolkapaar,
des hält sich eisern fescht,
d’Sonn dia no leicht a’schrahla duat,
am Zipfls letschta Rescht.
Ond wia’s nau dunkl wedd,
send dia Wolka au verblast,
send nau scho fascht unsichtbar,
ond vom Wend auch scho weg geschast.
Dau kommt scho dr easchte Schteara raus,
dean ma dau oba sieht,
ond scho drauf a paar andre no
bevoar ma sich versieht.
I sieh bloß dean oina Schtern,
der wo so hell raus dau scheint,
ond denk dau neaba bei
vielleicht send wo zwoi vereint.
Ka ma dean i’brall seah,
i’brall auf dr ganza Welt,
i’brall wo es dunkl isch,
wo i’brall sei Schtrahla runter fällt.
Ond i guck weiter nau,
au dr Mau guckt langsam raus,
ond dear schtrahlt zwischa nei,
geit der Nacht nomal an Glanz.
Es isch schea wenn ma so was seha ka,
weil fühla ka ma’s net,
a Blender isch dau arm scho dra,
weil schpüra ka er’s net.
© Luis Walter
Schwäbischer Dialekt
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Wienacht 2022
Kei Schnee schuufle, kei Schnee pflüege
Muesch mit dem Bäse dich begnüege
Auch kei Salz uf Glattiis streue
Chasch bestefalls de Raase maie
Bisch e bitzli übergwichtig
Wär bewegig bsunders wichtig
Söttsch hin und wieder e chli schwitze
Und nit nume umesitze
Die meischte Störch sind scho verschwunde
Si sind i däm Egypte unde
D’Kranich zient durch d’Sahara
Uf em Flug nach Kenia
Gosch ir Stadt go Gschänkkli chaufe
Isch das au scho e chli laufe
Zerscht muesch s’Bütschee plafoniere
So tuesch nit allzuviel spendiere
Für de Göttibueb drüü Schachtle Waffle
D’’Tante kriegt e Öpfelraffle
Dr Schwiegervater mach ich z’gumpe
Är kriegt e Box EICIFA Stumpe
Nit das ich wetti übertriebe
Und en Gschänkbasar betriebe
Doch für das langets allimal
S’ Meitli kriegt en warme Schal
Zum Ässe gits en Hinterschinke
Und en Boscholee zum trinke
Schön isch d’Wienacht wider gsii
Am zäni z’Obe isch’s vorbii … O_°
© Osswald Mueller
Schwyzerdütsch
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DIE KUMMERNUMMER
Geniess die Zeitn, de no kemmen,
versuach es Beste draus zu nemmen!
Und geats Dir amol net so guat,
donn verliar jo net in Muat!
In Deinem Handy gibbs a Nummer,
de heart Di gearn, sogor bo Kummer!
© Michaela Rott
Südtiroler Dialekt
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Des Fröschla
A Fröschla, des hockt auf der Mauer
und it heut fei mächtich sauer.
A poor Mückli in der Sunna
habm do gspielt nebern Brunna.
Die Mückli nebern Brunnarand
habm die Gefahr sofort erkannt
und sen eiligst ausgerissn.
Habm dem Fröschla glei wos gschissn.
Hunger hat er und nu nix verzehrt.
Do klingt ausm Gros a Grillkonzert.
Hei des wär a Festtagsschmaus.
Des denkt es, streckt die Zunga raus
macht sich bereit, setzt ou zum Sprung
hopft mitten nei dan grüna Dung.
Die Grilln habm sich glei fortbewecht.
Des Fröschla hat sich aufgerecht.
Etz quakt es rum vor lauter Zorn.
Vielleicht is es ja schlauer worn
und wählt des nächstmol mit Bedacht
des aus, wos ihm entgechn lacht.
Im Lebm is des a öfter so.
Mer schaut sich um, mer schaut sich oo.
Und wenn mers fang will, is es wech.
Ja, monchmol hat mer efach Pech.
© Margarete Meier
Fränkische Mundart
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Heimat
An de Nordsee bin ick geborn,
dor weiht de Wind von West.
De Dieken geben uns Schutz för de blanke Hans,
ock Ebbe und Flut und Wellendanz.
Unt op die Diek, dor lopen Schopp,
wullige Fell und witte Koop.
Se plegen dat Vörland un de Eer
von unse Nationalpark dat Wattenmeer.
Du wiedet flachet Land,
mit Marsch und Geest und finne Sand,
mit Auen, Siltöge und Kärnelen.
De Heimat bruckt du nicht to wählen.
Mit Storm und Regen,
dat is nich immer een Segen.
Und Sunn und Wind,
dat begrepp ick schon as Kind.
Wer ant Meer groot worn is,
de kann garnich anners,
de treckt dat immer wedder
no da Element Woter torüch.
Heimat dat ist frische soltige Luft und klore Himmel
und Möwengeschrie und sunstige Gewimmel.
Sunnenünnergang und Morgenrot,
Leben und Dod.
© Maren Sommer
Plattdütsch (Schleswig-Holstein)
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Härzschmärz
Ich muess nit emole umerenne
Fots im Brustchorb afo chlemme
Dr Dokter isch em uf dr Spur
Sig d’Zwüscherippemuskulatur
Wies dänn sigi mitem rauche,
Zigarre oder Pfieffe schmauche?
All das sölli ganz vergässe
Und au nit zviel fu Süessem ässe
Grundsätzlich macht das alles Sinn
Dänk numme ans Cholesterin
Das duet dr d’Odere verstopfe
Ergo mues s’Härz vielmeh chlopfe
Dr Dokter möcht grad operiere
En Härzschrittmacher implantiere
Insofärn chöni das nütze
In däm är s’Härz teig unterstütze
Är cha em Härz Impuls vermittle
Wänns nüüm rächt schlot, fot ärs a rüttle
So tuet är, wenigstens probiere
De Rhythmus wieder z’ generiere
Nit z’Ässe söttsch priorisiere
Grad das tuet dich zur Fettsucht füere
Au Rohkoscht und en Rüeblisaft
Gänd diine Muskle gnüegend Chraft
Lauch und Gschwellti, guet abgwoge
S’erschti us em Wasser zoge
Knäckebrot und Fäncheltee
Eigentlich bruuchsch gar nit mee
Mit dr Ziit fosch a vo schwanke
Ufgrund speziefischer Gedanke
Chasch doch s’Läbe nit abschliesse
Ohni vorhär s’Läbe zgniesse
Enthaltsamkeit in alle Ehre
Ich tue nit unbedingt druf schwöre
Natürlich söttisch uf dich luege
Susch fallt din Körper us de fuege
Wänn s’Hormon sött d’Ursach sii
Isch dr Härzschmärz bald vorbii
Es brucht e bitzeli Geduld
Bis zletscht isch nume d’Liebi tschuld...O_°
© Osswald Mueller
Schwyzerdütsch
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A guate Tot
Heint isch mor gelungen a gute Tot,
miar isch ingfolln a guater Rot,
I hon a bissl Freid verschenkt,
jemond a Kloanigkeit ouderlenkt.
Des sein Dir schianen Momente im Lebm,
Von de sellets no meahrer gebm!
Die gute Tat
Heut ist mir gelungen eine gute Tat,
mir ist eingefallen ein guter Rat,
Ich hab ein bisschen Freude verschenkt,
jemand ein wenig abgelenkt.
Das sind die schönen Momente im Leben,
Von denen sollte es noch mehr geben!
© Michaela Rott
Südtiroler Dialekt und auch in Hochdeutsch
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Ebbes übers Bier
Mir schmeckt des Bier, der Hopfasaft,
der macht mi schtark, der gibt mir Kraft,
ob´s mal hell, mal dunkl isch,
die Hauptsach isch, es isch schea frisch.
Ob´s aus em Woiza isch gebraut,
es hat mi all no aufgebaut,
ob´s a Geaschtabier au isch,
die Hauptsach isch, es isch schea frisch.
A guates Bier, des kommt vom Fass,
des isch so herrlich, des isch was,
wenn´s aus dr Fläsch ois mal isch,
die Hauptsach isch, es isch schea frisch.
A Bier, des isch so wia a Brot,
ma drenkt es au en greaschter Not,
ond so schtats geara auf em Tisch,
die Hauptsach isch, es isch schea frisch.
Ja mit ma Bier, dau schtoaßt ma a,
weil ma dau so guat Proschta ka,
ob des a Mauß, a halbe isch,
die Hauptsach isch, es isch schea frisch.
© Luis Walter
Schwäbischer Dialekt
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Früeligsputz 2023
Ich will nit Mensche prowoziere
Und go ume kritisiere
Doch mängisch söttsch de Früelig nutze
Um d’Wonig wider gründli zputze
Ich meine, alli Teppich suuge
Und de Dräck us allne Fuuge
D’Fänschter putze und poliere
D’Räme usse imprägniere
D’ Chuchitablar uuse wäsche
Furt in Garte mit dr Äsche
Entkalke söttsch au d’Schpüelmaschine
Als nöggscht’z, im ganze Huus d’Gardine
Jetzt muesch de Puul desinfiziere
Und au s’Wasser guet filtriere
Isch im Becki nit nu Gülle
Chasch’s mit Wasser noche fülle
Susch muesch de Puul halt ganz entlääre
D’Frog isch nu: demit wo hääre?
Durch de Schluuch tuets Wasser gleite
Chaschs in Nochbars Garte leite
Äscht us Bäum und Strücher schniede
Das musch bevor si fönd a triibe
Schöner wird’s im grosse ganze
Tuesch no e paar Strüüchli pflanze
Dr Ofe darfsch au nit vergässe
Dämm muesch ganz bsunders Gwicht biimässe
Mit Potz fum Migro gots am beste
Und furt sind alli Pulet Reste
Sött das in dir kei Füür entfache
Muesch es au nit jöhrlich mache
Erfüllt dich das mit Angst und bange
Dänn würdis all zäh Johr au lange…..O_°
© Osswald Mueller
Schwyzerdütsch
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Man wünscht sich viel
Man wünscht sich viel auf deaner Welt
Und hofft, dass es passiert,
doch was dr’bei au moischtens zählt
isch, dass es net pressiert.
Man sehnt sich scho da Mond herbei,
obwohl erscht Neumond isch,
weil’s halt beim Vollmond allawei
am allerschönschta isch.
Man wünscht sich heit und glei sofort
A Herz des zu oim hält,
gebraucht dr’bei so manches Wort,
des sonscht bloß selta fällt.
Doch alles braucht a wenga Zeit,
so isch es net bloß heit.
Ma wünscht sich alles was ma gibt,
voar allem Harmonie,
a Herz, des oin fer immer liebt,
mit aller Sympathie.
Und man ka es net erzwinga,
doch es kommt zur rechta Zeit,
dau kasch bitta, bettla, singa,
isch dei Herz net aufrecht heit.
Hab Geduld und ja koi Eile,
alles kommt wia’s komma muass,
alles kommt dann in ra Weile
mit ma ganz ma liaba Gruass.
© Luis Walter
Schwäbischer Dialekt
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MAIKÄFERZITT
E warmi Luft umsponnt de Welt.
Owedglock schwingt ihr Klong iwer’s Feld
Dämmerung gibt de Nacht e wächi Hond
Ball isch es dunkel im Lond.
Mäikäfer schwirre umher
Sie surre un brumse kriz un quer
De Husstrepp gibt mia sisse Rast
De Käfer fliehe umher mit Hast.
Unser alda Quetschebohm
Isch de Käfer Ziel un Trom,
Sie fresse sich satt mit dem neije Grin
De Maikäfer honn ich gèa immerhin!
Do denk ich on mei Jugend zerick
Es war doch e scheeni Zitt
Wie honn ma gesung:
« Maikäfer flieh,
De Babbe isch im Krieg
De Momme isch im Bummerlond
E Maikäfer honn ich in de Hond! »
© Evelyne Karmann
Saarländer Platt
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JOHANNISSEGN
Tuas Flaschl au und schenk Dir ein,
donn trink von dem Johanniswein!
Do drin steckt der Johannissegn:
Glück bringt er Dir af Deinen Wegn!
Glück sel isch koa Kloanigkeit,
drin steckt viel Zufriedenheit,
Gsundheit, Friedn, a schianes Lebm.
Hot Dir sel der Herrgott gebm?
Es leschte Johr hot viel gebrocht,
i hon mor gonz oft Sorgn gemocht,
ober donn ollm wieder gspiert,
do isch jemond, der mi fiahrt!
Im nuin Johr werdn miar iatz schaugn,
olls wieder ungian mit Vertraun!
Freidn mor ins af schiane Zeitn,
weil ins guate Leit begleitn!
Nemm mor insre gonze Kroft,
mit Gottvertraun mon vieles schofft.
Friedn in mir und Friedn dohoam,
inser Wunsch isch gor net kloan:
Frieden af der gonzn Welt
und in Sock a bissl a Geld!
© Michaela Rott (Text und Bild)
Südtiroler Dialekt
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Des Schörschla
Schörschla, etz läffst nuntern Gartn
und holst Zwiebl für dan Brotn.
4 Gelberübm nimmst a nu mit
däss a gscheita Sooss a git.
Des klee Schörschla folcht der Mama
läfft mit sein Schwesterla zusomma
nuntern Gartn druntn Mee.
Hei, do blüahn die Bluma schö.
Etz stähn sa do olla zwä.
Noja, die zwä sen holt nu klee.
Do sahn sa grossa grüna Schlotn.
Die guckn weit raus ausm Bodn.
Die wern gezopft und mitgenumma.
Die Gelberübm hom sa nit gfunna.
Dan Schörschla gfällt des Sträussla nit.
A poor Blümli müssn mit.
Die Mama meent, des mecht nix aus
und lacht über dan Blumastrauss
Weil mit ern grossn weissn Klooss
schmeckts a mitera dünna Sooss.
© Margarete Meier
Fränkischer Dialekt
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Lasanie
Teigplatte zerscht uf s’Backbläch lege
Beton isch grad weich degege
Zudäm isch’s schlächt für Zahnprothese
Besser wär e Winkelfräse
Langsam muesch dich jetzt beeile
Und s’Hackfleisch uf em Teig verteile
Nimm dr Ziit, nüt überstürze
D’ Sosse muesch jo au no würze
Paprika und Mutschgetnuss
Fum Schayennpfäffer no en Schuss
Mit Tschilly-Fäde chasch probiere
Es no e bitzli z’dekoriere
Abgseh fu de Bodeplatte
Stellt dr Inhalt alls in Schatte
Nu, chalt ässe isch kei Gnuss
Drumm fassisch letschlich de Entschluss
Es so, mit hundernünzig Grad erhitze
Dr Ofe muesch dezue benütze
Um de Hitzegrad z’erlange
Söttet zwanzg Minute lange
Leider lot sich’s nit vermiede
De Chueche in Quadrat z’verschniede
Wär diä Teilig nit vorhande
Wür s’meischti uf de Hose lande
Nit das ich wetti kritisiere
Au de Bode chasch probiere
Vorusgsetzt, d’Zäh sind gnueg stabil
Dänn en Zahnarzt choschtet viel
De Vorteil isch, bi Zahnprothese
Vorbii sind dini Zahnarztspese
Gewinnender wir au diis Lache
Tuesch dezue diis Muul ufmache … O_°
© Osswald Mueller
Schwyzerdütsch
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A kloines Schtückle Zeit …
A kloines Schtückle Zeit,
des sollt ma hau
und es sich net nemma lau.
Des kloine Schtückle Zeit
schtad emmer hinta a,
weil ma’s net nemma ka.
A kloines Schtückle Zeit
hat ma mal g’hett
und net wia heit, a so a g’frett.
Des kloine Schtückle Zeit,
des ma mal g’nossa hat,
lang nemme vorna dana schtad.
A kloines Schtückle Zeit
hand koine Leit,
koiner dean’s heit noch richtig g’freit.
Des kloine Schtückle Zeit,
i nemm’s mir oifach her,
isch’s manchmal au recht schwer.
© Luis Walter
Schwäbischer Dialekt
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Still!
Doo bin ich, hier sitz ich
Nun fraoh ich:
Was mach ich, was sinn ich,
doo sitz ich, hier bin ich!
Nix sinscht du
nix tuscht du
So sitzch du
so ruhscht du
Soga de Welt vergesch du
Din Sinn nur geniesch du!
© Evelyne Karmann
Saarländer Platt
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Mit de Bahn die Weistroß' entlang ...
Ich red wie mir de Schnawwel gewachse
un bin de liewe lange Daach uf Achse,
babbel pälzisch, fiehl mich überall dehäm,
reis mit de Bahn, find's gar so bequäm.
Von Berschzawwre bis noch Binge,
gibt's Ortschafte, die so schä klinge,
vun Binge dann bis Kowlenz enunner,
do krieht ma longsom en Hunger.
Werd heit noch a Straußwertschaft besuche,
frei mich uf neie Wei un Zwiwwelkuche,
ab und zu muss mer was gut's esse,
nur so kann em des Lewe net stresse!
© Michael Wies
Pfälzer Dialekt
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Veröffentlichungen:
Bad Kreuznach - Kurstadt an der Nahe - meine Heimatstadt:
Es war Liebe auf den ersten Blick ...
Katzen - Kleine Tiger auf vier Pfoten
Gute Nacht - Geschichten
Und es ist immer noch Liebe …
Silveschter
Silveschter, s’Jauhr gat’s End
ond jeder nomal en an Lada rennt,
no schnell ebbes fer dia Feier kauft,
weil d’Uhr, dia lauft ond lauft.
Doch ma hat Zeit, no a Schtuck
ond denkt ans Letschte z’ruck,
wia des doch so isch g’wea,
no g’schmolza isch dr letschte Schnea.
Ma denkt an dia Jauhr ond wia se vergand
ond sieht dr bei au gar koi Land,
ma sieht d’Jauhr ond sieht dia Zeit,
dass es zom verweila gar nix leit.
Allwei husch ond schnell ond hopp
dass ja au em Leaba alles Top,
sieht net dia Jahreszeita meah,
so wia’s friaher isch halt amal gwea.
Alles schnell, ma plant scho voraus
bis nau des Jauhr isch au glei meah aus,
ond so gat ma meah ens Nuie nei
dass dr Kalender voll isch meah au glei.
Doch, irgendwann, dau hasch dei Ruah,
nau, wenn dr Schreiner macht da Deckl zua,
an Meterachz’g em Loch dont bisch,
eascht nau a Jauhr koi Zeit meah isch.
© Luis Walter
Schwäbischer Dialekt
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