Geschichte weströmischer Kaiser von Alexander Abs

In dieser Galerie zeigen wir die Serie "Geschichte weströmischer Kaiser",

die Alexander Abs akribisch recherchiert und in Worte (Jambusform) gefasst hat -

beginnend mit Gaius Julius Caesar (* 100 v. Chr.) und endend mit Romulus Augustulus (bis 476 n. Chr.),

insgesamt 35 Einzelgedichte.


Hier findet Ihr Alexander Abs:


Facebookprofil: https://www.facebook.com/alexander.abs.5


GAIUS JULIUS CAESAR


So manch’ berühmten Mann hat Rom, hat diese Stadt hervorgebracht!

Augustus, Nero, viele andre auch - vergessen sind sie nicht.

Doch steht dein Name obenan, ein jeder kennt dich ja.

Nun, Staatsmann warst du, Feldherr - und ein Autor auch.


Von früh auf war dein Ehrgeiz „in politicis“ geweckt!

Auf deinem Weg nach oben sieht man manchen Bruch des Rechts:

Doch denen, die an deiner Seite war’n, war es ganz gleich.

Du warest sehr begabt - und ungeheuer skrupellos.


In wen’gen Jahren nur hast du ganz Gallien unterworfen, wie man weiß.

Ja, fünfzigtausend Römer siegten über neunzehnfache Übermacht!

Als Feldherr zeigtest du hier dein Genie:

Doch nahmst du jederzeit das volle Risiko auf dich.


Allein’ger Herrscher warest du zuletzt:

So reifte im Senat der Plan, dich zu beseitigen.

Auch wenn es dann geschah, so nützt’ es nichts der Republik!

Dein Adoptivsohn war nach ein’ger Zeit der erste Kaiser Roms.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


GAIUS JULIUS CAESAR * 13. Juli 100 v. Chr. in Rom; † 15. März 44 v. Chr. ebenda (Wikipedia)


Bild: Pixabay

Kleopatra VII.


Schöne Griechin auf dem Pharaonenthron Du warst, Kleopatra,

die letzte Griechin auf dem Pharaonenthron!

Der Ptolemäer Herrschaft ging zurück auf Alexander, wie man weiß.

Bewusstsein dieser Macht durchdrang dich, wie seit jeher überliefert wird.

Doch warst du klug und auch gebildet und sprachst rund ein Dutzend Sprachen, was erstaunlich ist.


Nach des Pompeius Tod kam Cäsar schnell nach Alexandria, der keine Zeit verlor.

Von seiner Ankunft hast du schnell erfahr’n, aufs Ganze gingest du!

In einem Teppich trug dich nun ein Diener unerkannt in den Palast.

Dem großen Mann gefielest du und wirktest auf ihn ein!


Obwohl er mit Calpurnia verbunden war, so wurdet ihr ein Paar!

Bald zeigte sich dann eurer Liebe Frucht - Cäsarion war da.

Nicht lang’ danach brach Cäsar auf, er feierte Triumph in seiner Vaterstadt!

Auch du hast Rom besucht - in seiner Villa ließ er wohnen dich.


Doch viele Senatoren mochten dich nicht recht, man fand dich arrogant!

Nach Cäsars Tod gingst du in deine Heimat drum zurück.

Hier zeigte sich der große Feldherr Marc Anton:

Auch ihn gewannest du für dich, und Kinder hattet ihr.


Die Seeschlacht, die bei Aktium - sie war das Ende eures Traums!

Schon bald danach starb Marc Anton in deinen Armen, schöne Frau –

die Wunde hatte er sich beigebracht!

Entwichen war dir nun der Lebensmut, getötet hast du dich mit Gift!

Doch seid ihr nun in jener Welt vereint - Antonius und du.


© Alexander Abs- scriptum anno 2023


Kleopatra VII. lebte 69 v. Chr.– 30 v. Chr. (Wikipedia)



OCTAVIANUS AUGUSTUS


Nach Cäsars Tod war nicht beendet schon der Bürgerkrieg!

Es wollten viele Mächtige zur Republik zurück!

Und doch - so mancher hatte sein ganz eig’nes Ziel.

Schon bald nach Cäsars Tod starben die Mörder in der Schlacht.


Doch für den Frieden war hiermit noch nichts erreicht!

Nicht wen’ge träumten von Alleinherrschaft, wie allgemein bekannt.

Der große Marc Anton stand immer mehr im Vordergrund:

Er war erfahren, mächtig und als Feldherr wahrlich groß.


Und doch - ein Feind erwuchs ihm, den man lange nahm nicht ernst.

Der Großneffe des toten Cäsar war’s:

Octavian hieß er, und Cäsar hat ihn, da erwachsen, adoptiert.

Ein ungeheurer Ehrgeiz zeigte sich schon bald!


Nach ein’ger Zeit war allen klar:

Dass Marc Anton und er im Zweikampf war’.

Die Schlacht zur See bei Actium entschied zuletzt den Kampf:

Mit ihr war Marc Anton besiegt - er tötete sich selbst.


Den „Princeps“ nannte der Senat Octavian - der Erste war er jetzt im Staat!/

Bald war er erster Kaiser nun des Riesenreichs!

Recht lang hat er regiert - und ständig Romas Grenzen ausgedehnt.

Zu End’ war nun der Bürgerkrieg - im Innern herrschte Frieden denn für lange Zeit.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Augustus (* 23. September 63 v. Chr. als Gaius Octavius in Rom; † 19. August 14 n. Chr. in Nola bei Neapel) (Wikipedia)



TIBERIUS IMPERATOR


Nun, auf Augustus, der ein großer Kaiser war, bist du gefolgt:

Du warst des Reiches zweiter Kaiser, auch mit dir fuhr es nicht schlecht!

Zwei Prätendenten gab’s, die näher an dem Amt als du!

Doch starben sie schon früh, so bist du denn auf Romas Thron gelangt.


Man sah recht bald, dass du ein Glücksgriff warest für das Amt.

Das Waffenhandwerk lag dir gut, wie man schon bald gesehen hat.

Doch hast du auch als Diplomat geglänzt, wie sich gezeigt.

Dass beides nun bei dir zusammenkam, hat dir so manchen Sieg gebracht.


Die Zählung allen Volks, von der man in der Bibel lesen kann:

Verbunden hat sie letztlich deinen Namen mit der neuen Religion.

Auf Capri hast du dir einst jenen Alterssitz erbaut:

Noch heute sieht man das Gebäude, das uns ja erinnert an die große Zeit.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Tiberius Iulius Caesar Augustus, vor der Adoption durch Augustus Tiberius Claudius Nero; * 16. November 42 v. Chr. in Rom; † 16. März 37 n. Chr. (Wikipedia)



Gaius Julius Caligula.


Caligula, Du warst der dritte Kaiser Roms, Tiberius hast du beerbt.

Bis heute fragt man sich, was von dir wohl zu halten sei!

Cäsarenwahn, der recht bekannt - hat er sich denn bei dir gezeigt?

Bis heute sind sich die Historiker nicht einig, wie man weiß.


Es lässt sich sagen schwer, wer dir am nächsten stand!

Sieht man denn ab von den drei Schwestern, die uns noch bekannt.

Es sei die Agrippina hier genannt, Drusilla auch!

Man ist sich soweit einig, dass du eigenartig warst.


Es hat dir an Begabung nicht gefehlt: Doch warst du kalt und zynisch, wie es scheint!

Zerstritten hast du dich mit dem Senat ja ganz und gar.

Doch nicht nur das - du ließest viele foltern ohn’ Gesetz und töten dann!


So nahm der Hass auf dich gewalt’ge Formen an:

Die mächtigen Prätorianer haben dich getötet, grausam, wie ein Opferlamm!

Bis heute giltst du als ein finsterer Tyrann.

Mit dir verbindet sich bis heute Furcht, oft Abscheu auch!


© Alexander Abs - scriptum anno 2023



CLAUDIUS, VIERTER RÖMISCHER KAISER


Du warst der vierte Herrscher des Imperiums:

Mit dir begann so manche Änderung im Reich.

Du warst der erste Kaiser, der nicht aus Italien stammt:

Geboren bist du in Lyon, wie man die Stadt ja heute nennt.


Von Anfang an warst du von kränklicher Statur:

Berichtet wird es ja, auch sah es die Familie so!

Drum hielt man dich recht lange ungeeignet für ein Amt:

Die eigenen Verwandten haben dir nur wenig zugetraut.


Caligula, dein eig’ner Neffe, hat dich zum Konsul gemacht!

Nachdem er nun ermordet war, hat man zum Kaiser dich ernannt:

Die mächtigen Prätorianer hatten ihre Hand im Spiel!

So warst du denn der erste, den das Militär auf seinen Thron erhob.


Beurteilt hat man dich, wie man ja weiß, ambivalent:

Manch´ Zeitgenosse ließ an dir kein gutes Haar!

Doch andre war’n in ihrem Urteil schon gerecht.

Und in der Tat - wir wissen vieles über dich!


Du warest fähig als Verwalter, hast Roma ja manch’ Bauten auch geschenkt!

Das Reich verdankt dir die Eroberung Britanniens.

Auch hat dich int’ressiert Jurisdiktion, und trotz des Hasses auch von Seneca:

Du warest klug und fähig - ein Gelehrter ja, mit einem Wort.


So mancher Putschversuch ward aufgedeckt, kein Wunder ja zu jener Zeit!

Und viermal hat dich eine Frau erhört:

Nun, Plautia Urgulanilla war die erste, stolze Tuskerin!

Schon bald verlorst du dein Vertrau’n, und scheiden ließest du dich denn!


Die zweite Ehe folgte bald, wie man ja weiß:

Nun, Aleia Paetina war der Name, doch auch das hatt’ nicht Bestand.

So kam denn nun Valeria Messalina, die vierzehn Jahre war!

Und Agrippina war’s, die Jüngere, die dann die vierte, letzte war.


So mancher hat dich ja gehasst, weil dir an Knaben niemals lag.

Du schriebest Werke über die Geschichte der Etrusker, der Karthager auch!

Erhalten sind sie nicht, was uns ein unersetzlicher Verlust!

In jedem Fall - du warst ein großer Mann, auch wenn verachtet dich so viele ja.


© Alexander Abs- scriptum anno 2023


NERO


Du warst der fünfte, letzte Kaiser jener Dynastie, die man ja julisch - claudisch nennt!

Nun, vierzehn Jahre warst du Romas Kaiser, starbest dennoch früh.

Du warst der Sohn der Agrippina, die ja Schwester des Caligula.

Und diese Mutter, die der Ehrgeiz trieb - sie sorgt´ dafür, dass deine Bildung tadellos.


So holte sie den Seneca zurück aus der Verbannung, wie man weiß!

Sie machte ihn zu deinem Lehrer, was zu keiner Zeit vergessen war.

Und seine Lehre hat dich jahrelang geprägt!

Den Stoikern hat er ja angehört, auf Ausgleich waren sie bedacht.


Im Jahre Fünfzig hat dich adoptiert der Kaiser Claudius.

Mit sechzehn tratest du dann in die Ehe ein - die Braut war die Octavia, die dreizehn Jahre alt.

Und nach dem Tod des Claudius warst du dann Imperator bald:

Prätorianergarde war’s, die hier die Hand im Spiel gehabt.


Nun, über eines war man sich ganz früh schon einig ja:

Dass ja dein erst’ Jahrfünft von Glück getragen war!

Recht glanzvoll war ja diese Zeit, wie man noch heute weiß:

Du warst als Richter fähig, was nicht jeder Kaiser war.


Auch hast du den Getreidepreis gesenkt, was vielen wichtig war!

Und viele prächt’ge Spiele hat man dir verdankt:

So hast du dich ganz allgemein beliebt gemacht!

Und deine Herrschaft stand wohl unter einem guten Stern.


Es war ja Victorinus, der dann später schrieb:

Unübertroffen war der Anfang deiner Herrscherzeit.

Auch lag dir die Beziehung zum Senat am Herzen jederzeit!

Allmählich drehte sich das Schicksal leider doch.


Geschieden warst du bald von der Octavia:

So hat sich das Verhältnis zum Senat verschlechtert bald.

Alsbald hat man sich gegen dich verschwor’n so manches Mal!

Und doch, in jedem Fall hat man ein solches aufgedeckt.


In einem Fall fiel nun gar der Name Senecas als Mitverschworener!

Nun hast du deinen alten Lehrer nicht geschont:

Zum Selbstmord zwangst du ihn, wie uns seit je bekannt!

Der Philosoph ergriff den Tod mit äußerster Gelassenheit.


Zu Neros Zeit fand statt in Rom ein ungeheurer Brand.

Schon bald ging das Gerücht, der Kaiser habe ihn initiiert!

Gesungen haben solltest du zu dieser Zeit.

Mit deiner Lyra habest du begleitet deine eignen Melodien.


Doch war dies, wie man weiß, nichts als ein bösartig´ Gerücht!

Denn als der Brand nun ausgebrochen war:

Da warst du, wie man weiß, in deiner Sommerresidenz.

Und auf die Nachricht von dem Brand gingst du nach Rom zurück.


Und den Getreidepreis hast du nun wiederum gesenkt.

Auch sorgtest du dafür, dass es zu einem Brand nun nicht mehr so leicht kommen konnt’!

Nun wurden in der Stadt die Christen bald verfolgt:

Doch blieb das Phänomen auf Rom beschränkt.


Als Feldherr hast du dich nun nicht gezeigt.

Doch fähig waren deine Generäle, wie man weiß.

So hat man unterworfen denn das ferne Land Armenien!

Doch blieb das nicht der einzige Erfolg in deiner Zeit.


Nun, in Britannien brach bald ein schwerer Aufstand los:

Die Königin Boudicca hatte man beleidigt und beschimpft.

Furchtbare Rache nahm sie an den Truppen Roms!

Ihr Heer hat man zuletzt besiegt, Britannien befriedet war.


Auch in Judäa kam’s zu einem Aufstand allgemach!

Nun schickte Nero den Vespasian:

Und dieser Feldherr trat das Feuer grausam aus.

Verändert hast du dich nun bald, und nicht zum Vorteil, wie man weiß!


Die eig’ne Mutter wollt’ dich stürzen, wie man weiß:

In ihrer eig’nen Villa wurde sie ermordet, wenig zimperlich.

Die Frau, Ocatavia, verstießest du, wie schon gesagt:

Poppaea kam nach ihr, doch starb sie in der Schwangerschaft.


Als Dichter, Sänger, Lyraspieler sahst du dich, was dich recht unbeliebt gemacht.

In Gallien es bald zum Aufstand kam, zuletzt war niemand mehr für dich:

So musstest du dich töten denn, dein Sekretär half dir dabei.

Gewaltsam war dein Tod und längst verblasst dein Ruhm.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023



VIERKAISERJAHR


Wann hatte Rom wohl solches schon erlebt?

Vier Kaiser gab’s im Jahre 69, wie man weiß!

Nun, Galba rief sich einst zum Kaiser aus.

Und Nero war erledigt denn und ließ sich töten, wie uns überliefert ist.


So folgte ihm bald Galba nach, doch einen Fehler machte der:

Calpurnius hat er zum Nachfolger ernannt!

Doch hatte Otho sich hier manche Hoffnung ja gemacht.

Den Galba hat man schnell getötet ja - doch hat denn Otho auch nicht lang regiert!


Die Truppen des Vitellius besiegten ihn schon bald, das Leben nahm er sich!

Doch auch des neuen Mannes Macht war bald beendet ja:

Vespasian, der Feldherr, hat ihn schnell besiegt, und aus war’s mit Vitellius.

Und mit dem Sieger war begründet denn die Dynastie der Flavier.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023



TITUS FLAVIUS VESPASIANUS


Welch’ Chaos, liebe Leute, war für Rom ja das Vierkaiserjahr!

So schwer war diese Prüfung denn für Rom und auch das Riesenreich.

Und als die Kämpfe endlich ausgelaufen war’n:

Da wurdest du, Vespasian, der unumstritt’ne Kaiser ja.


So anders warest du als Nero, wie uns längst bekannt.

Des Reichs Finanzen hast du schnell auf guten Weg gebracht.

Zu Anfang deiner Herrschaft Romas Schulden reichlich war’n:

Am Ende gab es keine mehr - du warest überaus geschickt.


Am Herzen lag dir Ausgleich stets, und Feinde hattest du nicht viel.

Ein Aufstand in Judäa forderte dein Können ganz und gar.

Zuletzt warf ihn erst nieder dann dein erster Sohn, der Titus hieß.

Du selbst bliebst als beliebter Kaiser im Gedächtnis Roms.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Titus Flavius Vespasianus: * 17. November 9 in Falacrinae; † 23. Juni 79 in Aquae Cutiliae



TITUS


Es schwankt ja dein Charakterbild in der Geschichte schon seit je!

Des Vespasianus Sohn - das warest du, die Folgen zeigten sich schon bald.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, so sagt man oft:

In diesem oder eurem Fall ist es ganz leicht zu seh’n.


Die Fähigkeit zum Militärischen hast du von ihm:

Den Aufstand in Judäa zu beenden, war dein Werk!

Als großer Kriegsmann hast du dich gezeigt:

Jerusalem und auch der Tempel wurden letztlich doch zerstört.


Hier gingst du vor mit großer Grausamkeit.

Als du zwei Jahre Kaiser warst, hat dich die Unvorsicht getötet denn:

Trotz Fiebers hast die Thermen du besucht.

Dein Ende war’s - du starbest in derselben Villa wie dein Vater einst!


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Titus: * 30. Dezember 39 in Rom; † 13. September 81 in Aquae Cutiliae, Latium


Domitian


Des großen Titus Bruder warest du, als Kaiser folgtest du ihm nach.

Du warest schon der letzte Kaiser, der den Flaviern entstammt!

Die frühe Zeit hat dich echt streng beurteilt, wie bekannt.

Der Hass so mancher Kirchenväter traf dich ja mit voller Wucht.


Du warst kein schlechter Herrscher, wie es lang behauptet wurd'!

Und Christen ließest du verfolgen nicht - das war ein Vorurteil.

Da den Senat du übergangen oft - als schlechten Kaiser sah man dich.

Doch warst du fähig sehr, die Korruption hast du bekämpft.


Errungen hast du Siege in Germanien und Pannonien!

Auch um Finanzen hast du dich gekümmert mit Erfolg.

Es wären Männer aus dem inn’ren Kreis, die dich getötet denn zuletzt.

In unsrer Zeit wird nun dein Können endlich klar.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Domitian (* 24. Oktober 51 in Rom; † 18. September 96 ebenda)


Nerva


Du stammtest aus dem Adel der Italiker, und nicht aus Rom:

Etruskisch war die Stadt, da du das Licht der Welt zum ersten Mal erblickt.

Durchquert hast du die Ämterlaufbahn, wie so viele andre auch.

Nachdem Domitian getötet, rief man dich zum Kaiser aus.


Man hat dich günstiger beurteilt als so manchen, der dir ging voraus:

Die Staatsfinanzen hast du ja saniert, auch dein Vermögen nicht geschont!

Und noch ein Weiteres hast du getan, was von Bedeutung war:

Nun, adoptiert hast du Trajan, der nachmals Kaiser war.


In einer Audienz kam es zum Schlaganfall, an dessen Folgen du gestorben bist.

Die NASA wollte einst ein Raumschiff nach dir nennen, wie man weiß.

Doch kam es nicht dazu, die Konstruktion war zu riskant.

So kam es denn, dass Nerva nie zum Himmel flog.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser NERVA (* 8. November 30 in Narnia in Umbrien; † 27. Januar 98 in Rom)



Trajan


Mit dir, mein Freund, begann nun abermals die neue Zeit!

Du warst der erste Kaiser, der geboren war in der Provinz:

Hispanien war’s in deinem Fall.

Als Kaiser hast du früh gezeigt, wozu du fähig warst!


Das Bauprogramm, das du früh aufgelegt, gigantisch war.

Sozialreformen machten ebenfalls die Menschen dir geneigt!

Der Bau des Limes gegen die Germanen - nun, auch er begann mit dir:

Man spürte die Notwendigkeit schon seit geraumer Zeit.


Und unter dir hat schon das Reich die größte Expansion gezeigt!

Schon bald nach dir war überschritten dieser Höhepunkt.

Armenien und auch das Zweistromland - erobert waren sie recht bald.

Doch wicht’ger noch - das Dakerreich bekam man in den Griff!


Du warest beim Senat beliebt wie auch im Volk.

Als "bester Princeps" warst du tituliert schon früh:

So wurde keiner vor dir genannt - auch nachher nicht!

Als du nach einem Feldzug starbst, da war dein Lebenswerk beendet längst.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser TRAJAN: * 18. September 53, † 8. August 117, er war von Januar 98 bis 117 römischer Kaiser.


Hadrian


Auch du stammtest aus römischem Geschlecht, mein Freund:

Doch war es in Iberien, wo dieses lange sesshaft war.

Trajan, der Kaiser, war schon früh dein Vormund, wie man weiß.

Für deinen Aufstieg hat er klug gesorgt!


Die Nichte des Trajan hast du geehelicht schon früh.

Und eines Tags bist du ihm nachgefolgt denn auf den Thron.

Es ist bekannt, wie sehr du ja gebildet warst.

Auch sprachest du das Griechische perfekt.


Ein Griechenfreund warst du, ein Philhellene, wie man sagt.

Begeistert warst du ja von Griechenland, doch insbesondre von Athen.

Die Römer sahen dieses nun nicht gern:

Denn Skepsis gegen Griechentum verbreitet war.


Dein Bauprogramm von höchstem Ehrgeiz war!

Der Höhepunkt von diesem war das Pantheon:

Die Kuppel aus Beton ein absolutes Novum war, ein Wunder gar.

Es war viel später erst, dass man sie übertroffen hat.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Hadrian: (* 24. Januar 76 in Italica in der Nähe des heutigen Sevilla; † 10. Juli 138 in Baiae), der von 117 bis zu seinem Tode regierte.


Antonius Pius


Die Ahnen, lieber Freund - aus Nimes in Gallien kamen sie.

Der große Hadrian hat dich zum Nachfolger gemacht und adoptiert!

Mit einundfünfzig wurde dir der Kaisertitel dann verlieh’n:

Und lang hast du regiert, so lang wie kaum ein andrer ja!


Für einen jeden Kaiser ist ja wichtig das Verhältnis zum Senat.

Du gabst dir Mühe hier - und wirklich, es war gut!

Ein edler und auch fähiger Regent, das warest du:

Es kam zu keiner Krise ja in deiner Zeit.


Perfekt Finanzen und die Staatsverwaltung ja, wie selten es der Fall.

Im Gegensatz zu Hadrian hast du betont das Römertum:

An diesem lag es wohl, dass man den "Frommen" dich genannt.

Du warst ein kluger Mann, doch hat der nächste Kaiser dich noch überstrahlt!


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Antonius Pius (* 19. September 86 bei Lanuvium; † 7. März 161 ebenda)


Marcus Aurelius


Auf Antonius folgtest du, mein Freund:

In Rom warst du gebor’n, doch stammte aus Hispanien ja dein Geschlecht.

Nicht lang´ hat es gedauert ja, da war der Ruhm des Vorgängers schon überstrahlt!

Bis heute giltst du als ganz Großer auf dem Kaiserthron.


Philosophie war dir schon früh vertraut:

So wolltest du von Luxus nie viel wissen, wie bekannt.

Du kanntest jede Philosophenschule deiner Zeit:

Doch war’s die jüngere Stoa, die dich geprägt schon bald.


Synthese aus Philosophie und Romas Religion:

Nun, das gelang dir, wenn’s auch schwierig war!

Es hat dich der Senat zum Pontifex ernannt.

Du drangst darauf, dass man geheucheltes Prophetentum sehr streng bestraft.


Es war dir nicht vergönnt, zu leben nur als Philosoph!

So mancher Aufstand, mancher Krieg bedrohte Romas Macht.

Du schrecktest nie zurück vor der Gefahr, und war sie noch so groß!

Die Parther, Markomannen, Quaden zeigten sich als schlimmer Feind.


Die letzten Jahre deines Lebens warst du stets im Feld!

Zuletzt du denn an einer schweren Krankheit starbst:

Man streitet sich bis heute, welche es gewesen war.

Schon bald warst du, betrauert, wie man weiß, ganz allgemein.


Was dich berühmt gemacht bis heut’, das war dein Büchlein "An mich selbst".

Die Sätze sind die reifste Frucht der jüngeren Stoa!

Ergebung in das Schicksal spricht aus jedem Satz, aus jedem Wort.

So viele kluge Menschen zogen, ziehen Nutzen aus dem Werk.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Marc Aurel (* 26. April 121 in Rom als Marcus Annius Catilius Severus; † 17. März 180 in Vindobona oder Sirmium)


Domitian


Nachdem der große Marc Aurel gestorben war, warst du, sein Sohn, der Nächste auf dem Thron.

Und würdest du ihm nun ein würd’ger Sohn?

Nun, talentiert - das warest du, es fehlte dir an Klugheit nicht.

Doch warst du schon nach kurzer Zeit recht unbeliebt!


Es lag an deiner Selbstdarstellung, die missfiel!

Du sahest dich nach kurzer Zeit als neuen Herkules.

Als neuen Gründer Roms - als solcher wolltest du vergöttert sein.

Auch dass du dich als Gladiator gabst, missfiel dem Volk.


Es war nun ein Athlet, den man dich eines Tages töten ließ!

Warum? Die Mächtigen in deiner Näh´, sie fürchteten den Tod für sich.

Auch warst du im Senat, wie uns bekannt, nicht sehr beliebt.

Die Zeitgenossen haben dich zu Unrecht schlechtgemacht!


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Domitian (* 24. Oktober 51 in Rom; † 18. September 96 ebenda) er war vom 14. September 81 bis zu seinem Tod römischer Kaiser.


Ein zweites Vierkaiserjahr


Nun, das Vierkaiserjahr, das uns schon lang bekannt:

Nicht blieb’s das einzige in der Geschichte Roms.

Der Kaiser Commodus ermordet ward:

Im Jahre Hundertdreiundneunzig folgte Pertinax.


Die Staatsfinanzen wollte er sanieren, da es angebracht:

Doch Leibgardisten haben ihn getötet schon nach kurzer Zeit!

Es folgte auf ihn Julianus Didius.

Da er sehr reich, so hat er denn den Kaiserthron ersteigert ja.


Doch wurde nun auch er ermordet schon nach kurzer Zeit.

Und Hundertsiebenneunzig war es dann soweit:

Septimius Severus neuer Kaiser war!

Zuvor war ein Rivale auszuschalten, der gefährlich war.


Pescennius war Gegenkaiser ja seit Eins – Neun - Drei.

Zwei Jahre später hat Severus ausgeschaltet ihn!

Nun, der Severer Dynastie begann mit ihm:

Sie alle waren stark und machtbewusst.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Septimius Severus


Vierkaiserjahr, das zweite, ging mit dir zu End'.

Pescennius war tot, nun rief man dich zum Kaiser aus.

Du stammtest aus Nordafrika, warst röm'scher Ritter auch:

Schon bald hast du gezeigt, wie fähig du ja warst.


Nun, groß war nicht zuletzt dein Militärtalent:

Ein Partherkrieg sah dich als Triumphator bald.

Mit dem Senat kamst du nicht wirklich gut zurecht!

Du stütztest dich auf die Armee, die dir ergeben war.


Trotz Krankheit gingst du nach Britannien:

Du starbest dort nach ein’ger Zeit.

Zuletzt hast du die Söhne ja zur Eintracht noch ermahnt:

Man weiß schon lange, was der Rat genutzt.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Septimius Severus (geboren: 11. April 145 n. Chr., Leptis Magna, Libyen - verstorben: 4. Februar 211 n. Chr., Eboracum)


Caracalla und Geta


Ihr wart die Söhne des Septimius Severus, wie man weiß.

Nachdem der Vater in Britannien gestorben war:

Da kehrtet ihr gemeinsam aus Britannien zurück.

Ihr solltet beide herrschen, wie der Vater es verlangt.


Und doch, der Hass, der zwischen euch geherrscht, er war zu groß!

Nun, Caracalla, bald schon fiel der Bruder deinem Mordkomplott zum Opfer, da du skrupellos.

So viele starben ja zur gleichen Zeit, du hast bedenkenlos geopfert sie.

Man muss wohl sagen, dass du warst ein finsterer Tyrann.


Es sind zwei Dinge, die dich ja bis heut´ bekannt gemacht:

Die Caracalla - Thermen ließest du erbau'n, ein Monument!

Und auch ein jeder, der im Reich gelebt, erhielt das röm’sche Bürgerrecht!

Verwöhnt mit Riesenaufwand hast du die Armee zu jeder Zeit.


Wer Wind sät, erntet Sturm, wie man ja weiß:

So fielst du einem Attentat zum Opfer, das Macrinus, der sehr mächtig, ja geplant.

Kein anderer als er ist dir denn nachgefolgt!

Du selbst schon bald verachtet warst - viel Schatten war bei dir und wenig Licht.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Caracalla (geboren als Lucius Septimius Bassianus; * 4. April 188 in Lugdunum, dem heutigen Lyon; † 8. April 217 in Mesopotamien) war er von 211 bis zu seinem Tod römischer Kaiser.


Macrinus


Das Attentat auf Caracalla dir gelungen war:

Der neue Kaiser warst du schon recht bald.

Doch hast du dich der neuen Stellung nicht sehr lang erfreut:

In Amt und Würden warst du nicht viel länger als ein Jahr.


In stetem Kampf warst du mit Parthern, die so mächtig war’n:

Drum hieltest du dich niemals auf in Rom, das doch die Hauptstadt war.

Als Führungsschwäche sah man dieses schon bald an!

Auch insgesamt hast du dich nicht beliebt gemacht.


Der junge Varius Avitus galt als Caracallas Sohn:

Man rief nun ihn zum Kaiser aus, schon bald kam’s zur Entscheidungsschlacht.

Verloren ging sie ja, die Flucht du schnell ergriffen hast:

Und rasch warst du erkannt, dein Ende ruhmlos war.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Macrinus: * 164 in Caesarea Mauretaniae; † Juni/Juli 218 in Archelaïs, heute Aksaray, er war römischer Kaiser vom 11. April 217 bis zum 8. Juni 218. Als Kaiser nannte er sich Marcus Opellius Severus Macrinus.


Elagabal


Auch du, mein Freund, warst Kaiser ja in Rom!

Und fast von Anfang an war schlecht dein Ruf.

Elagabal war nicht dein Name, wie man weiß:

Es war der Name jenes Gottes, dessen Priester du auch warst.


Nun, Bassianus war der eigentliche Name, den du trugst:

Du erbtest ihn vom Vater, wie seit langem ist bekannt.

Aus syrischem Geschlecht, kam die Familie bald nach Rom:

Die ganze Sippe zeigt' sich mächtig in der Politik.


In Rom warst du geboren, und dein Ehrgeiz, wie bekannt, war groß!

Zum Kaiser hat man dich schon früh ernannt.

Du machtest dich von Anfang unbeliebt:

Es sollte deines Gottes Macht die erste Stelle nehmen ein in Rom.


Das war ein Fehler, wie sich schnell gezeigt!

Doch hast du den Senat auch anderweitig aufgebracht.

Sehr jung warst du, als man dich tötete und in den Tiber warf.

Da du von schillernder Natur, wirst du gewisslich nie vergessen sein.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Bassianus, genannt Elagabal: (* 204 wahrscheinlich in Rom; † 11. März 222 in Rom) war vom 16. Mai 218 bis zu seiner Ermordung römischer Kaiser.



Severus Alexander


Gesungen war's dir an der Wiege nicht, dass du einst Kaiser wirst!

Geworden wärst du's nicht, wär' nicht vorausgegangen dir Elagabal.

Dein ält'rer Vetter war er, früh zum Caesar hatt' er dich ernannt!

Und als er nun ermordet war, bis du ihm nachgefolgt.


Doch stand nun deine Herrschaft unter keinem guten Stern!

Auch wenn du Rom beherrscht, so hat dich deine eig'ne Mutter dominiert.

Nun, Julia Mamaea hieß sie, wie man weiß.

Verhängnisvoll, dass ihr Autorität gefehlt, wie ja auch dir!


Ein Perserkrieg hat keinen Sieg gebracht, am Rhein begann nun der Germanenkampf.

Nun schritt ja das Verhängnis schnell voran:

Bei einer Meuterei hat man euch beide ja getötet, wie man weiß!

So war dein Ende ruhmlos nun - wie schon Elagabal gescheh'n.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Severus Alexander: (* 1. Oktober 208 in Arca Caesarea, Arqa im heutigen Libanon; † im März 235 in der Nähe von Mogontiacum) war vom 13. März 222 bis zu seinem Tod römischer Kaiser.


AUS DER ZEIT DER SOLDATENKAISER:


Sechskaiserjahr - Chaos in Rom


Nun, zweimal gab’s - man weiß es wohl - im alten Rom ja ein Vierkaiserjahr!

Doch war der Höhepunkt auch dieses lang noch nicht.

Denn dieser ward erreicht im Jahre Zwei – Drei - Acht:

Man mag es glauben oder nicht, wir sehen ein Sechskaiserjahr!


Der erste Herrscher war hier Maximinus Thrax!

Beliebt war er nie ganz, und halten konnte er sich gar nicht lang.

Nach ihm war’s Gordian der Erste, der die Macht nun usurpiert.

Doch auch mit ihm war es schnell aus, auch Gordian der Zweite hielt sich nicht.


Wie kam es, dass das Chaos nur so drückend blieb?

Die Schuld trug großenteils auch der Senat:

Er war sich niemals einig, wer der Rechte sei!

So kamen auch zwei Gegenkaiser in ihr Amt.


Nun, Pupienus hieß der eine ja, Balbinus nannte sich der andere.

Doch auch mit ihnen war’s bald aus, und Gordian der Dritte kam!

Nach beider Tod rief man ihn zum Augustus aus.

Sechs Jahre lang regierte er - so hatte er sich endlich durchgesetzt.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Diokletian


Nun, Diokletian, mit dir begann die Spätantike, wie man weiß.

Die Ära der Soldatenkaiser schon mit dir beendet war!

Du stammtest aus Illyrien, warst nicht von vornehmer Geburt.

Dass dich ein großer Ehrgeiz trieb, war früh zu seh’n!


Carinus, der ja Kaiser war zu Recht, hast du bekämpft:

Es war nicht wichtig, dass die Schlacht du bald verloren hast.

Denn seine eig’nen Leute haben ihn getötet, wie man weiß.

Man rief nun dich zum Kaiser aus - du bliebst es lang.


Nicht wenige Reformen geh’n auf dich zurück!

Ganz neu geordnet hast du die Verwaltung schnell.

So stand nun die Besteuerung auf sich’rem Grund!

Auch zeugt dein Preisedikt von Klugheit, wie bekannt.


Auch hast du das System der Tetrarchie nun eingeführt, der Vierherrschaft:

Es herrschten zwei Augusti nun, nach ihnen und zur gleichen Zeit auch zwei Cäsarn!

Und in des Riesenreiches Osten herrschtest du - im Westen war’s Maximian, der dort Augustus war.

Es hat sich das System bewährt, solange du die Macht gehabt.


Du hast bekämpft die Christen mit viel Energie:

Doch auch die Manichäer sahest du als Feind.

Als einz’ger Kaiser überhaupt zogst du dich eines Tags zurück.

Fortan hast du im Ruhestand gelebt, und ledig warest du der Amtespflicht.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Diokletian: Diokletian (eigentlich Diocles, vollständiger Name Gaius Aurelius Valerius Diocletianus, * zwischen 236 und 245 in Dalmatia; † um 312 in Spalatum) war von 284 bis 305 römischer Kaiser.



KONSTANTIN DER GROSSE


Nachdem du ausgeschaltet den Maxentius, der dein Rivale war, in einer Schlacht:

So stand der Weg nun offen dir, zum Kaiser hat man dich gemacht.

Du bliebst es auch für lange Jahre, wie man weiß.

Des Diokletian Reformen hast du fortgeführt zum großen Teil.


Noch heute sieht man vieles ja in Trier, was stammt aus deiner Zeit:

Denkt an die Kaiserthermen nur, die Konstantinsbasilika!

So warst du wohl ein frommer Christ:

Nun, wie es scheint, war ganz das Gegenteil der Fall.


Der Kult, an dessen Spitze du gestanden hast:

Mit jenem Christentum hat er sich nicht berührt, getauft warst du erst auf dem Sterbebett!

Warum hast du das Christentum gefördert auf extreme Art?

Es war ein Machtfaktor, der, wie dir wohl bewusst, nicht mehr zu stoppen war.


Da du ein skrupelloser Machtmensch warst, so hast du dich verbündet denn mit ihm!

Auch warst du, wie hier schon gesagt, kein frommer Christi, im Gegenteil.

Die eig‘ne Mutter, und manch and’re auch, hast du ermorden lassen ohne Weiteres.

Und doch - dein Name hat bis heut´ bei vielen einen guten Klang, was schwer begreiflich scheint.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Konstantin der Große:

Geboren als Flavius Valerius Constantinus (* an einem 27. Februar zwischen 270 und 288 in Naissus, Moesia Superior; † 22. Mai 337 in Achyrona, einer Vorstadt von Nikomedia), bekannt als Konstantin der Große, war er von 306 bis 337 römischer Kaiser. Ab 324 regierte er bis zu seinem Tod als alleiniger Augustus.



CONSTANTIUS II.


Drei Söhne hatte Konstantin, wie uns bekannt.

Nach dessen Tod warest du Kaiser, doch im Osten nur!

Gemeinsam konntet ihr regieren nicht, da jeder wollt´ der erste sein.

Nach langem Kämpfen zwischen euch warst du der einzige, der übrig blieb.


Nachdem nun sie und noch ein andrer ausgeschaltet warn:

So warst Augustus du im Reich, an Macht kam dir nun keiner gleich.

Solange du regiert, trat nirgends Ruhe ein!

Die Ostmark stets im Kampf befindlich war, im Innern herrschte Bürgerkrieg.


Den Zeitgenossen galtest du zumeist als schwach.

Bevorzugt hast du, wie dein Vater schon, das Christentum.

Da die Strapazen groß, so starbst du früh schon in Kilikien!

Dein Vetter Julian ist dir im Amte nachgefolgt.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Constantinius II:  Er hieß mit vollständigem römischem Namen Flavius Iulius Constantius; * 7. August 317 in Illyrien, wahrscheinlich in Sirmium; † 3. November 361 in Mopsukrenai/Kilikien) und war ein Sohn Konstantins des Großen.



JULIAN APOSTATA


Du warst der Neffe jenes Konstantin, der Vetter des Constantius!

Nach seinem frühen Tod bist du ihm nachgefolgt.

Warum wirst du bis heute "abtrünnig" genannt?

Auf Augustin geht das zurück, der dich gehasst, weil du das Christentum verlassen hast.


Philosophie hat dich schon früh gefesselt, wie man weiß!

Der Neoplatonismus hat dich fasziniert, du kanntest auch Jamblich!

Die christliche Philosophie war dir in gleicher Art bekannt:

Doch hat sie dich nie überzeugt, wie du es selbst gesagt.


Du hast versucht, das Christentum zurückzudrängen, wo es ging.

Auch nahmest du aufs Korn den Christenglauben denn in einem Buch!

Die "Galiläerschrift" ist uns erhalten Wort für Wort.

Die Theologen haben sie gehasst von Anfang an.


Zuletzt warst du verwickelt in den Partherkrieg:

Nicht lange, und du fielst in einer Schlacht!

Doch ist auch manch' Gerücht bis heute nicht verstummt:

Dass ja die Christen, die dich so gehasst, hierbei die Hand im Spiel gehabt!


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Julian Apostata:

Eigentlicher Name Flavius Claudius Iulianus, geboren 331 oder 332 in Konstantinopel; gestorben am 26. Juni 363 in der Nähe von Maranga am Tigris, von 360 bis 363 römischer Kaiser)


JOVIAN


Der Nachfolger des Julian - das warest du, mein Freund!

Nachdem der Kaiser in der Schlacht gefallen war:

So hat man dich am selben Tag zum Nachfolger bestimmt.

Nun freilich, Jovian, hattest du erwartet solches sicher nicht!


Verloren war der Perserfeldzug, wie du sahst.

Gleich mehrere Provinzen gingen an den Perserkönig nun.

Das war der Preis, der dir ermöglicht, unbehelligt abzuzieh’n!

Die Niederlage war für jeden nun zu seh’n.


Das Christentum hast du in alte Rechte wieder eingesetzt:

Doch hast du keinen andern Glauben abgelehnt.

Ein früher Tod hat dir das Kaisertum genommen bald:

Im Schlaf getötet hat dich ein defekter Abzug, wie man denkt.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Flavius Iovianus (altgriechisch Ἰοβιανός; * 331 in Singidunum; † 17. Februar 364 in Dadastana, heutige Türkei), kurz Jovian (auch Iovian), regierte nur einen Winter lang, von 363 bis 364.


Folge Nr. 30 wird sich mit Valentinian I. beschäftigen. Zuvor ist es aber wichtig, diese historische Person vorzustellen, die bedeutenden Einfluss auf selbigen gehabt hat.


AUSONIUS


Geboren bist du in Bordeaux - dein Vater war ein Arzt, wie man ja weiß.

Aus vornehmem Geschlecht die Mutter war, wie uns bekannt.

Du hattest einen klugen Geist, wie sich recht früh gezeigt:

So warst du Lehrer für Grammatik und Rhetorik in Toulouse, dieses auch schon früh.


Schon bald hat deine Karriere einen Sprung gemacht:

Nun, Valentinian der Erste rief dich ja an seinen Hof, als du noch jung.

Und doppelt wichtig warst du ihm schon bald:

Du warest Lehrer und Erzieher Gratians!


Mit einer Kutsche reistest du von Mainz nach Trier:

Die Eindrücke hast festgehalten du in einem Werk, das immer noch berühmt:

"Mosella" heißt es, wie man weiß.

Noch heute wird es gern gelesen ja, von jung und alt.


© Alexander Abs - scriptum anno 2024



VALENTINIAN I.


Du warst ein würd’ger Sohn des Kaisers Gratian:

Elf Jahre warst du Kaiser in des Reiches Westen ja.

Der Nachfolger des Julian war Jovian:

Nach seinem Tod rief dich das Heer zum Kaiser aus.


Die große Zeit der Hauptstadt Rom war lang vorbei.

So residiertest du in Mailand, in Paris und auch in Trier.

Du warest Christ, doch warst du nicht fanatisch, wie man weiß:

Solang du herrschtest, war die Religionsfreiheit ja stets gewährt.


Dein steter Kampf galt notgedrungen der Germanenwelt:

Und doch, die Rhein- und Donaugrenze war gesichert jederzeit.

Du starbest einst nach einem Schlaganfall, wie man zu wissen glaubt.

Bis heut’ ist man sich einig, dass du groß als Kaiser warst!


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Valentinian I: (Flavius Valentinianus; * 321 in Cibalae [heute Vinkovci], Pannonien; † 17. November 375 in Brigetio bei Komárom im heutigen Ungarn) war von 364 bis 375 römischer Kaiser im Westen des Imperiums.


VALENTINIAN II.


Nachdem dein Vater so schnell starb, was überraschend kam:

So haben dich die Truppen, in Aqunicum stationiert, zum Kaiser schnell gemacht!

Verantwortlich war Merobaudes, der des Heeres Meister war!

Doch warst du noch ein kleines Kind und machtlos drum.


Nun gab es drei Augusti, dein Halbbruder Gratian war einer ja.

Dir selbst war nun Italien zugeteilt, im Osten herrschte Valens, wie man weiß.

Justina, die dir Mutter war, hat dich beeinflusst wahrlich lang!

Ambrosius, der mächt'ge Bischof war's, der ja euch beiden feindlich war.


Zu keiner Zeit hast du die wahre Macht gehabt!

Das lag auch an dem Heeresmeister Arbogast, der dich ja dominiert.

So war dir unerträglich denn zuletzt das Leben ohne eigne Macht:

Du sahest keinen Ausweg mehr - getötet hast du dich, da du noch jung.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Valentinian II: (* Herbst 371 wohl in Augusta Treverorum, heute Trier; † 15. Mai 392 in Vienne), eigentlich Flavius Valentinianus, war von 375 bis zu seinem Tod römischer Kaiser im Westen, bis zu dessen Tod als Mitkaiser seines Halbbruders Gratian.


THEODOSIUS I.


Aus Cauca in Hispanien stammtest du, wie man ja weiß.

Du warest militärisch sehr begabt, so hast du es zum Heeresmeister früh gebracht!

Zum Kaiser warest du recht bald ernannt!

Als erster Herrscher brachtest du nun Goten in das Reich

- nicht Feinde mehr, im Range von Verbündeten!


Das Christentum war nun des Staates Religion:

Du schufst Gesetze, die hierfür maßgeblich war’n.

Es gab dennoch mit manchem Theologen Zwist.

So war Ambrosius von Mailand dir nicht immer grün!


Des Reiches Einheit hast verwirklicht du, doch war's zum letzten Mal!

Es wurde das Imperium nun unter deinen beiden Söhnen aufgeteilt!

Von nun an gab es nur noch Westrom hier - und Ostrom dort.

Die beiden Teile, nun gespalten, wurden niemals wieder eins.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Theodosius I.: * 11. Januar 347 in Cauca, Hispanien; † 17. Januar 395 in Mediolanum), auch Theodosius der Große (lateinisch Theodosius Magnus), war römischer Kaiser von 379 bis 395 und der letzte Kaiser, der (für kurze Zeit) das gesamte Römische Reich regierte.


FLAVIUS HONORIUS


Für dich, mein Freund, war die Verantwortung zu groß:

Du warest Westroms Kaiser schon mit zehn!

Für achtundzwanzig Jahre bliebst du es – welch’ lange Zeit

Dein Vormund war der Heeresmeister Stilicho, der Halbvandale war.


Verbunden war dein Schicksal mit ihm, Jahr um Jahr.

Und eines Tages ließest du ihn töten ja, wie uns bezeugt.

Doch bliebst du machtlos auch nach dieser Tat:

Du kamst nicht gegen deinen Hofstaat an, nicht gegen hohe Militärs.


Die Völkerwanderung hat Westrom zugesetzt ja mehr als je zuvor:

Denkt nur daran, dass Alarich, der Gote, Rom zuletzt erobert hat!

Du starbest in Ravenna dann mit weniger als vierzig Jahr’n:

Schon hier war es wohl allen klar, wie machtlos du gewesen warst!


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Flavius Honorius: (* 9. September 384 in Konstantinopel; † 15. August 423 in Ravenna) Er war weströmischer Kaiser zwischen 395 und 423. Honorius wurde nach dem Tod seines Vaters Theodosius I. im Alter von 10 Jahren Kaiser des Westteils des Römischen Reiches.


VALENTINIAN III.


Dein Onkel war Honorius, der Kaiser, wie man weiß.

Die Mutter hieß Galla Placidia, die mächt’ge Frau.

Der Kaiser Ostroms nun, der zweite Theodosius, hat dich gefördert sehr:

Er machte dich zum Cäsar- später zum Augustus auch!


Tatsächlich warest du erst sechs, als dir der Kaisertitel angetragen ward.

So ist es leicht erklärlich, dass die Mutter lange dich beherrscht!

Aetius, der Heermeister, sehr mächtig war:

Du standest stets in seinem Schatten, wie man weiß.


Nun, dreißig Jahre - lange Zeit! - hast du regiert:

Doch schwand Autorität des Kaisertums in deiner Zeit.

Die Völkerwanderung, der inn’re Machtkampf schwächten ja dein Reich!

Die einzige Provinz, die sich noch halten ließ, war Gallien.


Mit eig’ner Hand hast du denn eines Tags getötet den Aetius!

Doch brachte dir die Tat gewiss kein Glück:

Zwei Männer, die ihm angehört - sie haben dich bald umgebracht.

So hast du für dein eig’nes Ende denn gesorgt!


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Valentinian III.: (* 2. Juli 419 in Ravenna; † 16. März 455 in Rom), mit vollständigem Namen Flavius Placid(i)us Valentinianus, er war von 425 bis 455 Kaiser des Weströmischen Reiches.



Romulus Augustulus

- letzter Kaiser des Weströmischen Reiches -


Die lange Reihe röm’scher Kaiser endet ja mit dir, mein Freund!

Doch ein rechtmäß’ger Herrscher warst du nicht:

Der mächtige Orestes, der dein Vater war, hat dich zum Kaiser ja ernannt, als du erst sechzehn warst:

Er selbst hat denn verzichtet drauf, da wichtig ihm das Amt des Heereskommandeurs.


Doch da du jung und unerfahren warst:

Marionette warst du in dem Kaiseramt, von Macht konnt´ nicht die Rede sein.

Auch hat man dich nicht wirklich ernst genommen, wie man weiß:

"Augustulus" ist nur ein Scherzwort ja, das "Kaiserlein" bedeutet es.


Verhängnisvoll der Fehler, den dein Vater bald gemacht!

Orestes hat sich angelegt mit den Germanen, die mit ihm verbündet war’n.

So kam es zur Revolte schneller als gedacht:

Ihr Führer Odoaker griff ihn an, getötet war er bald.


Dich, Romulus, ließ er nicht töten, da du ungefährlich warst:

Du wurdest nach Neapel nun verbannt, mit jährlicher Pension.

Das Reich Westroms - sein Ende war besiegelt nun.

Doch Ostrom hat noch tausend Jahre existiert.


© Alexander Abs - scriptum anno 2023


Kaiser Romulus Augustulos (eigentlich Romulus Augustus): * um 460; † nach 476, er war der letzte Kaiser des Weströmischen Reiches, der in Italien herrschte.


Share by: